Samstag, April 20, 2024

Skylla und Charybdis – Imagine

Skylla und Charybdis

Die Freiheit, sich nicht impfen zu lassen, wog schwerer als die Freiheit, Platz im Krankenhaus zu bekommen. Wer trägt die Verantwortung für die “gemeisterte” Pandemie? Wer sagt sie den Trauernden ins Gesicht?

Julya Rabinowich
Wien, 19. November 2021 | Man stelle sich vor: In Österreich- der Insel der Seligen, dem Land, in dem Milch und Honig und Gesundheitsversorgung fließen, dem Land, in dem im Unterschied zu anderen, in ihren Systemen kaputten Ländern alles einfach Paletti ist, dem Land, das es am besten durch die Krise, den Klimawandel und durch die Galaxis geschafft hat, in diesem sagenumwobenen Eldorado türkiser Provenienz müssen akut an Krebs Erkrankte um ihre Behandlung bangen.
Eine Diagnose dieser Wucht wirft zuerst einmal sämtliche Pläne durcheinander. Die Zeit, die bleibt, ist höchst undefiniert, noch wabert es zwischen Hoffnung und Endgültigkeit, zwischen Rückzug und Festhalten. Noch ist alles möglich. Noch. Jeder Tag zählt. Jeder. Die Uhr tickt. Mit jedem Herzschlag. Man kann sie ticken hören, in jedem Atemzug. Und dann bekommen die Patienten zu hören, dass sie leider warten müssen. Leider, leider. Es gibt keine Kapazitäten mehr. Keine OPs möglich. Kein Platz. Die Intensivstationen sind voll. Mit Menschen, die es eigentlich besser haben könnten. Die die Wahl hatten, sich entscheiden zu können, ob sie den harten Verlauf von Corona mit einer Impfung abfedern oder gar vermeiden hätten können. Mit großer Wahrscheinlichkeit. Aber ihre Freiheit, sich Pferdeentwurmung rein zu pfeifen, bis die Apotheken leer waren, diese Freiheit, die wog eben mehr.

Verantwortung

Die Hochrisikokranken, die jetzt vor den Folgen dieses Crashs stehen, hatten keine Entscheidungsmöglichkeit. Das Schicksal, dieses so gerne von Esoterikern aller Art beschworene Schicksal, das in Wirklichkeit die Bejahung der Vernichtung von Unwertem aka Schutzbedürftigen bedeutet, hat also für sie entschieden. Für sie entschieden hat auch die Politik. Konkret: jene Politiker, die Maßnahmen zur Eindämmung nicht nötig fanden. Die bis zum Schluss herumeierten, als gäbe es einen Verrenkungswettbewerb zu gewinnen? Die eigene Karriere ist ja doch näher als das Hemd. Fast so nahe wie der Exkanzler jedenfalls. Wir haben gemeistert, wir haben geschafft, wir haben es gut!
Was werden diese Verantwortlichen sagen, wenn sie den Früchten ihrer verantwortungslosen Taten gegenüberstehen würden? Den Betroffenen? Würden sie die immergleichen Floskeln von sich geben wie auf einer Wahlkampftour? Gäbe es echtes Bedauern? Und echtes Umdenken? Was immer es wäre: für die, die jetzt auf die rettenden Eingriffe warten müssen, kommt es beinahe zu spät. Für manche nicht mehr beinahe. Das süßholzraspelnde Versagen des zuständigen Politpersonals hat Leben gekostet. Und wird es weiter tun. Der in Oberösterreich und Salzburg dringend früher benötigte Lockdown wurde nun bundesweit ausgerufen. Das Gesicht ist also gewahrt. Es wurde in Salzburg und Oberösterreich trotz eindeutigen Informationen also gnadenlos gewartet, wo man nicht warten durfte. Die Welle rollt, das Schlimmste steht erst bevor. Dass es in Österreich in dieser Form möglich war, macht sprachlos vor Entsetzen.

Titelbild: APA Picturedesk

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31 Kommentare

  1. Ihrem Profilbild zu urteilen, müssten sie ja noch relativ jung und gesund sein, kein Wunder also, dass sie der Situation um die Krankenversorgung in Ö ziemlich naiv gegenüberstehen.
    Wir waren schon vor Ausbruch des Virus weit davon entfernt, ein Paradies in der Krankenversorgung zu sein, jeder der notgedrungen darauf einmal angewiesen war, wird ihnen das betätigen.Ich hatte selbst das Glück bis zum 65. Lj. auf Spitalshilfe in Form von OP nicht angewiesen zu sein. Heute würde ich nach meinen Erfahrungen (Gehirntumor OP) nicht einmal mehr darauf zurück greifen, wenn es außer Suizid die einzige Alternative wäre. Nach den missglückten OP suchte ich ambulant das Gespräch mit einem Neurologen wegen Medikationen, nicht einmal 5 Minuten nach Beginn unseres Gesprächs läutete schon das Telefon und die Schwester machte darauf aufmerksam, dass viele Patienten warten.
    Mein Onkel ist schon voriges Jahr wegen Abbruch seiner Behandlungen gestorben, Verbesserung vonwegen.

