Freitag, März 29, 2024

Rohrbomben, schießende Kulis und 1.200 Kilo Munition in NÖ gehortet

Ein 53-Jähriger aus dem Bezirk Baden hat illegale Waffen und mehr als 1.200 Kilogramm Munition gehortet. Im Wohnhaus des Mannes wurden Polizeiangaben vom Dienstag zufolge auch sieben Rohrbomben, eine Handgranate sowie NS-Devotionalien sichergestellt.

Wien, 09. November 2021 | Gegen den Niederösterreicher und seine gleichaltrige Ehefrau wurde an Ort und Stelle ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Beide waren nicht geständig. Sie wurden angezeigt.

Ermittlungen des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich (LVT) gegen den 53-Jährigen wurden u.a. wegen des Verdachts der nationalsozialistischen Wiederbetätigung geführt. Der Beschuldigte soll zahlreiche Dateien mit NS-Bezug in Internetforen versendet haben.

Maschinengewehre und schießende Kugelschreiber

In seinem Wohngebäude gefunden wurden schließlich verbotene Waffen und -teile, Kriegsmaterial und Schalldämpfer. Von den Beamten entdeckt wurden u.a. zwei Maschinengewehre, sechs Maschinenpistolen, ein Sturmgewehr, ein Scharfschützengewehr, Pumpguns, mehrere Revolver und Pistolen, Langwaffen sowie sogenannte schießende Kugelschreiber, die zu den verbotenen Waffen zählen. Ein Großteil der genannten Schusswaffen “befand sich bei der Sicherstellung in geladenem Zustand”, betonte die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung.

Nazi-Literatur sichergestellt

Sichergestellt wurden zudem verschiedene Hieb- und Stichgegenstände, Pfeffersprays, Elektro-Schockgeräte und asiatische Nahkampfwaffen. Gefunden wurden auch 20 Kilogramm Schwarzpulver und diverse pyrotechnische Gegenstände. Im Wohnhaus hatte der Mann laut Polizei auch einen Stahlhelm mit Hakenkreuz und weitere NS-Gegenstände wie Flyer, Orden, Münzen, eine Büste von Erwin Rommel sowie diverse einschlägige Zeitschriften und Bücher.

Der 53-Jährige und seine Ehefrau werden aufgrund der sichergestellten Gegenstände der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde sowie der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt. “Die weiteren Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf etwaige Hintermänner”, hieß es seitens der Polizei.

Es bestehe auch ein Zusammenhang mit seit Dezember 2020 laufenden Ermittlungen gegen eine Gruppe von Neonazis in Österreich und Deutschland, wurde betont. Am 1. Juli wurden in diesem Rahmen in Niederösterreich, dem Burgenland sowie in Wien in Summe neun Hausdurchsuchungen durchgeführt. Sichergestellt wurden zahlreiche Waffen, Munition und NS-Devotionalien. “Gab es vorerst 14 Tatverdächtige in Österreich und Deutschland, so stieg die Zahl der Verdächtigen durch die Ermittlungen des LVT NÖ nun auf 15”, hieß es in der Aussendung.

“Das konsequente Vorgehen gegen Rechtsextremismus ist nicht nur Teil der historischen Verantwortung, sondern auch ein klares Eintreten für unser demokratisches Zusammenleben in Österreich”, hob Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hervor. “Der Extremismusprävention wird die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst auch besonderes Augenmerk schenken, um auf mehreren Ebenen erfolgreich anzusetzen.”

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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32 Kommentare

  1. Der Bohrn Mena ist so fertig im Kopf, redens auf Oe24 über Corona und kommt dann per Zufall auf das Thema. Fürchtig diese Person

  2. Der Mann muss reich sein oder hoch verschuldet. Ich kenn mich mit den Waffen ja nicht aus, aber ich stelle mir vor, dass hier viel Geld im Spiel ist, um all das zusammenzutragen. Legal wurden die Dinger ja auch nicht unbedingt erworben alle. Und der Schwarzmarkt verlangt doch höhere Preise.

    Bei Drogendelikten wird immer der Gesamtwert (Straßenverkaufswert) mit angegeben. Das würde mich bei Waffenfunden auch interessieren. Also um welche ökonomischen Dimensionen es sich handelt. Geh ich da eher von 1 Million € aus oder von 10 Millionen €? Ich weiß es nicht.

    Und ich frage mich wirklich auch, woher die Leute das Geld haben, solche Reichtümer (!) anzusammeln. Woher kommt das Geld für solche Schatzlager?

  3. Schade drum, viele gut erhaltene und seltene Sammlerstücke … einen islamistischen Terroristenbubi der sich Kalaschnikoffmuni im Ausland besorgen wollte, und der dann wahllos killte, den kriegten die Greifer aber nicht aufs Radar … da zu dem Thema sinnse ganz kusch, aber bei den Sammlern wird jetzt wieder eine Terror-nazi-adolf-wiederauferstehungs-essess-truppe drum rum kostruiert …. ablenken, vom Jahrestag des Terroranschlags, Nebelgranate !

  4. Im Kernland der Schwürkisen ist alles möglich. Das Land der sauberen Hanni bietet jedem Niederösterreicher freie Gestaltungsmöglichkeit bei seinen Freizeitaktivitäten.

