Donnerstag, März 28, 2024

Teil 14: Schon wieder: Behörde sperrte Ho-Lokal zu

Der von Martin Ho gepachtete Kitzbüheler Club „Take Five“ ist behördlich geschlossen worden. Es ist bereits das dritte Mal, dass Ho wegen fehlender Genehmigung einen Laden vorübergehend dichtmachen muss.

Wien, 03. Jänner 2022 | Martin Ho wittert einen „willkürlichen Kraftakt eines Tiroler Beamten“, der ihm den Rutsch ins neue Jahr versaut. Denn am Silvesterabend ist der von Ho gepachtete Kitzbüheler Club „Take Five“ behördlich geschlossen worden. Ho hatte für das Lokal keine Gewerbeanmeldung.

Bericht ließ illegale Party auffliegen

Schon im November war das Lokal von Hos Dots-Gruppe übernommen worden. Doch der Betreiber habe es „versäumt“, das neue Gewerbe anzuzeigen, wie es vonseiten des Landes Tirol heißt. Ho selbst spricht von einem Behörden-Chaos und schiebt die Verzögerung auf die Feiertage. Die Anmeldung sei „umgehend“ erfolgt.

Dass Ho den Club ohne Erlaubnis aufgesperrt hatte, berichtete zuerst „Oe24“. Dazu kursieren Aufnahmen auf Social Media, auch Fotos vom Lokal mit der Behördenmitteilung.

Screenshot: Twitter/Oe24.

Im Netz erntete der Freund von Altkanzler Sebastian Kurz spöttische Kommentare. Der Gastronom wehrt sich und beteuert, dass alle Corona-Regeln eingehalten worden seien. Außerdem seien die Aufnahmen vor der Sperrstunde um 22 Uhr aufgenommen worden, ist er sich sicher. Die Gewerbegenehmigung fehlte trotzdem.

Bereits drei Mal Laden dichtgemacht

Damit ist schon zum dritten Mal ein Ho-Lokal von der Behörde dichtgemacht worden. Im „Hidden Club“ in der Wiener Mariahilferstraße marschierte im September das Bezirksamt ein. Ho musste den Laden in Wien-Neubau, der zuvor schon mit Anrainer-Beschwerden zu kämpfen hatte, vorübergehend schließen, weil Genehmigungen fehlten. Unangenehm für den Wirt: Etwa 1.000 Gäste mussten umgehend nach Hause geschickt werden.

Selbiges Bild im angrenzenden ersten Bezirk: Wie ZackZack erfuhr, hatte die Stadt Wien die Küche des Schnitzellokals „Newman“ zugesperrt – dort fehlte die Betriebsanlagengenehmigung. Aufgeflogen war Ho aufgrund der Ankündigung eines „Great Comebacks“ auf der Facebook-Seite des „Newman“. Ho ließ im Anschluss an den ZackZack-Artikel über Boulevardmedien verkünden, dass es sich lediglich um technische Adaptionen gehandelt habe. “Für das Newman liegt eine gültige Genehmigung vor”, so Ho zum damaligen Zeitpunkt. Die Stadt Wien hatte ZackZack allerdings bestätigt, dass „für ein Lokal von Martin Ho nach §360 der Gewerbeordnung ein entsprechender Bescheid erlassen wurde“.

Kreative Erklärungen

Illegale Partys und anschließend kreative Erklärungen – keine unbekannte Kombination bei Martin Ho. Am 1. Mai 2020, mitten im ersten Corona-Lockdown, stieg in seinem Lokal „Dots im Brunnerhof“ eine illegale Party. Coronaregeln wurden missachtet, dafür fand die Polizei im Zuge einer Razzia Suchtgift. ZackZack liegt das Polizeiprotokoll vor. Ho selbst will von der Party nichts gewusst haben, er schob die Verantwortung einem Koch zu. Doch ZackZack hat Beweise, dass er die Party mitorganisiert hatte.

Aus Kitzbühel heißt es jedenfalls, dass die Situation rund ums „Take Five“ mit einer aufrechten Gewerbegenehmigung wieder neu beurteilt werden könne. Der verpatzte Start ins neue Jahr lässt sich für den Gastro-Multi aber nicht mehr ändern. In Wien hat Ho indirekt mit dem Denkmalschutz zu kämpfen: Weil das von Ho gepachtete Novomatic-Forum an der Wiener Secession weiß angestrichen wurde, streitet Eigentümer Lukas Neugebauer jetzt mit dem Denkmalschutzamt. Man wolle das Bewilligungsverfahren wiederaufnehmen, so Neugebauer. Schließlich genieße die optische Verbesserung „breiten Zuspruch in der Bevölkerung“.

