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Stimmungslage der Österreicher auf 50-Jahre-Rekordtief – 2021 für zwei Prozent »Sehr gutes Jahr«

2021 für zwei Prozent »Sehr gutes Jahr«

Blickten die Österreicher noch vor zwei Jahren mit großem Optimismus in die Zukunft, hat sich die negative Stimmung aus dem Vorjahr wegen der Corona-Pandemie noch einmal intensiviert. Die Grundstimmung ist auf einem Allzeit-Tief.

 

Wien, 27. Dezember 2021 | Wie die aktuelle IMAS-Neujahrsumfrage zeigt, ist der Anteil jener, die nicht frohen Mutes auf das kommende Jahr blicken mit 70 Prozent auf einem historischen Höchststand. Nur zwei Prozent empfanden in der Rückschau 2021 als ein sehr gutes Jahr.

Grundstimmung noch nie so pessimistisch

Zum mittlerweile 50. Mal hat das Linzer Marktforschungsinstitut IMAS die Österreicherinnen und Österreicher zu ihren Erwartungen und Vorsätzen sowie zum abgelaufenen Jahr befragt. Bei der heurigen Umfrage verstärkte sich der Trend des vergangenen Jahres, die Grundstimmung war noch nie so pessimistisch. 38 Prozent blicken mit Sorge und 32 Prozent mit Skepsis in das herannahende Jahr. Lediglich 26 Prozent zeigten sich zuversichtlich. Besonders viele Sorgenfalten haben – wie auch schon im Vorjahr – Frauen sowie Menschen ab 60 Jahren.

Das positiv gestimmte Viertel sieht sich entweder grundlegend als optimistisch an oder ist bezogen auf Corona guter Dinge – insbesondere wegen der Impfung. Die Skeptiker genauso wie die Besorgten bedrückt die Pandemie im Allgemeinen am meisten (46 Prozent sowie 41 Prozent). Jeder Fünfte von ihnen fühlt sich zudem von den Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung stark eingeschränkt. In der Rückschau sehen nur zwei von Hundert das Jahr 2021 als ein sehr gutes Jahr an, 28 Prozent als ein ziemlich gutes – das ist immerhin eine leichte Steigerung gegenüber 2020 (20 Prozent). Die Mehrheit allerdings hielt 2021 für kein sehr gutes Jahr (45 Prozent) oder gar für ein schlechtes (22 Prozent).

Dass die Corona-Krise die Bevölkerung auch das kommende Jahr über “sehr intensiv” oder “eher intensiv” beschäftigen wird, glauben vier von fünf Österreichern. Trotzdem wiegt sich knapp jeder Fünfte in der Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität und ebenso viele auf ein Ende der Pandemie. 21 Prozent hoffen gesund zu bleiben. Die Impfpflicht ist kein dominantes Thema, fünf von hundert sehnen sich diese bzw. eine höhere Impfquote herbei, einer von hundert wünscht sich, die verpflichtende Impfung würde nicht kommen.

Viertel hat Neujahrsvorsätze nicht erfüllt

Die Pandemie unbeschadet überstanden haben die Vorsätze der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher: Gleich viele Menschen wie 2019 – nämlich 37 Prozent – haben sich bestimmte Ziele für das Jahr 2022 gesetzt. Von ihnen wollen 48 Prozent mehr Bewegung bzw. Sport machen (im Vorjahr: 44 Prozent). Außerdem planen jeweils 36 Prozent mehr Zeit mit der Familie bzw. Freunden zu verbringen und bewusster zu leben. Am unteren Ende der guten Vorsätze rangieren mit jeweils sechs Prozent die Suche nach einem neuen Job sowie mehr politisches Engagement. Im Durchschnitt fassen die Österreicher vier gute Vorsätze, knapp jeder Fünfte sogar sieben oder mehr. Ein knappes Viertel war mit der Erfüllung dieser im Jahr 2021 nicht erfolgreich, jeder Fünfte konnte seine Ziele großteils umsetzen und 56 Prozent zumindest teilweise.

Befragt wurden zwischen 10. November und 5. Dezember 1.013 repräsentativ ausgewählte Personen ab 16 Jahre in persönlichen Interviews. Die Virusmutation Omikron war zu diesem Zeitpunkt noch kein breites öffentliches Thema.

(apa/bf)

Titelbild: pixabay

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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54 Kommentare

  1. Ich habe dieses Jahr mein Vertrauen in Politik, Demokratie und Medien komplett verloren und die hier zitierten gefakten Umfragen zur Impfpflicht zeigen dass das auch berechtigt ist.

  2. “nur Einer von 100 wünscht sich die Impfpflicht nicht”

    Da wird wieder bewusst mit Zahlen manipuliert, es sei denn, ein Verwandter von Blümel hatte seine Finger im Spiel, der hatte ja auch ein Problem mit Nullen:

    Zwischen 6.000.000 und 7.000.000 Menschen sind in Österreich impfbar.
    1 % davon sind 60.000 bzw. 70.000
    Wenn jemand tatsächlich der Meinung ist, dass nur zwischen 60.000 und 70.000 Einwohner gegen eine Impfpflicht sind, dann kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln…

      • Vielen Dank für den Link!
        Ich bin immer ganz vorne dabei, wenn es um Volksbegehren oder ähnliches geht. Ich habe gerade vor kurzem an 11 Nationalratsabgeordnete einen Brief bezüglich der Impfpflicht gesandt. Und ja, ich werde auch hier eine Stellungnahme abgeben.

