Samstag, Januar 25, 2025

UK: Brexit »schlimmer als Coronavirus«

Das ist ein Unterüberschrift

Der Brexit traf die Wirtschaft des UK doppelt so hart wie die Corona-Pandemie. Um die Kosten des Austritts zu finanzieren, kommen historische Steuererhöhungen.

London, 28. Oktober 2021 | Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU traf die Wirtschaft des Landes doppelt so hart wie die Corona-Pandemie. Das sagte der Leiter der Budgetbehörde OBR, Richard Hughes, am Mittwoch zur BBC. Nach Berechnungen des OBR wird das Bruttonationalprodukt des Vereiningten Königreichs als Folge des Brexit vier Prozent kleiner sein. Die Corona-Pandemie wird eine weitere Schrumpfung um zwei Prozent bewirken.

Laut Vorhersage des OBR werden die Lebenserhaltungskosten so stark steigen wie seit 30 Jahren nicht. Die Inflation könnte demnach vier bis fünf Prozent erreichen. Das OBR hatte vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexit gewarnt. Aktuelle Daten würden die Vorhersagen der Behörde bestätigen, sagte Hughes. Das Finanzministerium wollte keinen Kommentar abgeben.

Realeinkommen sinken, Steuergeschenk für Banken, Alkohol wird billiger

Das Institute für Fiscal Studies (IFS) rechnet damit, dass die Realeinkommen über die nächsten Jahre für einen großen Teil der Bevölkerung sinken werden. Die Erhöhung des Mindestlohns, die von der Regierung beschlossen worden war, um “Working Poor” durch die Krise zu helfen, wird nach Berechnungen des IFS innerhalb von zwei Jahren von der Inflation aufgefressen werden. Auf Arbeitslose komme “ein harter Winter” zu. Wie das OBR rechnet das IFS mit stark steigenden Lebenskosten im kommenden Winter – die staatlichen Unterstützungen für Arbeitslose wurden aber nicht angehoben. Im Gegenteil: Das Auslaufen eines wöchentlichen Krisenbonus von 20 Pfund ist für viele Arbeitslose nur schwer zu verkraften.

Kurz vor der Stellungnahme des OBR hatte Finanzminister Rishi Sunak seinen Budgetentwurf präsentiert. Er bringt die größten Steuererhöhungen seit 1993. Die Steuerquote würde um rund vier Prozentpunkte auf etwa 36 Prozent steigen. Für Nick Macpherson, von 2005 bis 2016 oberster Beamter im Finanzministerium, ist das unvorstellbar. Während die Steuerlast insgesamt steigt, sollen Steuern auf Flüge, Unternehmensgewinne und Alkohol sinken. Eine geplante Erhöhung der Treibstoffsteuer wurde gestrichen, die Steuern auf Gewinne aus Bankgeschäften sinken von acht auf drei Pozent.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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