Donnerstag, März 28, 2024

450 Millionen Vögel weniger in Europa

In Europa gibt es immer weniger Vögel: Rund 600 Millionen Vögel sind in den letzten 40 Jahren verschwunden.

Wien/Berlin, 17. November 2021 | In der Europäischen Union sind laut einer internationalen Studie in fast 40 Jahren rund 600 Millionen Brutvögel verschwunden. “Es handelt sich dabei aber kaum um imposante Großvögel, sondern um die vielen unscheinbaren Finken, Sperlinge und Lerchen, die unsere Wiesen und Felder lebendig machen”, sagt Leif Miller, Geschäftsführer des Naturschutzbundes (NABU) in Deutschland.

Sperling, Stelze, Star

Die gute Nachricht: andere Studien belegen, dass etwa Artenprogramme positive Wirkung zeigen Wissenschaftler der britischen Vogelschutzorganisation RSPB, dem internationalen Dachverband des NABU BirdLife International und der Tschechischen Gesellschaft für Ornithologie haben Daten von 378 der 445 in der EU heimischen Vogelarten im Zeitraum 1980 bis 2017 ausgewertet. Besonders betroffen ist der Haussperling mit einem Rückgang von 247 Millionen Individuen, gefolgt von der Schafstelze mit 97 Millionen, dem Star mit 75 Millionen und der Feldlerche mit 68 Millionen Individuen.

Luftverschmutzung als Problem?

Vor allem zu den Spatzen, die sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum Rückgänge verzeichneten, sei bereits viel über die Ursachen geforscht worden. Es gebe aber noch keine gesicherten Erkenntnisse, berichtet Hauptautorin Fiona Burns. Möglicherweise spielten Luftverschmutzung und ein reduziertes Nahrungsangebot eine Rolle. Die Studie biete aber auch Anlass zur Hoffnung, so Burns. Der Großteil der Rückgänge sei in der ersten Hälfte des Studienzeitraums registriert worden. Aus anderen Studien sei bekannt, dass Artenprogramme und EU-Richtlinien vielen Vögeln geholfen hätten.

“Der erhebliche Rückgang der Biodiversität in jüngster Zeit zeigt aber, dass noch weitere umfassende Erhaltungsmaßnahmen erforderlich sind”, so NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling. “Es besteht ein dringender Bedarf, Vögel, die mit der Landwirtschaft verbunden sind, sowie Langstrecken-Zugvögel wie Schafstelze und Fitis auf ihren Zugrouten zu schützen”, ergänzt der Experte.

(apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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13 Kommentare

  1. Ich will mich schon nicht mehr aufregen.
    Seit den 80ern, als man für die umwelt noch einen finger rührte (saurer regen, waldsterben, bleihaltiges benzin, regenwaldrettung zb) geht alles bergab. zb neubauten, kleines grundstück, riesenbude, betonpflastersteine und kies, gabionen im vorgarten. Kein baum im garten.
    Nichts tun für wild und nutztiere,
    Ach, ich hör schon auf, es regt mich zu sehr auf.
    Ich bin umzingelt von volltrotteln.

    • Die Gärten verdienen diesen Namen nicht mehr. Kenne einen der wollte ein par mickrige Blattläuse auf den Rosen seiner Frau vernichten und hat dazu das Roundup verwendet….

  2. Alles weg, dank Monokultur und zubetonieren wie auch die Gärten in Städte die einem weißen Kieselboden oder Beton weichen gibt es kaum noch Insekten.
    Früher bist am Abend 30 km gefahren und die Windschutzscheibe war voll mit “Fliegenschiss”wie wir sagten…
    Heute fährst 1000 km und hast vielleicht vier fünf Insekten auf der Scheibe kleben….

    • Richtig, straßenränder 5x pro jahr abscheren wie einen golfrasen, feldränder jedes jahr weiter wegackern, bäume vom straßenrand entfernen, es könnte ja eimnal ein besoffener baum vor ein auto springen.
      Glyphosat auf felder, gärten mit giften vollspritzen.
      Vögel scheissen ja den neuen alu gartenzaun voll.

  3. Die Luftverschmutzung soll es also sein? Wenn ich mich zurück erinnere, war die Luft in den 70ern und 80ern um einiges dreckiger. Da sind gelbe Nebelschwaden in so manch Tälern gestanden, wo es heute klare Sicht hat. Flüsse und Seen sind so sauber wie nie zuvor. Viele Wälder werden nun anders bewirtschaftet, oft naturbelassen, so dass sich im Unterholz jede Menge Getier zuhause fühlen kann.

    Was es aber mit Sicherheit hat: mehr Beton, weil viel mehr Menschen und Windräder, weil man glaubt, die retten die Welt.

  4. Die Leute stellen in ihren sterilen Schottergärten Futterhäuschen auf und wundern sich, dass keine Vögel kommen! Tiere brauchen ganzjährig Nahrung und Nistmöglichkeiten das scheint den meisten nicht bewusst zu sein. Vögel sind keine netten Dekorationselemente sondern Lebewesen.

    • Ja, erwachsene wollen “vogerln ” beobachten. Sie erkennen heutzutage nicht einmal einen spatz.
      Ob sie wissen, dass ihr brathendl einmal ein vogel war, einen kopf, eingeweide und füße hatte?

  5. Auch eine Folge der Monokultur in der Landwirtschaft und dem Einsatz von Spritzmittel. Nicht vergessen werden soll das damit einhergehende Insektensterben und somit die fehlende Nahrungsgrundlage der Vögel.
    Als Konsument kann ich jedoch mit meinen Kaufverhalten zu einer Änderung der Agrarwirtschaft beitagen. “KAUF BIO” und rede darüber.

    • Was glauben sie, was die durchschnittsgartenbesitzer so versprühen, sollte einmal ein blattlaus auf einem zweig sichtbar werden.
      “Is scho wieda wos mauckad, howi wieda spritzn meassn”.
      Wenn man sagt, das schadet bienen, etc, antwort “mia wuascht, i wüs sche haum in giadn.”
      “Ui, san scho wieda de klan vogal tot in nest glegn, wos fia viech des scho wieder woa. A ütis oda a moda.”
      “Dei gift”.
      “Wos du scho wieda host,..”

    • Eli sei Dank gibt es nach wie vor eine massive Ausbreitung von Pestiziden. Türkis, das ist doch die Partei die unsere Gesundheit durch Wegsperren getesteter Gesunder rettet und für Glyphosphat und andere Gifte lobiiert.

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