Freitag, März 29, 2024

Kein Ermittlungsverfahren gegen PCR-Tester »HG Lab Truck«

Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) hat entschieden, in der Tiroler Causa HG Lab Truck kein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Es wurde geprüft, ob hinsichtlich der Durchführung von PCR-Tests in Tirol schwerer Betrug vorliegt.

Wien, 04. Jänner 2022 | Es werde nun aber nicht ermittelt, nachdem sich kein Anfangsverdacht ergeben habe, bestätigte ein Sprecher einen entsprechenden Bericht des ORF Tirol gegenüber der APA.

Die WKStA wurde auf den Plan gerufen, nachdem die HG Lab Truck – eine Tochterfirma der HG Pharma von Ex-Geschäftsführer Ralf Herwig – verdächtigt wurde, dass sie PCR-Tests “nicht sach- und fachgerecht durchgeführt hätte bzw. zur Durchführung solcher Tests nicht qualifiziert und berechtigt gewesen sei”. Herwig selbst ist Urologe, der aber u.a. aufgrund des Vorwurfs der schweren Körperverletzung mit Dauerfolgen nicht als Arzt praktizieren durfte. Er soll Männer mit Erektionsproblemen falsch befundet und behandelt haben. Die WKStA war in der Causa HG Lab Truck zuständig, weil es möglicherweise um ein Vermögensdelikt mit einem Schaden von über fünf Millionen Euro ging.

Keine Ausschreibung für PCR-Test

Die HG Lab Truck führte von Ende September 2020 bis Juni 2021 einen Großteil der PCR-Tests in Tirol durch – eine Ausschreibung dafür war aber nicht erfolgt. Dies führte zu heftiger Kritik, immerhin erhielt die Firma vom Land Tirol laut ORF Tirol knapp 16 Millionen Euro dafür. Die Landtagsparteien beauftragten daraufhin den Landesrechnungshof mit einer Prüfung, ein Ergebnis ist noch ausständig.

Das Unternehmen und ihr ehemaliger Geschäftsführer Herwig sind aber noch im Visier der Justiz. Im Herbst wurde bekannt, dass offenbar mehr als 24.000 positive PCR-Testergebnisse geleakt worden waren. Herwig meinte, er sei Opfer eines Hackerangriffes geworden. Er habe die Daten im August verschlüsselt per E-Mail versendet. Warum er damals noch Zugriff auf die Testergebnisse hatte, obwohl er gar nicht mehr Geschäftsführer war, blieb unklar. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelte indes gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz sowie wegen des widerrechtlichen Zugriffs auf ein Computersystem.

Die Causa HG Pharma bzw. HG Lab Truck beschäftigt seit Frühjahr immer wieder Medien und Politik. Die schwarz-grüne Landesregierung war Anfang Mai wegen der Causa unter Beschuss geraten. Vor allem die Direktvergabe des millionenschweren Auftrags ohne Ausschreibung im vergangenen September an die Firma Herwigs sorgte für scharfe Kritik. Ein unrechtmäßiges Handeln dabei stellte das Land stets in Abrede. Es war zu offenbar teils falschen Mutations-Bewertungen bei den Tiroler PCR-Proben durch die HG Lab Truck gekommen. Rund 380 Fälle mussten nach einem vorläufigen Zwischenergebnis der bisherigen Sequenzierungen der AGES umgestuft werden.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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17 Kommentare

  1. Diese “Causa” war eine der vielen Spitzen eines ganz gewaltigen (schwarzen) Eisberges der in Tirol schon viel zu lange herumtreibt. Leider bindet der Kapitalismus viele Wählerstimmen an dieses System – und kaum jemand bemerkt daß er damit abhängig gemacht wird. Eine ganz klare Abwahl dieser ganzen schwarzen Seilschaft muss die einzige Antwort sein – aber das ist schwer, in einem Land in dem sich noch viele Bürgermeister, Kemmerfunktionäre und allen voran der Landershaiptmann wie ein “Kaiser” aufführt…. Die Hoffnung stirbt zuletz!

  2. Das ganze Umfeld und wie es ablief liest sich wie ein schlechter Krimi und doch ist es real…wie der Maskenskandal und trotzdem passiert nichts….wie tief sinkt das Land noch….
    Und an fünfter stelle Weltweit aller korrupten Politiker ist Kurz….die Welt weiẞ was abgeht und in Ö….keine Sau Interessiert es und machen munter weiter….

    • Die schwarze Seilschaft verdient an den chinesischen Masken mit, der grüne Minister verdient am Vermieten der Test- und Impfcontainer mit, der rote Gusi berät Ostblock-Diktatoren, die Blauen wollen die Kronenzeitung an die Russen verkaufen, wer bleibt da noch für die nächste Wahl übrig:
      Eigentlich nur noch die MFG, verfassungstreu und integer, vielleicht manchmal etwas schräg, aber integer und ehrlich und unbestechlich.
      Ich habe mich entschieden und werde diese neue MFG-Partei wählen.

  3. Ist die WKStA auch schon in der Hand der korrupten Politik….Schredderaffäre eingestellt , jetzt das….es geht munter weiter…
    Für mich ist das der Beweise das die Justiz korrupt ist….

  4. Es gab und gibt keinen Betrug- es wurde und wird wie immer alles richtig gemacht.

    • Und dem Platt(sch)er bei der nächsten Wahl (k)einen Denkzettel verpassen und den Koffer hoffentlich (nicht) wieder wählen.

  5. Einsatz von PCR Tests ist schon lange umstritten….. ‼️ DIE UNTAUGLICHKEIT des PCR-TESTS zum Nachweis einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus ‼️

    👉 Kurzes Videostatement von Beate Bahner zu ihrem

    Neuen RECHTSGUTACHTEN zum PCR-Test, Stand 3. Januar 2022

    • Kann leider Video nicht hochladen….
      Aber lt. FAUCI: PCR Test kann nicht zwischen toten und lebenden Viren unterscheiden, und nur lebende machen Infektionen…. Also, eh wurscht, viel Geld um… Was eigentlich????

      • Wenn also tote Viren nachgewiesen werden, dann war die Person von der die Probe stammt nicht infiziert und die Viren sind spontan entstanden?
        Was wäre ein vernünftiger Handlungsansatz, trotz dieser “Unsicherheit” des Testergebnisses? 1-2 Wochen Quarantäne um auf Nummer Sicher zu gehen?

    • NICHT TIROL! Die zuständigen Politiker und Ihre Befehlsempfänger schiessen einen “Bock” nach dem Anderen. Die Bevölkerung darf den ganzen Mist nur ausbaden und natürlich bezahlen. Aber das gilt doch für ganz Österreich!

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