Donnerstag, März 28, 2024

Teil 13: Pratersauna: Keine Ermittlungen gegen Martin Ho

ZackZack-Recherchen zeigen, wie das Personal in Martin Hos Pratersauna den Drogenhandel im Club organisiert. Doch für die Hintermänner interessieren sich die Ermittler offenbar nicht. Ermittelt wird nur gegen einen kleinen Dealer und ZackZack-Chefredakteur Thomas Walach.

 

Wien, 17. Dezember 2021 | Ende August. Gemeinsam mit einem Kollegen von einer großen Österreichischen Tageszeitung geht ZackZack zahlreichen Hinweisen auf organisierten Drogenhandel in Martin Hos „Pratersauna“ nach. Wir beobachten, wie die Dealer mit dem Personal zusammenarbeiten, das gibt uns sogar Tipps zum Drogenkauf. Um harte Beweise in der Hand zu haben, kaufen wir selbst Kokain und zeigen das am folgenden Tag an.

Bitte still halten!

Nachdem die Geschichte erscheint, bittet uns die Kriminalpolizei, erst einmal nicht weiter zu recherchieren. Man wolle selbst in Ruhe ermitteln. Was ist der Stand der Dinge in der Sache?

Aus einer aktuellen parlamentarischen Anfrage der NEOS an Justiz- und Innenministerium geht hervor: Gegen Martin Ho wird nicht ermittelt – weder in Sachen Pratersauna, noch bezüglich der illegalen Party, die bei Ho im Mai 2020 im „Dots im Brunnerhof“ veranstaltet wurde. Ho hatte das stets geleugnet, doch ZackZack veröffentlichte Chatnachrichten, die beweisen, dass Ho in die Planung der Feier involviert war. Dort fand die Polizei bei der Durchsuchung der Gäste im Rahmen einer Razzia „immer wieder“ Drogen.

Niemand will Infos über die Hintermänner

Erstaunlich ist: Auch gegen das Sicherheitspersonal, das unseren Recherchen zufolge den Drogenhandel in der Pratersauna organisiert, wird nicht ermittelt. Warum eigentlich nicht? Obwohl wir die Zusammenarbeit beobachtet und detailliert beschrieben haben, geht die Polizei dem nicht nach, denn: Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeige, dass schwarzafrikanische Dealer grundsätzlich nicht mit Weißen zusammenarbeiten, wie man uns erklärt. Unser Einwand, dass es hier offenbar doch der Fall ist, stößt auf taube Ohren. Bei mehreren Einvernahmen sind die Beamten nur an der Beschreibung des Dealers interessiert, über die Hintermänner wollen sie nichts wissen.

Aktuell wird nur gegen zwei Personen ermittelt: Gegen ZackZack-Chefredakteur Thomas Walach, weil er im Rahmen der Recherche Kokain gekauft und der Polizei übergeben hat; und gegen den unbekannten Dealer, der dieses Suchtgift verkauft hat.

NEOS kritisieren schleppende Ermittlungen

„Verlaufen Ermittlungsmaßnahmen objektiv und verhältnismäßig, wenn die Verdächtigen einflussreichen Personen nahestehen?“, fragt NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper angesichts der Recherchen von ZackZack und der schleppenden Ermittlungen. Martin Ho ist ein enger Freund von Ex-Kanzler Sebastian Kurz und in der Wiener Polit- und Medienszene bestens vernetzt.

Laut Krisper, NEOS-Fraktionsführerin im Ibiza- und ÖVP-Untersuchungsausschuss, habe der Ausschuss ein „klares Bild“ ergeben: Während Ermittlungen gegen Personen in politischen Machtpositionen und deren Umfeld „torpediert und behindert“ würden, werde gegen andere, die diesen Personen möglicherweise gefährlich werden könnten, „intensiv und teils überschießend“ ermittelt.

 (tw/wb)

Titelbild: APA Picturedesk

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52 Kommentare

  1. Sehr anschaulich, wie weit unser Rechtssystem bereits ist. Es liegt auf der Intensivstation.

    Dr. Michael Brunner: Rechtsstaat im Koma – die überfällige Entpolitisierung der Justiz 10.09.2021
    https://www.afa-zone.at/videos/

    Vielleicht sollte sich TW einen guten Anwalt besorgen von den Anwälten für Grundrechte.

  2. Dann wird sich der parlamentarische Untersuchungsausschuss wohl auch ganz intensiv mit jenen Kriminalbeamten sowie deren Vorgesetzten beschäftigen müssen, die sich nur für die kleinen Dealer aber nicht für deren Hintermänner im “clamourösen” politiknahen Umfeld interessieren beschäftigen müssen.

    Und selbstverständlich: Auch für Kriminalbeamte gilt die selbstredende Unschuldsvermutung.

  3. Wieso soll man sich das alles antun?

    So lange die Hintermännner die Macht haben, so lange wird halt nicht ermittelt – und mit Verlaub:
    Polizisten sind doh billig und mit ein paar Euros kuschen sie auch schon.

  4. Warum macht der Drogendealer (HC Strache) nicht einfach ein Onlineportal? Ich mein wenns den Mistelbachern , ok die sind sowieso aussen vor, egal ist?
    Ist doch einfacher als in ein so versifftes Lokal wie die Pratersauna oder das grindige Lokal in der Wollzeile zu gehen…
    Kanzler mach was!

  5. Möglicherweise sind alle Staatsanwälte damit beschäftigt die Absender der Fake-Packetbenachrichtigungen zu verfolgen. Die Fake Post Zustellnachrichten sind inzwischen echt das letzte und kommen quasi im 15 min. Takt.

  6. Bald lesen wir Thomas Walach wegen Drogenkauf verhaftet und un U Haft….
    ZZ wird geklagt weil sie dem grössten Drogendealer Wiens auf den Pelz rückte…
    Wenn die Justiz dermassen korrupt istcsollte man überlegen in der EU klage einzureichen da die Justizministerin nicht “in der länge ist” verbrechen aufzuklären…

    • Da bin ich mal mit dem Bastelfan einer Meinung:
      Seit wann ist das Justizministerium für die Polizei zuständig?

      Sicher, auch der Surfer weiß, dass die Polizei zuständig ist und zum INNENministerium gehört. Aber den Surfer haben Fakten noch nie dabei gestört, seinen Obsessionen nachzugehen, und seine oberste Obsession ist sein Hass auf Zadic.

      (Vergessen wir nicht: Der Surfer hat schon mal gefordert, halb Österreich ins Gefängnis zu werfen.)

      • aber ein einziges mal bekommen sie noch antwort von mir, denn das unwissen und den daraus resultierenden schwachsinn, den sie von sich geben kann man gar nicht unkommentiert lassen.

        das innenministerium darf ohne auftrag durch die sta. nicht ermitteln. die sta. ist seit der stpo-reform, ich glaube das war 2006, herrin des verfahrens. deshalb hat surfer absolut recht, eine ermittlung geht nur über die justiz, weil die polizei das hilfsorgan der justiz ist und nur über auftrag handeln darf. wenn es also keinen ermittlungsauftrag gibt, kann sich die polizei auf den kopf stellen, es darf trotzdem nicht ermittelt werden.

    • Sehr anschaulich, wie weit unser Rechtssystem bereits ist. Es liegt auf der Intensivstation.

      Dr. Michael Brunner: Rechtsstaat im Koma – die überfällige Entpolitisierung der Justiz 10.09.2021
      https://www.afa-zone.at/videos/

      Vielleicht sollte sich TW einen guten Anwalt besorgen von den Anwälten für Grundrechte.

      Das wollte ich eigentlich am Anfang posten, aber es wird nicht angenommen. Wenn ich es ein zweites Mal versuche, heißt es: Doppelter Kommentar entdeckt, schon einmal gepostet.

      Eigenartig.

