»Längst überfällig«
Als “längst überfälligen Schritt” kommentieren die NEOS den Rückzug von Sebastian Kurz. Für die SPÖ hinterlässt Kurz einen “Scherbenhaufen”. August Wöginger ortet indes “destruktive Kräfte.”
Wien, 02. Dezember 2021 | Sebastian Kurz´politische Karriere ist zu Ende. Als erste Fraktion, der Parlamentsparteien reagierte die SPÖ auf den ÖVP-Chef-Rücktritt.
SPÖ: Druck in ÖVP zu groß geworden
Für die SPÖ ist klar, der Druck auf Kurz ist zu groß geworden. Für den SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch ist der Kurz-Rücktritt allerdings noch nicht das Ende des “Chaos”: „Kurz hinterlässt nach Jahren der gesellschaftlichen Spaltung, der Selbstinszenierung und des politischen Versagens im Pandemie-Management einen riesigen Scherbenhaufen.“ Und weiter: „Mit dem Rücktritt von Kurz als Parteiobmann werden die türkis-grünen Chaos-Tage fortgesetzt.“
NEOS sehen längst überfälligen Schritt
Auch die NEOS reagierten in einer Presseaussendung. Als „längst überfälligen Schritt“ bezeichnet NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos den heutigen Rückzug von Sebastian Kurz. „Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Kanzler sind erdrückend. Jetzt gilt es, die massiven Korruptionsvorwürfe gegen Kurz und weitere Personen des türkisen Systems aufzuklären. Nur einen Spieler auszuwechseln, wird nicht ausreichen. Ich erwarte mir von der ÖVP, dass sie jetzt zur Aufklärung dieser schwerwiegenden Vorwürfe beiträgt.“
Persönlich wünscht der NEOS-Generalsekretär dem ehemaligen Kanzler und ÖVP-Chef alles Gute. „Bei allen unterschiedlichen Ansichten in der täglichen politischen Arbeit, bleibt auch in der Politik letztlich der Mensch. Deshalb gebührt ihm auch Dank für seine Arbeit in den letzten Jahren. Ich wünsche ihm und seiner jungen Familie alles Gute für die Zukunft.“
Wöginger ortet “destruktive Kräfte”
Der neue alte ÖVP-Klubchef August Wöginger reagierte ebenfalls. Er ortet “destruktive Kräfte”, mit dem “Ziel ihn mit allen Mitteln anzupatzen”. Wöginger schreibt: “Seit dem Beginn der ÖVP-Obmannschaft Kurz‘ hätten gewisse destruktive Kräfte nur ein Ziel gehabt hat – nämlich ihn mit allen Mitteln anzupatzen, obwohl die Bürgerinnen und Bürger die Arbeit von Sebastian Kurz immer unterstützt und befürwortet haben“. Persönlich wünscht Wöginger seinem ehemaligen Parteichef alles Gute: „Sebastian Kurz wird in der ÖVP immer Unterstützung, Freundschaft und Anerkennung finden. Im Namen aller 104 Mandatarinnen und Mandatare im Nationalrat, Bundesrat und dem Europäischen Parlament gilt ihm unser aufrichtiger Dank für seine Arbeit!“
Die FPÖ reagierte in Person von Herbert Kickl. “Ich habe am Beginn des Jahres gesagt, Kurz muss weg, jetzt ist er weg”, sagte er am Donnerstag in einer Pressekonferenz.
Auch Vizekanzler Werner Kogler reagierte über Twitter: “Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Sebastian Kurz.” Er wünsche ihm alles Gute.
(2/2) Trotzdem haben wir in vielen langen Verhandlungen um wichtige Reformen gerungen und diese auch durchgesetzt, wie zuletzt etwa die Ökosoziale Steuerreform. Danke dafür. Ich wünsche Sebastian Kurz und seiner Familie alles Gute. (wk)
— Werner Kogler (@WKogler) December 2, 2021
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk