»Viola Investment GmbH« soll Insolvenz abwenden
Der Traditionsklub Austria Wien steht in der Kreide. Die neue Investorengruppe soll die ersehnte Rettung bringen.
Wien, 30. November 2021 | Der schuldengebeutelte Traditionsverein Austria Wien befindet sich in zukunftsweisenden Gesprächen mit potenziellen Investoren. Das hat die Klubführung gestern auf ihrer Website bekanntgegeben. Demzufolge soll die Investorengruppe „Viola Investment GmbH“ den finanzbedingten Abstieg der Violetten verhindern.
Hoher Schuldenberg
Der FAK, wie die Austria auch genannt wird, hat über die letzten Jahre enorme Schulden angehäuft. Allein in der Saison 2019/2020 bilanzierte man mit Minus 18,8 Millionen Euro. Insgesamt soll die Austria mit mehr als 80 Millionen Euro in der Kreide stehen. Der Bau des neuen Stadions erwies sich als Millionengrab – den coronabedingt schwachen Einnahmen stehen 48 Millionen Euro Kosten gegenüber.
In der laufenden Saison konnte die Austria der Bundesliga den regelmäßig fälligen Jahresabschluss nicht wie vorgesehen per 20. Oktober vorlegen. Dem Klub drohen deshalb empfindliche Strafen. Der Senat 5 der Bundesliga vertagte seine Entscheidung auf das nächste ausständige Lizenzverfahren im Frühjahr 2022. Dann wird sich entscheiden, ob die Austria ihre Lizenz für die kommende Saison noch erhält. Denkbar ist bei erteilter Lizenz auch ein Punkteabzug für den nicht rechtzeitig abgegebenen Jahresabschluss.
Investor gefunden?
Bei den Violetten ist man angesichts der massiven Drohkulisse um positive Schlagzeilen bemüht. Das dringend benötigte Geld für den Spielbetrieb soll von der Investorengruppe „Viola Investment GmbH“ kommen. Die gibt es aber noch gar nicht. Laut „Kurier“ soll es sich dabei um eine Investorengruppe rund um den Ex-Vize-Präsident des LASK, Jürgen Werner, und des Austria-Präsidiums handeln.
Werner war erst dieses Jahr von der Bundesliga von allen offiziellen Funktionen im österreichischen Fußball gesperrt worden, weil er über eine Beteiligungsfirma illegal an der Spielervermittlung von LASK-Kickern beteiligt gewesen sein soll. Nähere Informationen zum Investor gab es auch auf ZackZack-Nachfrage nicht. Klar ist: Man hat sich für eine rein österreichische Lösung entschieden. Übernahme-Avancen des Spaniers Ivan Bravo wurden damit eine Absage erteilt.
Laut Vorstand befindet sich die Austria in finalen Gesprächen, um rettende Verträge zu unterzeichnen. Die Investorengruppe um Jürgen Werner und Austria-Präsident Frank Hensel, der aus eigener Tasche spendet, soll kolportierte elf Millionen Euro einbringen. Damit dürfte der Spielbetrieb zumindest für die nächste Saison gesichert sein.
(dp)
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