Samstag, April 20, 2024

Mexiko: LKW mit Flüchtlingen rast in eine Mauer – Mindestens 54 Tote

Mindestens 54 Tote

Ein schwerer Unfall im Südosten Mexikos führte zu mindestens 54 Toten. Bei dem LKW soll es sich um einen Schlepperwagen mit Flüchtlingen gehandelt haben. Die Behörden ermitteln zu den Hintergründen.

Wien, 10. Dezember 2021 | Mindestens 54 Menschen sind bei einem Autounfall im mexikanischen Bundesstaat Chiapas ums Leben gekommen. Etwa 100 weitere sollen schwer verletzt worden sein, berichteten die Behörden am Donnerstagmorgen. Demnach sei der Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit gegen eine Mauer gefahren.

Schlepper-LKW mit 150 Flüchtlingen an Bord

Nach Angaben der örtlichen Behörden soll es sich bei den Betroffenen hauptsächlich um Flüchtlinge aus Honduras und Guatemala handeln. Der Unfall passierte nahe der Grenze zu Guatemala, einer Hauptroute für Flüchtlinge aus Mittelamerika, die Richtung USA weiterziehen wollen. Insgesamt 150 Menschen wurde dabei in einem überfüllten Lastwagen transportiert. Der LKW war Berichten zufolge zu schnell unterwegs, als er in einer scharfen Kurve umkippte und auf einer Hauptstraße, die in die Hauptstadt von Chiapas führt, eine Fußgängerbrücke rammte.

Fernsehbilder zeigten ein großes Aufgebot an Krankenwagen, Feuerwehrleuten und Rettungskräften rund um das umgekippte Fahrzeug. Helfer holten dutzende Leichen aus dem Lastwagen und bedeckten sie mit weißen Laken. Die zahlreichen Verletzten wurden in verschiedene Krankenhäuser in der Region gebracht.

Anzahl an Flüchtlingen seit Biden vervielfacht

Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador erklärte auf Twitter, er bedaure “zutiefst die Tragödie”. Die Behörden kümmerten sich um die Klärung der rechtlichen Situation der Menschen, die Identifizierung sowie die Beerdigung der Verstorbenen. Der Präsident Guatemalas, Alejandro Giammattei, versprach den Betroffenen des Unglücks auf Twitter “jede notwendige konsularische Hilfe, einschließlich Rückführungen”.

„Wir brauchen Migrationsalternativen und legale Wege, um Tragödien wie diese zu verhindern“, erklärte die mexikanische Zweigstelle des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration ist die Grenze zwischen den USA und Mexiko der tödlichste Grenzübergang der Welt. Der Andrang von Flüchtlingen ohne Papiere, die häufig vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern fliehen, hat sich in den vergangenen Monaten vervielfacht. Viele hatten die Hoffnung, dass der demokratische US-Präsident Joe Biden eine offenere Einwanderungspolitik verfolgen würde als sein Vorgänger Donald Trump.

(nb/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Nura Wagner
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