(wb)

Titelbild: APA Picturedesk

Ben Weiser
Ben Weiser
Ist Investigativreporter und leitet die Redaktion. Recherche-Leitsatz: „Follow the money“. @BenWeiser4
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32 Kommentare

  1. Ohne Staatsmännlein ist Ho auch nicht viel….ob er wie Strache behauptet er sei der größte Drogenhändler Wiens sauer ist weil seine Einkünfte schwinden…

  2. Im „Hidden Club“ in der Wiener Mariahilferstraße marschierte im September das Bezirksamt ein.
    Haha wer denn? Der BV selbst? Oder war es doch das Marktamt, mit dem Büro für Sofortmaßnahmen?

  3. Und was machen die tiroler wappler? Der landtag wird sich das genau anschauen, den der herr ho dürfte ein vip sein (in den augen der vaupen).

  4. Warum darf sich den eigentlich der Ex-Ex-Kanzler einfach ins Ausland vertschüssen? Wegen der UnschuldsVERMUTUNG?

  5. Der kleine Vietkong muß über viel Insiderwissen verfügen von der Familie, sonst würde ja wegen Drogenhandel und sonstiger unsauberer Gangarten gegen ihn ermittelt werden. Soll sich jeder denken was er wil, in meinen Augen ist er eine linke Bazille.

  6. Aber es heißt doch: Aller guten Dinge sind DREI. Also bitte nicht so streng sein mit dem armen Flüchtlingskind, überhaupt jetzt wo die Sandkistenliebe nach Amerika verschwunden ist.

  7. Er tut mir schon ein bisserl leid, ihm fehlt anscheinend das Vitamin B.
    Muss er sich jetzt womöglich auch an gewisse Richtlinien halten, wie der Pöbel?
    Nicht auszudenken!

    Ho…chmut kommt vor dem Fall.

  8. Der scheint sich noch nicht daran gewöhnt zu haben, dass er sich mit seinen Spelunken jetzt auch an Gesetze halten muss nachdem der große Gönner ins Silicon Valley abgedampft ist.

    • Und für “zahlt alle” fehlen ihm halt noch einige hundert Milliönchen um das wirklich flächendeckend und tiefwurzelnd durchzufinanzieren … wenn man nur die erste Reihe schmiert, dann knirscht es halt in den hinteren Reihen … die Aufforderung zur Schmierstoffgabe pickt eh verklausulalisiert am Fenster …

  9. Ein Besuch von der Finanz würd den sicher freuen. Papa Kurz und Onkel Blümel sind nicht mehr da, vielleicht wird dann genauer kontrolliert

  10. Jeder hat das Gesetz und Auflage zu befolgen. Von Willkür zu sprechen, ist ein bisschen überheblich. Vielleicht war es der Unternehmer ja bislang nicht gewöhnt, dass es eine Behörde genau nimmt. Die Frage ist, wenn das öfters passiert, wie schaut es da mit der Zuverlässigkeit als Gewerbetreibender aus?

  11. ist das schon wieder der ho,
    bei dem Sperrstunden eine relative angelegenheit sind

    der vor allen anderen über kommende Lockdowns informiert scheint

    den der Ex-Kanzler bittet, „eine Runde von Spezialisten für die Nachtgastronomie zusammenzustellen“ und bei einem Treffen im Bundeskanzleramt über Coronaregeln zu sprechen.

    der keine dicken Frauen in seinen Clubs haben mag,

    in dessen Club nachweislich organisierter Drogenhandel stattfindet und von dem hc strache im ibiza-video behauptet:
    „Das ist der größte Drogendealer Wiens“

    für den behördliche Genehmigungen in seinen Lokalen eher nicht von Relevanz sind?

    der für zwei Unternehmen seiner Dots-Gruppe (Dots City und Dots Prater) knapp 855.000 Euro an Coronahilfen erhalten hat?

    wahrscheinlich – aber es gilt natürlich die unschuldsvermutung.

    aber vielleicht ist das ja jetzt alles anders, wenn der best buddy irgendwo is, wos schön warm ist.

    https://www.hagerhard.at/blog/2021/09/ich-war-noch-niemals-in-new-york/

      • Ich halte diese ganzen typen nicht aus.
        Übrigens, ist der bleaml umgezogen? Die personenschützer auf der straß sind weg, die anderen einwohner dürfen aufatmen.

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