Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein ist nach dem Ministerrat vor die Presse getreten. Fragen gab es von den anwesenden Journalistinnen und Journalisten etliche. Etwa zu der Corona-Tatenlosigkeit der Bundesregierung seit dem Sommer, oder ob er einen Lockdown für Salzburg und Oberösterreich beschließen wird. Antworten gab es aber keine.
Wien, 10. November 2021 | Seit dem Sommer haben Expertinnen und Experten immer wieder davor gewarnt, dass in Sachen Pandemiemanagement zu wenig von Seiten der Bundesregierung unternommen wurde und wird. Es bestünde die große Gefahr, dass es ab Mitte November zu einer Überlastung des Gesundheitssystems komme. Die Warnungen sind ungehört verpufft, die Überlastung ist eingetreten.
Über 11.500 Neuinfizierte pro Tag sprechen eine deutliche Sprache. Die 7-Tages-Inzidenz liegt in Salzburg bei 956, in Oberösterreich bei 1.137, Tendenz weiter steigend. Auch wenn nun seit Montag bundesweit die 2G-Regel gilt, kommt diese für viele Experten und Krankenhausleiter zu spät. Die Verantwortung für diese vermeidbare Situation liegt bei der Bundesregierung und dem Gesundheitsminister. Der gibt heute nach dem Ministerrat auf Fragen zu diesem Missstand allerdings keine Antwort.
Trotz 4-Stufenplan wütet Pandemie
Mückstein beruft sich auf den 4-Stufenplan. Doch genau dieser 4-Stufenplan wurde immer wieder von Experten kritisiert. Vor allem, dass als Handlungsreferenz nicht die 7-Tages-Inzidenz herangezogen wird, sondern die Auslastung der Intensivstationen. Dadurch wäre man der Pandemie immer einen Schritt hinterher, hieß es. Doch auch darauf antwortet Mückstein nur ausweichend.
Nun wird es also einen Krisengipfel mit Salzburg und Oberösterreich geben. Wie „die Presse“ berichtet will Mückstein hinter vorgehaltener Hand einen Lockdown in diesen Bundesländern, etwas was auch Experten und Krankenhausleiter bereits fordern. Bundeskanzler Alexander Schallenberg ließ vor dem Beginn der Gespräche allerdings verlautbaren, dass es keinen Lockdown für Geimpfte geben soll. Wie ein Lockdown nur für Ungeimpfte umsetzbar sein soll, ist nicht klar.
(bp)
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