Umfrage
In der neuesten „Unique Research“ Umfrage im Auftrag des „Profil“ kann die SPÖ Platz eins behaupten. Das Vertrauen in die Corona-Politik der Bundesregierung ist im Keller. Impfgegner zerwerfen sich besonders häufig mit Freunden.
Wien, 22. November 2021 | Nach der Inseratenaffäre der ÖVP wurden die Umfragen gehörig durchgeschüttelt. Der komfortable Vorsprung der ÖVP auf die zweitplatzierte SPÖ betrug vor dem Kurz-Rücktritt rund 14 Prozentpunkte. Diese Zeiten sind vorbei. Die SPÖ hat den ersten Platz übernommen.
SPÖ vorne, FPÖ gewinnt dazu
In der neuesten „profil“-Umfrage können die Sozialdemokraten, den vor zwei Wochen erlangten ersten Platz behaupten. 25 Prozent gaben an, die SPÖ wählen wollen. Die größte Oppositionspartei erreicht damit Prozentpunkt mehr als die ÖVP, die nun auf 24 Prozent kommt.
Auf Platz drei befindet sich weiterhin die FPÖ, die im Vergleich zum 12. November allerdings zwei Prozentpunkte dazugewinnen kann. Die Grünen können ihre 13 Prozent aus der letzten Umfrage behaupten, die NEOS verlieren einen Prozentpunkt und kommen nun auf zehn Prozent. Die Impfgegner der MFG verlieren drei Prozentpunkte und würden mit drei Prozent an der Vier-Prozent-Hürde scheitern.
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Vertrauen in Pandemiemanagement im Keller
Bei einer fiktiven Direktwahl würde sich Kanzler Alexander Schallenberg durchsetzen. 18 Prozent würden Schallenberg zum Kanzler wählen. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kommt in der Kanzlerfrage auf 15 Prozent, Herbert Kickl (FPÖ) auf 12. Werner Kogler (Grüne) und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger auf jeweils sechs Prozent.
Das Krisenmanagement der Bundesregierung wurde ebenfalls abgefragt, das Zeugnis der Bevölkerung ist verheerend. Zwei Drittel der Befragten bewerten die Performance der Regierung als “schlecht”: 39 Prozent votierten für “sehr schlecht”, 29 Prozent für “eher schlecht”. Ein “sehr gut” stellten drei Prozent der türkis-grünen Koalition aus, 26 Prozent ein “eher gut”.
Impfgegner zerstreiten sich mit Freunden und Familie
Abgefragt wurde vom Unique Research-Institut auch, wie stark die Pandemie zu Differenzen im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis führte. Zehn Prozent der Befragten geben an, dass sie sich wegen Corona schon mit mehreren Freunden zerstritten hätten, weiteren neun Prozent ist, das immerhin mit einem Freund oder einer Freundin passiert. Deutlich höher sind diese Werte bei Anhängern der neuen Impfgegner-Partei MFG: 39 Prozent der Sympathisanten erklären, dass es schon mit mehreren Freunden wegen Corona zu einem Zerwürfnis kam.
Telefonisch und per Online-Panel befragt wurden 800 Personen, im Zeitraum von 15. bis 18. November 2021. Die Schwankungsbreite beträgt 3,5 Prozentpunkte.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk