Dienstag, April 16, 2024

Von der Leyen nahm für 55 Kilometer Privatjet

Klimaschutz sieht anders aus. Wie nun bekannt wurde, nahm EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für die Strecke Wien-Bratislava den Privatjet. Die Entfernung beträgt gerade einmal 55 Kilometer.

 

Wien, 04. November 2021 | Im Sommer war EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Gast in Wien. Ihren anschließenden Termin in Bratislava nahm sie mittels Privatjet.

60 Kilometer trotzdem gefahren

Obwohl die beiden Städte nur rund 55 Kilometer auseinanderliegen, legte sie die Distanz zwischen ihnen auf dem Luftweg zurück, wie britische und deutsche Medien berichten. Auf etwa 60 Straßenkilometer kam die Kommissionschefin aber trotzdem – mit Transfers zwischen den jeweiligen Flughäfen und Innenstädten.

Von der Leyen hatte die österreichische und slowakische Hauptstadt Ende Juni im Rahmen einer Tour zur feierlichen Bekanntgabe der Coronahilfen besucht. Der milliardenschwere Aufbaufonds hat dabei einem besonderen Schwerpunkt auf klimafreundlichen Investitionen. Nach ihrem Amtsantritt hatte die deutsche Christdemokratin einen “Green Deal” aus der Taufe gehoben und drängt auf ehrgeizige Klimaschutzziele, wobei explizit auch Kurzstreckenflüge zurückgedrängt werden sollen. Zwischen Wien und Bratislava gibt es schon jetzt keine Linienflugverbindung. Von der Leyen flog mit dem Privatjet.

FPÖ sieht “Verlogenheit”

FPÖ-Europaabgeordneter Harald Vilimsky zeigte sich empört über den Ultrakurzstreckenflug der Kommissionspräsidentin. “Unter dem Titel Klimaschutz einerseits Belastungspakete für Europas Bürger schnüren, aber andererseits selber exzessiv Privatjets nutzen: Das zeigt die ganze Verlogenheit von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und ihrem Green Deal”, erklärte er am Mittwoch in einer Aussendung. “Wer soll sie noch ernst nehmen, wenn sie angesichts dieses Verhaltens den EU-Bürgern ihre Klimaschutzmaßnahmen verkaufen will?”

Kritik kam auch vom Europäischen Steuerzahlerbund. Dessen Generalsekretär Michael Jäger bezeichnete den Wien-Bratislava-Flug in der “Bild”-Zeitung (Donnerstagsausgabe) als “ökologische Sünde”. “Er kostet viel Steuergeld, viel Zeit für Wege von und zu den Flughäfen und vor allem: viel Glaubwürdigkeit”, so Jäger nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. Auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Jana Schimke ermahnte ihre Parteifreundin: “Wenn man Wandel will, dann muss man ihn auch vorleben. Ansonsten wird man unglaubwürdig.”

Ein Sprecher der EU-Kommission rechtfertigte den Flug gegenüber der “Bild”-Zeitung: “Mit Abflug und Ankunft in Belgien waren es bei dieser Reise der Präsidentin sieben Länder in zwei Tagen. Alternativen wurden geprüft, doch es gab logistisch keine andere Möglichkeit”. Noch am selben Abend sei von der Leyen mit dem Privatflugzeug nach Riga geflogen. “Hinzu kommt, dass es wegen Corona Bedenken gab, Linienflüge oder Züge zu nutzen”.

20 Minuten dauert der Flug von Wien nach Bratislava. Auf der Donau sind es mit dem Twin City Liner von Stadtzentrum zu Stadtzentrum rund 75 Minuten. Mit dem Auto benötigt man rund eine Stunde. Zu Fuß 13 Stunden.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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47 Kommentare

  1. Corona als Ausrede, na dann halt eines von den Klimalemmlingen hoch gepriesenen E-Autos oder kommt man damit keine 55km weit oder vl muss man da 3mal laden das man 55km weit kommt.
    Jaja, übers Klima predigen und denken wenn man 100€ mehr für den Flug zahlt (“fürs Klima”), man würde was für die Umwelt tun.
    Solange die alle ein Smartphone und Lederschuhe/Jacken oder sonst was verwenden was nicht aus der Natur stammt, sollens Ruhe geben.

    Und wer für 55km mit Auto eine Stunde braucht, dem is eh nicht mehr zu helfen…

  2. Ein großes Dienstauto wäre für diese kurze Strecke dieser Dame nicht zumutbar gewesen?

    Mein Gott, sind wir Normalbürger kleinlich.

  3. Nein – auf diesen Empörungszug steig ich nicht auf.
    Die Teilnehmer an der Klimakonferenz sind auch nicht mit dem Radl angereist.
    Net amoi die grünen.

