Donnerstag, März 28, 2024

Schweinehaltung: Vollspaltenboden weiterhin erlaubt

Schweinehaltung

Über 400.000 Menschen haben das Tierschutzvolksbegehren unterschrieben, das auch eine Forderung nach dem Aus für Vollspaltenböden in der Schweinehaltung enthält. Nach der Behandlung des Volksbegehrens im Parlament bleibt die grausame Haltung in Österreich aber weiterhin erlaubt.

Wien, 15. Dezember 2021 | Die Enttäuschung bei diversen Tierschutzorganisationen war bereits letzte Woche groß. Nach der Behandlung der Forderungen des Tierschutzvolksbegehrens im Gesundheitsausschuss blieben die Ergebnisse bei der Vollspaltenbodenhaltung von Schweinen weit hinter den Erwartungen. Ein neues Gesetz steht nämlich nicht am Ende der Verhandlungen der Bundesregierung, lediglich ein Entschließungsantrag. Dieser ist rechtlich nicht bindend, sondern hat nur einen auffordernden Charakter an die Minister.

Kritik von Tierschutzorganisation

Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) sieht einen Alleingang von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Anstatt eines Verbotes werde lediglich an die Ministerin appelliert, ab 2023 nur mehr Neubauten von Betrieben zuzulassen, die einen bis zu 20 Prozent größeren Platz pro Schwein anbieten und einen „Liegebereich“ vorsehen, in dem der Spaltenanteil nur mehr 10 Prozent ausmache. Damit erlaube man Schweinebetrieben weiterhin, einen Vollspaltenboden einzubauen und setze sie außerdem der Gefahr aus, dass der Neubau in naher Zukunft wieder verboten werde. Martin Balluch vom VgT hat die Verbesserungen für Schweine aus Sicht seiner Organisation in einem Tweet zusammengefasst.

„Wenn 96 % der Menschen in Österreich wollen, dass Schweine auf Stroh liegen können, dann wird es wohl möglich sein, das auch in ein Gesetz hineinzuschreiben. Der Ministerposten von Köstinger hat ein Ablaufdatum, unsere Kampagne nicht. Im Jänner 2022 muss die Diskussion im Parlament über ein Verbot des Vollspaltenbodens neu aufgenommen werden“, so Balluch in einer Stellungnahme.

Positiv sieht der VgT, dass männliche Küken von Legerassen nicht mehr getötet werden sollen, wenn sie keine Verwendung als Futterküken finden. Auch das Verbot von Käfighaltung bei Junghennen wird begrüßt.

Grüne verteidigen Ergebnis

Olga Voglauer, Agrarsprecherin der Grünen, verteidigte das Ergebnis der Verhandlungen mit der ÖVP heute im Nationalrat. Bei der Schweinehaltung sei einiges gelungen, in Österreich starte man bei Verbesserungen bei einer nicht angemessenen Tierhaltung. Es sei gelungen, Mindeststandards ab 2023 einzuführen. Man wisse aber, dass es damit nicht getan sei. Ziel sei aber weiterhin ein Gesetz zur Beendigung der Vollspaltenböden.

(bp)

Titelbild: APA Picturedesk

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25 Kommentare

  1. “Es sei gelungen, bis 2023 weiter am Futtertrog zu sitzen”. Das kommt davon wenn man den Kindern “Animals Farm” in der Schule lesen laesst und nicht sagt das es keine Anleitung ist.

  2. Demonstrationsverbot, Verbauung der Gletscher,……. da passt das mit dem Vollspaltböden auch ganz gut dazu! Hoch leben die grünen Sch… am Futtertrog!

  3. 400.000 haben für Tierschutz unterschrieben, der Regierung türkis-grün ist das völlig wurscht, 270.000 haben gegen die Impfpflicht unterschrieben, den türkis-grünen Damen u Herren ist das sowas von wurscht. Was die Bevölkerung denkt und will, ist der Regierung völlig egal.

  4. Elli, ein verlogener Bauerntrampel. In der Heimat belügt sie sie klein bäuerlichen Betriebe, in Brüssel leckt sie Speichel der Agrarkonzerne…
    Sowas von hinterfotzig, unglaublich ……

    • Das die OEVP so ist war ja bekannt, aber neu ist, dass die Gruenen voller Begeisterung mitmachen.

  5. Das ist einfach nur ekelerregend feige von den Grünen, pfui. Am besten man kauft den Dreck gar nicht den diese “Bauern” produzieren.

  6. die grünen gehören für mich zu den grössten politischen enttäuschungen des jahres. von der övp qar sowieso nichts anderes zu erwarten, aber von den grünen hab ich schon mehr erwartet.

    • ein punkt mehr in einer langen kette von punkten, bei denen sie einknicken. echt traurig.

    • Nicht nur sie sind enttäuscht, viele Grünwähler haben einen Schleim auf das verlogene Gehabe der Grünen….

    • Ent-Täuschung ist positiv. Jetzt weiss man, mit wem man es zu tun hat.

    • Die Entaeuschung des Jahrzehnts. Hab nie viel von den Gruenen gehalten aber dachte mir bei ein paar Sachen wie Tierschutz sind sie gut….Mit aller Umfallerei haet ich mir zumindest so etwas wie ein Verbot ab 2030 erwartet.

  7. Danke Frau Köstinger, dass sie sich so gewissenhaft um den Tierschutz in der Massentierhaltung kümmern!

    Besonderer Dank an die Grünen, dass sie der so “schonenden” Tierhaltung ohne wenn und aber zustimmen. So entscheidet der “Anstand”. Erinnert ihr euch noch, ihr Grünen, das war euer Wahlslogan!

  8. Der Anstand der Grünen ist durch den Spaltboden gefallen…
    Selbst sitzen wir im Warmen, gell ihr Chamäleons.

  9. Da fordert ein ehemaliger Angeklagter nach dem Mafiaparagrafen etwas, was 96% des Pöbels unterstützen. Ja derfns denn des, wer schützt die Rechte der 4% denen das Wohl der Tiere genauso wie das Wohl des Pöbels egal sind? – Eben – Daher weiter brav ÖVP wahlen. / sarc off
    P.S.: Wem ist der Tierschutz mittlerweile auch egal – Den Grün*Innen

  10. Na wo waren wir denn Herr Minister für Tierschutz? Hat Sie die Elli-Tant nicht mitreden lassen, oder wars Ihnen wurscht? Für die Schweine kein Stroh, aber selbst am Trog hängen. Die Grünen verraten unentwegt ihre Wähler. Ihr seid wirklich echte Lulus.

    • Diese Bezeichnung ist noch zu blumig, gibt’s nix besseres als Lulus?

  11. Als ob die schwarzen Verbrecher schon einmal interessiert hat, was der Pöbel will oder braucht. Bezeichnend auch wieder der Bauchfleck der DabeiInnen, die es selbst noch schaffen, im Liegen umzufallen. Das alles zum Wohle des Tierschutzes und Österreichs, um an den Trögen bleiben zu können. Auch wie ein echter DabeiInnen angezogen ist, führt uns Sigfrid Mau(r)er, im schwarzen Nadelstreifkostüm gestylt, vor.
    Gute Nacht Österreich!

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