      • Vorsicht, das ist glaube ich der erste Gesetzesentwurf. Seit heute gibt es bereits den dritten!! Gesetzesentwurf, somit sind auch die bisherigen Stellungnahmen nichtig!
        Ich habe meine Stellungnahme mittlerweile abgespeichert, denn dieses Spiel wird noch weiter betrieben.

        Einfach auf der Parlament-Homepage nach „COVID-19-Impfpflichtgesetz“ suchen, aktuell müsste es 39917/SN sein.

        Einfach dranbleiben und weitererzählen!

        • Zusätzlich ist es wichtig, auch hier https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/A/A_02173/index.shtml#
          eine persönliche Stellungnahme abzugeben.

          Von Abgeordneten der Regierungskoalition wurde nämlich ein so genannter Initiativantrag eingebracht:
          Diese Vorgangsweise hat aus Sicht von Rechtsexperten folgenden Hintergrund:

          Aufgrund der zu erwartenden Fülle an Stellungnahmen aus der Bevölkerung besteht die „Gefahr“ (für die Befürworter…), dass das Gesetz nicht zeitgerecht in Kraft gesetzt werden kann. Wenn ein Gesetz zur Begutachtung ausgesendet wird, besteht nämlich die Notwendigkeit, die eingegangenen Stellungnahmen in der parlamentarischen Debatte zu berücksichtigen.

          Der nunmehr eingebrachte Initiativantrag seitens der Abgeordneten der Regierungsparteien ermöglicht (trotz einer etwaigen Lawine an Stellungnahmen) eine schnellere Beschlussfassung.

          Der Initiativantrag muss zunächst im parlamentarischen Gesundheitsausschuss behandelt und dann dem Nationalratsplenum zur Debatte und Beschlussfassung vorgelegt werden. Anschließend muss diese Vorlage noch vom Bundesrat beschlossen werden. Und zuallerletzt der Bundespräsident seine Unterschrift unter das neue Gesetz. Mit einer danach zu erfolgenden Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt würde das Gesetz dann endgültig in Kraft treten.

          Laut vorliegenden Informationen ist ein Inkrafttreten des Gesetzes mit spätestens Mitte Februar „geplant“. Ab diesem Zeitpunkt sollen dann – so der Plan, vom Gesundheitsministeriums die Aufforderung zur „Impfung“ verschickt werden.

          Informationen und Hilfen zB unter https://respekt.plus/2021/12/27/wichtig-stellungnahme-zum-impfpflichtgesetz/

          • Danke, habe ich gestern von Ihnen schon gesehen und erledigt.

            Ich werde mich in den nächsten Wochen wohl öfter auf den Parlament Seiten umsehen.

  3. “Die Impfpflicht ist kein dominantes Thema, fünf von hundert sehnen sich diese bzw. eine höhere Impfquote herbei, einer von hundert wünscht sich, die verpflichtende Impfung würde nicht kommen.”

    Also 5% sehnen eine Impfplicht bzw eine höhere Impfquote herbei.
    Was also von den beiden?
    Das ist so wie AN oder MIT Corona gestorben. Man weiß nicht genau, was los ist. Und das scheint gewollt zu sein, sonst könnte man sich unschwer konkreter ausdrücken.

  4. Tolle Stornierungswelle nun auch im Jänner wegen dieser neuen Mücksteinreglen vollkommen ohne Notwendigkeit und Wirkung…

  5. Ich war gerade in der Unfallambulanz (Eisregen!) weil ich wieder einmal über meine eigenen Beine gestolpert bin. Und ich bin deshalb äußerst guter Dinge, da ich den Jahreswechsel zum Glück heuer im Gegensatz zu voriges Jahr nicht mit Gips und Krücken verbringen muss. Habe dabei einen sehr guten Freund getroffen der schon jahrelang chronisch schwer krank ist, pessimistisch war der nicht. Warum sollte er auch. Die Welt geht nicht unter und das Coronavirus haben wir doch halbwegs im Griff. So ist das Leben, was solls.

  6. hab den Bericht direkt bei IMAS gelesen aber dort keine Spur gefunden von: Impfpflicht ist kein dominantes Thema oder: nur Einer von 100 wünscht sich die Impf Pflicht nicht,..sollte ich das wirklich übelesen haben??? hmmm,…

    • Vielleicht erfüllt ZickZack die Mission, rettet die Impfpflicht – Spendenaufruf folgt noch …

    • Ich sag’s ja nicht gerne – aber gehen Sie auf die PDF – da ist die Gesamte Umfrage und da steht auf Seite 10 tatsächlich das mit 1 v 100 und der Impfpflicht – andererseits ist die Fragestellung nicht explizit nach der Impfung – sondern nach den ERWARTUNGEN für 2022 – insofern ist das im oben angeführten Artikel schon etwas schräg ausgelegt, aber naja…

  7. Und steht uns das Wasser schon bis zum Hals, so sind wir doch froh, dass es uns nicht bis zu den Nasenlöchern steht …

  8. Also ich persönlich bin in keinem Tief. Im Alter lernt man mit Situationen umzugehen.
    Muss aber sagen, dass ich nicht mehr arbeiten gehen muss… da ist manches leichter zu ertragen.

  9. Solange man bei solchen “Umfrageergebnissen” nicht die Fragen ebenso veröffentlicht wie die Verteilung der Antworten, sind sie leider wertlos und manipulativ.

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