Donnerstag, April 25, 2024

Neue Erkenntnisse zu Hollywood-Unfall: Baldwins Waffe enthielt Patrone

Neue Erkenntnisse zu Hollywood-Unfall:

Nach dem tödlichen Schuss von Alec Baldwin auf Kamerafrau Halyna Hutchins gibt es nun neue Details rund um den Vorfall. Die Requisitenwaffe sei unbewusst geladen gewesen. Obwohl man Baldwin versichert habe, dass die Waffe “kalt” sei.

Santa Fe, 25. Oktober 2021 | Wenige Tage nach dem Tod von Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss aus einer Requisitenwaffe an einem Western-Set in den USA, hat die Polizei Details aus zwei Untersuchungsberichten veröffentlicht. Demnach hatte ein Regieassistent Schauspieler Alec Baldwin bei der Übergabe der Pistole versichert, dass es sich um eine “kalte Waffe” ohne Munition handle. Der Assistent habe nach eigener Aussage nicht gewusst, dass eine Patrone in der Waffe steckte, heißt es.

Verletzter Regisseur nicht sicher, ob Waffe überprüft wurde

Der zweite Bericht zitiert Aussagen des bei dem Vorfall verletzten Regisseurs Joel Souza (“Crown Vic”). Dieser sagte demnach, die Crew sei nach einer Mittagspause an das Set zurückgekehrt. Er selbst sei sich aber nicht sicher, ob dabei die Waffe erneut überprüft worden sei. Der 63-jährige Hollywood-Star Baldwin habe dann in einer Kirchen-Szene auf einer Bank gesessen und mit der Waffe eine Szene geprobt.

Souza (48) selbst habe Kamerafrau Hutchins (42) über die Schulter geschaut, um den Kamerawinkel zu prüfen. Dann habe er etwas gehört, das wie eine Peitsche und dann wie ein lauter Knall klang. Er erinnere sich vage daran, dass sie über Schmerzen im Bauch klagte, sich an den Leib gefasst, dann rückwärts getaumelt und zu Boden gegangen sei. Er selbst habe an der Schulter geblutet und konnte Blut auf Hutchins sehen.

Technikerin belastet Regieassistent

Souza bestätigt zudem, dass am Donnerstagmorgen eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion im Bundesstaat New Mexico verlassen hatte. Die “Los Angeles Times” hatte am Freitag berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen. Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren, nannte aber noch keine Uhrzeit.

Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gab, habe bereits bei einer früheren Produktion Sicherheitsstandards verletzt, hatte am Sonntag eine Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik dem Sender NBC gesagt. Sie hatte mit dem Assistenten demnach 2019 für die Reihe “Into the Dark” beim Streaminganbieter Hulu gearbeitet. Das Produktionsteam dort erklärte, dass damals keine Beschwerden vorgebracht worden seien.

US-Medien berichteten zudem über Kritik an der 24 Jahre alten Waffenmeisterin, die für die ordnungsgemäße Handhabung aller Waffen am Set zuständig war. “Rust” war erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war.

Produktionsfirma dementiert Vorwürfe

Die Produktionsfirma Rust Movie Productions wies die Vorwürfe zurück. Es seien keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set bekannt gewesen, zitierte die “New York Times” aus einer Mitteilung. Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western, bei dem Baldwin auch als Produzent mitwirkte, hatten Anfang Oktober auf der Bonanza Creek Ranch begonnen und sind nach dem Unfall unterbrochen worden.

Als Konsequenz aus dem tödlichen Zwischenfall bei “Rust” verbot der US-Sender ABC am Freitag mit sofortiger Wirkung scharfe Munition am Set für seine Serie “The Rookie”, wie das Filmmagazin “The Hollywood Reporter” berichtet. Bei früheren Dreharbeiten sei gelegentlich bei Szenen im Freien scharfe Munition verwendet worden, hieß es.

(apa/mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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6 Kommentare

  1. Das ist dem lockeren Umgang mit Waffen in den USA geschuldet. Was hat scharfe Munition bei einem Filmdreh verloren? “Bei früheren Drehs verwendete man sie gelegentlich bei Szenen im Freien” das ist verrückt.

  2. Also. Patronen waren da. Jetzt muss man sich nur noch fragen, wieso Baldwin auf die Kamerafrau und den Regisseur zielte. Es ist eher denkunmöglich, dass Baldwin der einzige am Set war, der nicht wusste, dass mit echten Patronen gedreht wird. Nun zielt der also mit einem gewissen Wissen auf die Kamerafrau. Und schießt. Die bricht blutüberströmt zusammen. Und weil ers nicht glauben kann, dass das echt ist, zielt er auf den Regisseur und erschießt auch den fast. Es mag sein, dass sich mal ein Schuss löst. Aber zwei? Oder hat der besoffen einfach in die Gegend geballert? Die beiden hat es zufällig erwischt? Davon hat man nichts gelesen noch gehört. Also muss man davon ausgehen, dass es gezielte Schüsse waren. 2x mit einem Richtungswechsel dazwischen. Und Baldwin bemerkt nach dem ersten Schuss nicht, was er anrichtet und probierts gleich nochmal?

    Ich verstehe vollkommen und unerschütterlich, dass die Polizei von einem Unfall ausgeht: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

  3. Was für eine sensationelle Überraschung in dieser Causa – die Waffe enthielt eine Patrone! Man glaubt es nicht!

    Möge die Redaktion bitte einmal alle Möglichkeiten recherchieren, wie man mit einer Faustfeuerwaffe jemanden erschießen kann, ohne eine Patrone zu laden?

      • Man kann nur bestreiten, WER die Patrone geladen hat, aber niemals, ob es sie gab…… Die Überschrift des Artikels stellt es ja als Überraschung dar, DASS es eine Patrone gab….

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