  4. Naja, die Optik ist nicht die beste. Zu Bedenken ist aber, dass der Jet anschliessend an den Besuch in Bratislava ja weiterflog. Also müsste sie dann wieder nach Schwechat zurückfahren, womit auch immer. Natürlich auch die gesamte Entourage (Bodyguards etc.). Da sind Sicherheitsaspekte auch zu berücksichtigen, nicht nur Klimabedenken. Die weitaus wichtigere Frage ist, ob diese Reise in Zeiten von Home Office oder Videokonferenzen überhaupt nötig war…

  5. Klimaschutzmassnahmen gelten halt nicht für alle. Nicht für Politiker, nicht für die reichen Bosse. Klimaschutz gilt eher für die Pendler*innen, für Mieter*innen und für Kleinrentner. Nicht für Uschi und ihre Freunde.

    • Damals in D als Miniserin schon unfähig, dann haben sie sie halt abgeschoben zur EU… machen wir ja auch so!

  6. Ihre Rede anlässlich der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow, meine Meinung dazu: Unglaubwürdig bis zum geht nicht mehr, ein Pinocchio an der EU- Spitze! Diese Frau Leyen war noch in allen ihren Funktionen eine Totalversagerin, von ihrer Doktorarbeit rede ich da noch gar nicht!

  7. VdL, der politische Wanderpokal kann es nicht besser, das hat dieser Tschopl doch schon mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

  8. Von der Leyen nahm und nimmt: VdL ist die aufgegangene Rache der abtretenden dt. Kanzlerin. Mit dieser Person legte sie der EU ein Ei, es ist unbebrütbar!

  9. Dekadenz war schon eine der Hauptgründe, weshalb das römische Reich untergegangen ist. So wird es auch mit der EU sein, was ich zu einem anderen Thema hier auch schon angeführt habe.

    • Informationsfluss bzw. der beeinträchtigte Informationsfluss war der Untergang des zu großen römischen Reiches. Politiker und die „Oberen“ waren schon immer dekadent. Diese nicht gewählten nicht verantwortbaren Kaste die da derzeit am Werken ist, ist einfach unter jeder Kritik, sind ja auch nur Sprechpuppen von Davos, und wie es bei Puppen nun einmal so ist haben sie hohle Köpfe.

  10. Über den Umweltschutz große Reden schwingen und dann diese geringe Entfernung mit dem Privatjet statt mit dem Zuge bereisen.

    Genau solche Aktionen sorgen dafür, dass den Politikern kein Wort mehr geglaubt wird.

  11. Deswegen sollen Privatflugzeuge ja auch steuerfrei betankt werden können in Zukunft die CO2 Abgabe sollen gefälligst jene zahlen die es sich ohnehin nicht mehr leisten können. Politiker die nicht gewählt werden bestimmen das Leben in ganz Europa und tragen keine auch immer geartete Verantwortung und hätten auch nicht das Bewusstsein diese zu tragen. Gegen das gegenwärtige Politiker Gesindel war Mao ein Menschenfreund.

  12. Es war doch aus Rücksicht auf den “Pöbel”, daß die Voll die Lusche mit dem Privatjet geflogen ist! 1. Wollte sie dem Pöbel keinen Sitzplatz wegnehmen und 2. wollte sie keine Ohrfeigen oder dergleichen riskieren.

  13. Ätschibätsch! Wasser für das Volk und Wein für die Eliten. So geht regieren.

  14. Der Besen wär eine umweltfreundliche Alternative gewesen (3 Wetter Taft nicht vergessen).

    Und dann gibt es noch so ein neumodisches Zeug… nennt sich Zoom.
    Da schafft man noch mehr als nur sieben Länder in zwei Tagen.

    • Der Besen wäre schon passend gewesen, aber als Dreifachgeimpfte ist Ursula für so einen wilden Ritt zu schwach. Das muss man verstehen.

    • Moderne Hexen fliegen mit dem Staubsauger, aber das Kabel war zu kurz und der Akku nicht geladen.

  15. VdL ist ein höheres Töchterchen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Sie musste sich weder für ihr Mißmanagement im Verteidigungsministerium noch für das Debakel bei der Impfstoffbeschaffung verantworten. Da fällt der Flug jetzt auch nicht mehr ins Gewicht, der vielleicht noch einen Coolnessfaktor gehabt hätte, wenn er mit einem VTOL-Flugzeug durchgeführt worden wäre.

    • “VdL ist ein höheres Töchterchen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde.”

      Eine Albrecht, die schon unter Königen hohe Verwaltungsbeamte waren. Wäre sie eine Toilettenfrau gewesen, wäre sie auch von korrupten Hintermännern zur Kommissionspräsidentin ernannt worden. vdL tut das was man ihr anschafft. So waren solche Familien und so werden sie immer sein. Dass sie dennoch zu dämlich ist, sich schon einen Stuhl hinstellen zu lassen, ist natürlich ein anderes Thema.

