Sonntag, September 8, 2024

“Truth Social” – Trump gründet eigenes Online-Netzwerk

Trump gründet eigenes Online-Netzwerk

Nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump von Facebook und Twitter verbannt wurde, will er mit seiner eigenen Social Media-Plattform „Truth Social“ den Tech-Giganten Konkurrenz machen und seine Reichweite zurückerobern.

Washington, 21. Oktober 2021 | Der ehemalige US-Präsident Donald Trump will in Kürze sein eigenes Online-Netzwerk starten. „Truth Social“ heiße die Plattform, mit der er der angeblichen “Tyrannei” der großen Tech-Konzerne die Stirn bieten werde, so Trump am Mittwoch in einer Aussendung. Im November soll eine Testversion online gehen. Anfang nächsten Jahres werde dann die Vollversion der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Ein Link zur „Truth Social“-Website führt Benutzer zu einer Warteliste für eine Voranmeldung und zum App-Store, um die App vorbestellen zu können. Dort zeigen Screenshots der „Truth-Social“-App ein Nutzerprofil, das auffallende Ähnlichkeit mit einem Twitter-Profil hat. Das Logo erinnert an die Facebook-App. Der Name „Truth Social“ wurde im Juli 2021 von der „Trump Group Corp“ markenrechtlich geschützt, wie der britische „Guardian“ berichtet.

Foto: Screenshot Apple AppStore

Für politisch nicht korrekte Formate

“Wir leben in einer Welt, in der die Taliban eine große Präsenz auf Twitter haben, aber euer amerikanischer Lieblingspräsident wurde zum Schweigen gebracht”, führte Trump aus. “Das ist inakzeptabel.” Er habe deshalb das Unternehmen „Trump Media & Technology Group“ (TMTG) gegründet. „TMTG“ soll demnach auch einen Videodienst an den Start bringen, der sich auf politisch nicht korrekte Unterhaltungsformate konzentrieren werde.

Trump war während seiner Amtszeit in den Online-Netzwerken höchst aktiv, insbesondere auf Twitter. Nach der Stürmung des Kapitols während der förmlichen Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden am 6. Jänner wurde ihm jedoch vorgeworfen, die Menschen online aufgestachelt zu haben. Die Netzwerke, die für Trump am wichtigsten waren, blockierten daraufhin seine Profile.

89 Millionen folgten Trump auf Twitter

Facebook verbannte den Republikaner am 7. Mai auf unbestimmte Zeit. Der ehemalige US-Präsident hatte 35 Millionen Follower. “Wegen des Risikos weiterer Aufstachelung zur Gewalt” machte auch Twitter kurze Zeit später Trumps Account mit fast 89 Millionen Followern dicht. Es folgten Youtube, Instagram, Snapchat und weitere. Seitdem suchte Trump nach Möglichkeiten, seine ehemalige Reichweite über die Online-Netzwerke zurückzugewinnen.

Mit Klagen gegen die Tech-Konzerne war er bisher nicht erfolgreich. Im Mai startete er einen Blog mit dem Titel “From the Desk of Donald J. Trump”. Die Website wurde jedoch schon einen Monat später wieder vom Netz genommen. Sein ehemaliger Berater Jason Miller gründete Anfang des Jahres das Online-Netzwerk Gettr, dem Trump bisher jedoch nicht beigetreten ist.

Kurz nach der Ankündigung von „Truth Socia“l, gratulierte Miller seinem Ex-Chef zum “Wiedereinstieg in die sozialen Medien”. “Jetzt werden Facebook und Twitter noch mehr Marktanteile verlieren”, erklärte er.

(jz/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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