  2. ich bin schon a bissl grantig.

    die derzeitige situation wäre leicht vermeidbar gewesen.

    ich hab gar nicht soviele mittelfinger wie ich den verantwortlichen zeigen will.

    denen in der politik ebenso wie den unsolidarischen ungeimpften.

    all jenen ein bereits klassisches zitat vom 2.11.2020

    schleichts eich, es oaschlöcher!

    https://www.hagerhard.at/blog/2021/11/massive-desaster-ahead/

    • ich bin ungeimpft und werd es auch bleiben;

      ich bin nicht mehr oder weniger solidarisch als andere!

      haben sie unbekannterweise mich mit “oaschloch” gemeint?

    • man muss sich von so einem intriganten furz die vorweihnachtszeit versauen lassen.

    • Zitat aus ihrem unnötigen Block 🙂
      „Wir haben das gelernt, es ist unser Beruf, mit Sterben, mit Leid, mit schweren Erkrankungen umzugehen. Was wir nicht gelernt haben, das ist: einen Leichensack zuzuzippen – von den Füßen bis hinauf. Womöglich mehrmals am Tag.“
      In Ö sterben auch ohne Covid jährlich zw. 73.000 und 85.000 Menschen, weit mehr also, als insgesamt bisher am Virus. Die meisten sicher davon im Spital. Wenn das jemand der im Krankenbereich tätig ist nicht in Relation bringt, muss er wohl so weltfremd drauf sein wie sie.
      Über ihre primitiven Äußerungen seh ich hinweg, nicht jeder hat die Gabe sich kritisch zu äußern, ohne gleich ausfallend werden zu müssen.
      “https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/gestorbene/index.html

  3. Frau Rabinowich, danke für diesen Artikel. Sie sprechen mir aus der Seele. Ich bin schon so wütend auf diese besserwissenden Impfgegner, weil ich im meinem persönlichen Umfeld erlebt habt habe, wozu dieses Impfleugnen führt. Bei meinem besten Freund: zu seinem Tod.

    Aber diese Verblendeten glauben wirklich, sie haben die Weisheit gepachtet, weil sie sich an einige Details klammern, die nach ihrer Ansicht angeblich das Gegenteil beweisen.

    In der Realität geht es darum, die Gesellschaft vor den schweren Fällen zu schützen und die Intensivstationen zu entlasten. Und das beweisen die Statistiken.

    Deshalb Danke für ihren klaren Kommentar!

    • wenn sie gesunde u30 jährige gegen deren willen mit bedingt zugelassenen impfstoff (auch ohne impfung bei gerundet 0,0% risiko für schweren verlauf) impfen, entlasten sie gar nichts, sondern begehen schwere körperverletzung.

      über spät-/langzeitfolgen (zb hormonstörungen, immunsystem,… oder irgendwas) weiss man logischerweise nichts…. keiner kann sie dezidiert ausschließen…

      • Die ersten Studien über Langzeitfolgen müssten bald zu Enden sein und veröffentlicht werden. Wahrscheinlich werden sie noch schlimmer ausfallen als die ohnehin schon ziemlich schlimmen Nebenwirkungen. Ich wette in Israel wird es in wenigen Wochen wieder soweit sein, dass die Zahlen massiv nach oben schießen – weil ja die mRNA-Booster-(Drecks-)Impfung wieder (diesmal noch schneller) nachlässt.

        • Sie vermischen aber gerade alles mit jedem und überhaupt – was nehmen sie ansonsten zu sich? Machen sie eine Entziehungskur, dann vergehen diese Wahnvorstellungen mit Sicherheit.

      • bei ungeimpften kann man auch bei den u30 den coronatod nicht ausschließen.
        so schauts aus.

    • Ich persönlich erachte die Penetranz – und das sage ich als doppelt geimpfter – mit der viele Geimpfte ihre moralische Überlegenheit zur Schau stellen mittlerweile für genauso verachtenswert wie die extremen “Impfschwurbler”. Leder geht die Vernunft in diesem Spannungsverhältnis zwischen Hysterie und Leugnung komplett verloren. Sie tragen das sehr gut zur Schau.

  4. Es sterben aktuell aber nicht mehr Leute als in den Jahren zuvor auch. Pro Tag sterben statisch gesehen 230 Menschen in Österreich, seit 1 1/2 Jahren wird aber nur mehr so getan als sterbe man hierzulande ausschließlich an Corona und da ist plötzlich jeder Tote eine wahnsinnige Tragödie, als es vor ein paar Jahren im Zuge einer harten Grippewelle eine leichte Übersterblichkeit gab, hat keiner Notiz davon genommen.

  5. für gesunde u30 jährige beträgt wahrscheinlichkeit für schweren verlauf auch ohne impfung gerundet 0,0%

    warum denen gegen deren willen was reinspritzen, was sie definitiv nicht wollen?

    ….aber ja, wir diffamieren sie gleich mal flockig und pauschal als entwurmungsmittelsäufer….

    • sie sollten zb wash post lesen.
      da steht ua über die jungen gesunden trainierten, wie rasch sie gestorben sind ohne impfung.

  6. Das ist gar nichts im Angesicht dessen, sich ein Gift spritzen lassen zu müssen, das einen im besten Fall als lebenslangen Pharma-Krüppel zurück lässt.

    • Wo haben Sie denn den Unsinn mit dem Gift her? Impfung funktioniert nicht auf der Basis von “Gift”.

      Wenn sich jemand infiziert, DANN braucht man die ganze Chemie von der bösen Pharmaindustrie.

  7. So true.
    Und wieder einmal hat uns der unfähige ignorant bastibub die (vor) weihnachtszeit total versaut.
    Ich will ihn in keiner politischen funktion mehr sehen

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