Hans Peter Doskozil (SPÖ) will, dass seine Partei bei der Bundespräsidentenwahl dieses Jahr einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt – auch wenn das amtierende Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen erneut antritt. Erst ein Kandidat gilt als fix für die Wahl im Herbst.
Wien, 03. Jänner 2022 | Der burgenländische Landehauptmann Hans-Peter Doskozil will für die kommende Bundespräsidentenwahl einen eigenen SPÖ-Kandidaten ins Rennen schicken.
Doskozil will keinen Kandidaten der Regierung unterstützen
Zwar rechnet Doskozil, wie er der “Kronen Zeitung” sagte, mit Van der Bellens Wiederkandidatur, meinte aber: “Wenn man als größte Oppositionspartei zu Recht der Meinung ist, dass diese Regierung schwer handlungsfähig ist, dann wird man den eigenen Sympathisanten schwer erklären können, weshalb man einen Kandidaten der Regierungsparteien unterstützt.”
Der Landesparteivorsitzende würde es als “Chance sehen, einen starken SPÖ-Kandidaten zu positionieren, um den Österreicherinnen und Österreichern zu zeigen, dass die SPÖ wieder die führende und gestaltende Kraft in Österreich ist”, so eine Sprecherin. Entschieden werden soll über die Kandidatur spätestens im Frühjahr. Wer als Herausfprderer für VdB ins Rennen gehen könnte, ließ Doskozil offen. Er selbst wolle nicht antreten.
ÖVP will VdB unterstützen
Auch in der ÖVP war zuletzt über die Bundespräsidentschaftskandidatur diskutiert worden. Der Vorarlberger Landesparteichef und Landeshauptmann Markus Wallner ließ etwa zu Neujahr in der “Neuen Vorarlberger Tageszeitung” wissen, dass er Van der Bellens Wiederantritt begrüßen würde: “Ich hoffe, dass er sich dazu entscheidet”, erklärte Wallner. Der schwarze Tiroler Wirtschaftskammer-Chef Christoph Walser wiederum bezeichnete Landeshauptmann Günther Platter als “durchaus geeigneten” Kandidaten für die ÖVP, während Platter selbst wie auch der oberösterreichische Amtskollege Thomas Stelzer (ÖVP) eine Unterstützung für Van der Bellen bei einem Wiederantritt signalisiert hatte.
Auch der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hatte im Sommer erklärt, sollte Van der Bellen noch einmal kandidieren, sollte die ÖVP “Größe zeigen” und auf eine eigenen Kandidaten verzichten. Noch nicht beantworten wollte die Frage ÖVP-Bundesparteiobmann und Kanzler Karl Nehammer – im APA-Interview erklärte er unlängst, man sei derzeit mit der Bewältigung der Pandemie und inhaltlichen Schwerpunkten beschäftigt.
FPÖ will Kandidaten aufstellen – Pogo tritt an
Die FPÖ will ebenfalls einen Kandidaten gegen den amtierenden Bundespräsidenten aufstellen. Norbert Hofer, dritter Nationalratspräsident, dürfte erneut gegen Van der Bellen antreten wollen. Offiziell hat er seinen Hut allerdings noch nicht in den Ring geworfen.
Fix kandidieren will auf jeden Fall der Bier-Partei-Chef Marco Pogo. Nachdem er kürzlich seinen 35. Geburtstag feierte, kann er nun auch offiziell antreten.
(bf/apa)
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