Donnerstag, März 28, 2024

Skylla und Charybdis – Köpferollen

Skylla und Charybdis

Ein antikes Ungeheuer, das sich noch größerer Bekanntheit erfreut als die eponymen Monster dieser Kolumne, ist die Hydra. Was  geschieht, wenn sie ein Land regiert, können wir live erleben.

Wien, 23. Oktober 2021 | Es tut mir leid, die in der vorhergehenden Kolumne versprochene Medusa muss leider warten. Ihre weit entfernte Verwandte, die Hydra, hat angerufen und will ihre Köpfe zurück. Das sind jene, die bekannterweise immer und immer wieder nachwachsen, damit den Gegnern und Gegnerinnen nicht wieder fad wird. Es hat sich einiges getan, seit Thomas Schmid seine fatalen Liebesbekundungen vor dem Absenden mit Bussismileys versah.

Wahre Liebe ist für immer

Wahre Liebe stirbt nie, auch nicht, wenn sie gelöscht worden ist. Sie ist forever. Der ehemalige Außenminister ist in Folge der Entwicklungen nun Kalif anstelle des Kalifen. Und ist jetzt alles neu? Oder womöglich nur mit Feinwaschmittel gewaschen? Der Köpfe sind genug gewechselt, nun lasst uns endlich Taten sehen, will man schreien, und weiß schon in diesem Augenblick, dass immer noch nichts verändert ist an dem System, das den Kanzler erst ermöglichte und ihn dann zum Kopfwechsel zwang.

Wie kam es dazu?

Was soll nun also anders sein- an dem Geld, das an die Medien verschmiert wird? An der Migrationspolitik, die Kinder wie Tina abschiebt? An dem Prinzip des Sündenbocks, dessen Stall immer dann sperrangelweit geöffnet wird, wenn es an anderer Front brenzlig werden könnte? An der Sprache der Erniedrigung?

Wie ist es eigentlich so weit gekommen, fragt man sich und unterdrückt ein Lachweinen, wie ist es nur so weit gekommen, dass infantilster, derber Wortaustausch die Geschicke der Republik besiegeln wollte und das durchaus einige Zeit lang auch gut schaffte? Sich die besten Filetstückchen herausriss, um das zarte Fleisch an seine Gang zu verteilen und den Rest in die Tonne zu treten? Wie kam es dazu, dass Österreich nicht nur permanent zwischen Sündenbock und Opferlamm pendeln muss dank Österreichs Exkanzler sondern auch die Flut der Gschichtldruckereien, Verzeihung, der Unwahrheiten weiterhin lustig dahinplätschert?

Ist es vorbei? Mitnichten

Matthias Strolz meinte unlängst bei einer Diskussionsrunde zu Ministerin Köstinger: „Elli, es ist vorbei“. Das erinnert ein wenig an rote Schuhe, mit denen man sich instant aus brenzligen Situationen hinfort wünschen kann und an den Zauberer von Oz. Zu märchenhaft, um wahr zu sein. Ja, der faule Zauber ist aufgeflogen. Aber das, was Kurz installierte, ist mitnichten schon vorbei.

Titelbild: ZackZack

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