  5. Nur Regierungen die sich vor ihrem Volk fürchten, verbieten rigoros Schusswaffen … sind aber die selben Regierungen, die vor einem geplanten Terrorismusanschlag gewarnt wurden, aber zu dämlich waren 1 + 1 zusammenzuzählen … wenn jeder Bürger eine Waffe tragen dürfte, dann würde sich auch die Bullizei zu benehmen wissen … von wegen Konfliktaustragung auf Augenhöhe warrats …

    • zum glück leben wir nicht in ihrer welt wo leute mit versteckten waffen, kriegswaffen, bomben und granaten ihre konflikte mit der polizei auf augenhöhe austragen

      • such dir hilfe und lern lesen. der augenhöhe blödsinn kam von kehrichertin. wenns eskalation wollen könnens ja nach mexiko, afghanistan etc ziehen, da hams dann ihren straßenkampf. ich schätze mal dass eine stinknormale verkehrskontrolle in den usa reicht um ihnen die augen zu öffnen. wenns veränderung wollen wählens halt volt, wandel, links etc.
        ich bin auch nicht reich, sehe südländisch aus, habe einen afro und bin kärntner, erzählens mir nix über unfreundliche polizisten. die lösung liegt aber darin dass man seinen verstand benutzt und nicht waffen

      • Motto der kehrrichterin: jedem volltrottel seine waffe. Jedem psycho sein arsenal.

      • Bewaffnen bis auf die zähne, am besten mit einer glock in wahlkampfzeiten.

  6. Auch das hat die Flex nicht mitbekommen. Ist sie überhaupt noch im Dienst oder bis Weihnachten dienstfrei gestellt und dann auf Resturlaub bis zur vorgezogenen Wahl.

    • Der Nationalsozialismus ist aus gutem Grund verboten und die Leute werden dementsprechend bestraft. Wenn Sie allerdings denken es geht hier um “die Linken” und “die Rechten” dann haben Sie die ÖVP noch nicht verstanden. Die PKK ist genau so auf der Terrorliste und wird vom BVT beobachtet. Wenn Sie also die PKK Flagge (einfach eine Rote Flagge mit rotem Stern zuhause hängen haben) und dazu eine Pistole dann werden Sie von Herrn Nehammer ebenso als Terrorist beobachtet, sofern das BVT genug Hinweise und Daten zu Ihrer Person sammeln kann. Seien S’ doch bitte net naiv und denken es geht hier um links gegen rechts. Als Linker sind sie solange akzeptabel solange Sie nicht weiter links gehen als zu den Grünen, sobald Sie bei der KPÖ ankommen und sich dann mit dem Titoismus oder der Ideologie von Öcalan auseinandersetzen werden Sie ebenfalls schnelll ein Fall für das BVT. In diesem Sinne Nazis raus und viel Glück beim nicht zu weit nach links gehen.

    • Aber… aber… der Faymann und seine Inserate! Hanger bereitet sich auf eine entsprechende PK vor.

  7. Na geh, da sammelt man jahrzehntelang um die vom Opa angelegte Altmetallsammlung zu vergössern, dann kommt man drauf dass das verboten ist und unter verbotenen Waffenbesitz (vmtl tw Kriegswaffengesetz wegen der MGs) fällt und dann darf man ohne die Sammlung wieder heimgehen.
    Da sagt dann der Anwalt Sie haben Glück gehabt, wenn sie Ali geheissen hätten wären sie in U-Haft wegen Terrorgefahr gesessen und das Posten in rechten Foren biegen wir auch noch hin, solange sie keine IS-Videos geschaut haben.. /sarc off – Eigentlich sollte nur Justitia eine Binde vor den Augen haben.
    Nicht vorzustellen wenn es dort gebrannt hätte, die armen FFler die dort löschen müssten, sowie alle Nachbarn im Umkreis von 100m.

    • Das mit dem sogenannten IS ist ohnehin so eine Sache, denn sogar die ultraradikalen Taliban oder die etwas gemäßigteren Hezbollah kämpfen gehen den IS und dulden diese Chaoten nicht. Unser Herr Nehammer setzt aber die Hezbollah, die PKK und den IS allesamt auf eine Liste. Unser BVT ist leider nicht sehr kompetent in Sachen Extremismusforschung. Vermutlich weil die ÖVP selbst sehr autoritär und extremistisch angehaucht ist. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass sich Leute an das Verbotsgesetz halten. Aber wie Sie schon beschrieben haben wird oft mit zweierlei Maß gemessen und Äpfel von Birnen nicht mehr getrennt.

      • Das verbotsgesetz gehört viel rigoroser durchgesetzt, anstatt rechte chaoten mit polizeischutz durch wien zu geleiten.
        Die blindheit auf dem rechten auge ist dringend behandlungswürdig.

  8. 1200 kg Munition ist nicht wenig.
    Nur, dass man aus welchen Grund auch immer, das in Kilo angibt ist mir mehr als ein Rätsel.
    Welche Literatur hatten die da gelagert oder waren das Bücher die im Handel öffentlich erhältlich sind? Egal.
    Eine sehr verrückte Welt in der wir uns befinden!

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