Eine schöne Bescherung
Ausnahmsweise hat ZackZack über 60 Investigativrecherchen drucken lassen. Zusammen bilden sie das BoZZ – Best of ZackZack 2021. Ein Jahresrückblick in Aufdeckergeschichten.
Thomas Walach
Wien, 15. Dezember 2021 | ZackZack druckt eigentlich nicht. Journalismus, zumal Investigativjournalismus, hat ein Ziel: Die Menschen im Land über Vorgänge zu informieren, die sie betreffen – auch und gerade, wenn die Mächtigen mit aller Kraft verhindern wollen, dass die Vorgänge ans Licht kommen.
Ist das Ziel erfüllt, dann ist die Arbeit getan. Journalismus ist nicht für die Ewigkeit. Doch das System Kurz ist mehr als die Summe seiner Teile. Erst in der Rückschau sieht man, wie nahtlos sich viele Puzzleteile zusammenfügen. Grund genug, das Wichtigste gesammelt als Handreichung zu geben.
Allein aus 2021 hat unsere kleine Redaktion über 60 Investigativgeschichten dafür ausgesucht – eigentlich genug für ein ganzes Journalistenleben. Viele davon entstanden in Zusammenarbeit mit großen deutschen Medien. Sie wurden in der „New York Times“, im „Spiegel“, in der „Süddeutschen“, in der „Frankfurter Allgemeinen“, in der „Welt“, im „Stern“ und andernorts zitiert. Unter den international erfolgreichsten Geschichten waren jene, von denen man uns in Österreichs Redaktionen erklärte: „Des is ka G’schicht!“
Was alles möglich ist
Aber auch in Österreich haben wir sehr viel bewegt. Eine halbe Million Leser hat ZackZack pro Monat mittlerweile. Im Netz gehören wir zu den Top 20 des Landes. Vor allem aber liest jeder in Politik und Journalismus unsere Geschichten. Das hat viele munter gemacht. Manche Kollegen trauten sich mehr, weil wir gezeigt hatten, was möglich ist. Alle Politiker wussten: Da ist jetzt jemand, der uns auf die Finger schaut. Nicht alle waren gleichermaßen glücklich darüber. „Dieses Scheiß ZackZack! Können die nicht einmal die Pappn halten?“ fragte am Rande des Ibiza-Untersuchungsausschusses ein ÖVP-Mitglied das andere. Es war wohl eine rhetorische Frage, denn die Antwort ist natürlich: Nein.
Der Titel des Hefts ist übrigens ein bisschen irreführend. Hätten wir tatsächlich das journalistisch Beste eines Jahres drucken wollen, müsste dieses Heft auch großartige Alltagsgeschichten aus dem Leben-Ressort enthalten, topaktuelle Politikberichterstattung, Kommentare und Kolumnen von Peter Pilz, Fritz Rabensteiner, Julya Rabinowich, Daniel Wisser und vielen anderen. Wir haben nicht einmal alle Investigativgeschichten untergebracht, denn das hätte den Rahmen gesprengt.
Am Mittwoch endet die Vorbestellungsfrist – Clubmitglieder können so lange noch gratis bestellen. Ab dann ist das BoZZ regulär für 5,90 Euro plus Versand im ZackZack-Shop zu erwerben.
Titelbild: APA Picturedesk