  7. So nun ist Herr Walach einmal selber betroffenes Opfer.

    Vielleicht kann er dadurch auch mehr Emphatie für die zahlreichen weiteren Opfer dieses Systems in Österreich dadurch ein wenig mehr generieren?
    Solange aber diese angeblichen Einzelfälle nicht in einem Gesamtpaket erfasst werden, (Was vermutlich auf Grund der Dauervertuschungen und vorsätzlichen Dauernichtberichterstattungen gar nicht einfach sein wird) wird sich hier auch weiterhin nichts ändern.
    Ja die hier Zuständigen und Verantwortlichen werden sogar die ganzen Opfer auch noch weiter auslachen können und wohl ab zu einen mit Freude darauf heben, was in diesem Land alles möglich und ihnen schon so gut und erfolgreich gelungen ist und auch weiterhin gelingen wird können?

  8. Nicht nur der Graf, sondern auch der Ho zahlt alle…
    Als Geldwäscher aus der Champions League tut sich der Nadelstreifverbrecher leicht, die Politmarionetten nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.
    Gute Nacht Österreich!

  9. Wenn gegen den Redakteuer ermittelt wird muss man sich eigentlich eh keine Gedanken mehr machen. Den Bürgern ist es egal, die wählen bei der nächsten Wahl wieder gleich. Wozu also was verändern?

  10. Und diesen ……. Behörden (Polizei und Justiz) soll Österreich noch vertrauen?
    Leider NEIN!
    Denn wir sind schon der Balkan, wo es nicht mehr um die Einhaltung von Gesetzen, sondern nur mehr um den Schutz von Günstlingen geht.

  11. Man könnte es so betiteln:

    Österreichs Justiz, ein Fall für sich selbst.

    Ich kenne Fälle von Rechtsbeugung und Amtsmissbrauch in der Grazer Justiz, aber wenn die Familie geschützt werden soll, dann geht natürlich keine Ermittlung von statten.

    • Wer soll denn ermitteln, wenn die Kräfte für die Bürgerüberwachung gebunden sind? Ups, darf man das überhaupt so denken? Nein! Es gilt die Unschuldsvermutung.

      • Da is was Wahres dran. Ressourcen sind falsch verteilt. Aber ich gehe in diesem Fall nicht von Überforderung der Exekutive aus.

    • Unfassbarer Bericht.
      Aber ein Wunder, dass das überhaupt berichtet wurde.
      Aber kein Wunder, dass es noch immer keine Konsequenzen darus gab und gibt.
      Aber das wird auch ganz bestimmt nicht billig gewesen sein und dass es aber überhaupt (wenigstens einmal) kurz berichtet wurde, hilft noch mehr mit, das auch wirklich nachhaltig vertuschen zu können.

      • Nichtmal ein Disziplinarverfahren. Die wurden offenbar zurückgepfiffen. Mich schauderts auch, Nachrichtendienste hin oder her.

  12. Naja die oberen dort mit den tollen Gehältern welche die beziehen würde es stören wenn ihre Droge plötzlich nichtmehr verfügbar ist.

  13. Ein gebürtiger Österreicher, Chefredakteur, studierter Historiker, Politiker und Herausgeber des Buches: “Unser Land – Wie wir Heimat herstellen” ist über DIE österreichischen Gepflogenheiten erstaunt.

  14. Ich bin erschüttert über diese Nachricht. Wie lange werden wir noch von diesen Pateisoldaten verarscht.Ich traue nur mehr mir selbst.

    • Einfach zum Speiben, ewig die immergleichen Links auf die eigene Schwurblerseite die sich sonst kein Aas ansehen täte ..

      • und wen interessiert dein geschwurbel ob dir die seite passt oder nicht? oder ist es weil es gegen den heiligen basti-bua ist? es soll ja noch immer blinde verehrer des blenders geben

    • Befürchte nein,denn der eine Buddy ist weg,aber da sind noch genug andere da.

      Diese Frage,wer da durch den Hinterausgang verschwunden ist,wird wohl auch nicht mehr klären lassen,ausser die Person sagt,ich war es,und ob er das darf,bezweifle ich.

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