  16. 20 Minuten dauert der Flug, 75 min der Twin-Liner von City to City – wer findet den Fehler?
    Also City Liner Wien Schwechat – 30 min check in Privatflug ca 30 min 20 min Flug 20 min Flughafen Bratislava, 20 min zur Anlegestelle
    ergibt nach Adam Riese 120 min (2 h) – Also gehts noch liebe Journalisten so einen Blödsinn zu posten.
    Übrigens mit dem Rad schafft man(n) es entlang der Donau auch als “normaler” in knappen 3h (Gerne auch Fahrrad-Rikscha für die Uschi.
    Aber die Kommision sollte sich im Zuge des Green-Deals einen Panzerzug ala Stalin oder Hitler kaufen, Die EU-Polit-Minderleister-Kaste wird es bald brauchen, wenn die Probleme der Menschen weiter ignoriert werden.

  17. Es gab wegen Corona Bedenken Linienflüge oder Züge zu benutzen? Ist den die V.d. Leyen nicht mit den neuartigen Impfstoffen geimpft? Verstehe ich nicht das Argument. Und außerdem ist dort so viel ich weis eh das Tragen einer FFP2 Maske vorgeschrieben. Ist das alles dieser Frau nicht zumutbar oder wie. Wir müssen doch auch schon 2 Jahre damit leben, inkl. aller anderen Maßnahmen wie Tests usw. Ich denke nicht, dass diese Frau so wertvoll für die Allgemeinheit ist, dass man sie unter einen Glassturz stellen müsste. Sorry.

    • Security check plus Bording dauert länger als der Flug selbst. Die Frau hat auch ihr Zeitmanagement nicht im Griff.

      • Wozu auch?
        Irgendwo muß ja ein Unterschied sein, sonst fühlten die sich nicht als etwas besseres.

    • Bei Corona sind die Politiker genauso wenig ehrlich, wie bei allem anderen auch. Abgesehen davon: eine Impfung schützt nicht vor Ansteckung bzw. Übertragung.

  18. Die Damen der gehobenen Gesellschaft nehmen sich derzeit ein bisserl viel heraus: Edtstadler Hunderte km mit dem Taxi, von der Leyen 55 km im Privatjet. Da lob’ ich mir den neuen ÖVP-Obmann: Holzklasse Ryanair. So geht Messias.

    • Ja genau, Holzklasse Ryanair einmal fürs Foto und ansonsten den Jet vom Firtasch.

      • Er muss jetzt kleinere Brötchen backen, wurde vor ein paar Tagen im Flieger Dublin-Wien beim Pöbel gesichtet.

  19. Die Leyin bestätigt neben vielen anderen eindrücklich:
    Dieses Pack der Politiker wird umso verdorbener, je höher es aufgestiegen ist.

    Sie fühlen sich als Oberklasse – die Regeln gelten für sie nicht.
    In Wahrheit sind sie der Abschaum – was Charakter, Empathie und Verstand betrifft.

  20. Rules for thee but not for me…

    “War is peace.
    Freedom is slavery.
    Ignorance is strength.”
    ― George Orwell, 1984

  21. Dass Politiker anstand und logisches denken nicht besitzen ist mittlerweile jedem klar….hoffentlich.

  22. “Hinzu kommt, dass es wegen Corona Bedenken gab, Linienflüge oder Züge zu nutzen”.
    Gibt wohl kaum eine blödere Ausrede…..
    aber f den Pöbel reichts vermutlich….uns kann man ja alles reindrücken…
    oder doch nicht?

  23. Die EU ist Mitten drin im Zerfallen , ein Aufgeblähter Verein wo man Alle Unfähigen abgeschoben hat. Für Österreich rückt der Tag immer näher diesen Unnötigen Bonzenverein zu verlassen um nicht bei dem endgültigen Zerfall der EU mit unter zu gehen ! Die frage ist dabei nur : Wie kommt Österreich da raus ? Hat doch die V Regierung die Österreicher zu Bürgen der maroden Staaten und deren Schulden wie Korruptionen verkauft! Für das Alleine gehört diese V Regierung gesamt samt VDB lebenslang hinter Gitter vorher Enteignet zu Gunsten Österreichs. Da aber der Österreicher ein WILLIGES SCHLAFSCHAF ist wie man sehen kann wird er erst dann Aufstehn wenn es zu spät ist , ja und leider kommt dieser Tag immer näher . Aber liebe Österreicher weiter Sklave der V Regierung spielen – weiter Erpressen und Entmündigen lassen . Was sagt ihr euren Enkeln wenn die euch Fragen werden warum ihr nicht Aufgestanden seit ….wie damals 1933 !?! Zu Feige und Nichts aus der Geschichte gelernt!

    • Die Nachkriegsgeneration hat ihre Eltern gefragt, wie sie das zulassen konnten, ohne die Angst vor Repressalien (und die waren damals durchaus auch tödlich) nur annähernd zu verstehen. Die gleiche Generation und/oder ihre Kinder lassen sich jetzt Repressalien gefallen und feiern sie noch als unbedingt notwendige Pandemie-Eindämmungs-Maßnahmen, obwohl es heute weniger gefährlich ist, sich dagegen zu wehren. Die zukünftigen Enkel werden vielleicht empört sein, und in einer ähnlichen Situation genauso handeln.

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