Donnerstag, April 25, 2024

Gartlehner in ZiB2: »Impfpflicht nach Omikron neu bewerten«

Gartlehner in ZiB2:

Am Dienstag war der Epidemiologe Gerald Gartlehner zu Gast in der ZiB2. Er will, dass nach der kommenden Omikron-Welle die Impfpflicht neu bewertet wird. Auch zum vierten Stich gab es eine Ansage.

Wien, 05. Jänner 2022 | Der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems tritt für ein Überdenken der ab Februar geplanten Impfpflicht ein. Durch die kommende Omikron-Welle werde ein Ausmaß an Immunität in der Bevölkerung erreicht, “wie wir es noch nie hatten”, sagte er am Dienstag in der ZiB2 bei Armin Wolf. Für Gartlehner habe dies auch Folgen für die geplante Impfpflicht, die ab 1. Februar in Kraft treten soll. Die Impfpflicht müsse man „nach der Omikron-Welle wahrscheinlich neu bewerten.”

Vierter Stich notwendig für vulnerable Gruppe

Auch geht Gartlehner nicht davon aus, dass künftig jeder drei- oder viermal pro Jahr gegen Corona geimpft werden muss, sondern nur die vulnerable Bevölkerung. Alle anderen werden seiner Auffassung nach ohnehin mit Corona Kontakt haben und damit vor schweren Verläufen geschützt sein, so Gartlehner. Auch einen vierten Stich hält er nur für gefährdete Personen – Ältere oder etwa Mitarbeiter im Gesundheitsbereich – für notwendig. Sollten keine neuen Mutationen kommen, dann werde die übrige Bevölkerung keine Auffrischung benötigen, so seine Erwartung.

Sozialpartner kritisieren Regierung

Die “Salzburger Nachrichten” berichteten unterdessen von Kritik der Sozialpartner am Vorgehen der Regierung rund um die Impfung. Angesichts der geplanten Impfpflicht werden Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung und Gewerkschaftsbund in den kommenden Tagen eine gemeinsame Erklärung zu dem umstrittenen Gesetz abgeben, so der Bericht. Kritisiert wird von den Sozialpartnern demnach in einer gemeinsam verfassten “Präambel” zu ihren jeweiligen Stellungnahmen im Begutachtungsverfahren nicht die Impfpflicht per se, sondern dass bis zu deren Einführung nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Impfquote auf anderem Wege zu steigern.

“Die Sozialpartner sind sich der besonderen Herausforderung dieser noch nie da gewesenen Krise bewusst. Nichtsdestotrotz haben die politischen Akteure einiges verabsäumt und keineswegs alle Mittel ausgeschöpft, um eine hohe Durchimpfung zu erreichen”, heißt es laut “SN” in der Präambel. Auch mahnen die Sozialpartner die Politik, zu beobachten, ob der mit der Impfpflicht verbundene Grundrechtseingriff noch verhältnismäßig ist – “oder ob das Ziel auch mit gelinderen Mitteln erreicht werden kann”.

Das gesamte Interview mit Epidemiologe Gartlehner gibt es hier.

(bf/apa)

Titelbild: Screenshot/ORF

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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20 Kommentare

  1. Wieso?
    Bis dato gabs ja – ausser blaublütigen Rachegedanken – auch keinen haltbaren Grund für die “Impfpflicht”…

    • Dann war die seit 2 Jahren stattfindende Überlastung der Spitäler also kein Grund für sie?

  2. Und im Übrigen eine interessante Recherche durch eine Vereinigung von 1000 Ärzten aus Kanada die aufzeigt warum die Pfizer/Biontech Gentherapie nie zugelassen werden hätte dürfen:
    https://alschner-klartext.de/2022/01/01/mehr-schaden-als-nutzen/

    Das Original im pdf ist auch downloadbar und zeigt interessante Präsentationsfolien. Aber die deutsche Übersetzung ist für viele wahrscheinlich weniger anstrengend zu lesen, darum dieser Link dazu.

  3. Wenn die Regierung in diesem Fall den Schwanz einzieht, verliert Sie den Rückhalt der Mehrheitsbevölkerung, die die Maßnahmen zwar zähneknirschend aber immerhin mitträgt. Damit wäre der Status “ferner liefen” nach der Wahl im Frühsommer unabwendbar. Und den Preis zahlen die Schwarkisünen nicht. Punkt.

    • Wenn die Regierung endlich beginnt logisch zu handeln dann zeigt sie dass doch noch ein Restverstand bei denen vorhanden ist. Nichts anderes. Die Frage ist nur wer schneller die Kurve kratzt – türkis/schwarz oder grün. Denn diejenigen werden bei der nächsten Wahl weniger Stimmenverluste unter den Ungeimpften erleiden. Mein Tipp: Türkis/schwarz wird die Impfpflicht aussetzen, und grün den im wahrsten Sinne schwarzen Peter bekommen.

    • Ratten sind die Viecher die hinter Rattenfängern herhecheln … mit Geiffer vor dem Maul … eine Menge davon sammeln sich vor dem Klumpfussnachahmer, wenn er auf seiner Flöte auf der Bühne jodelt. Fühlen Sie sich leicht als Ratte persönlich angesprochen ? Sollte Ihnen zu denken geben, falls Sie denn über diese Gabe verfügen sollten.

  4. Ned nur überdenken, sondern auf die Deponie damit.
    Und die übrigen C-Maßnahmen gleich dazu …
    2 Jahre in der ärgeren Scheißgassn san mehr als genug!!!

  5. Der erste Ruderer, ausgesandt von den Herrschern, um ihren Rückzieher einzuläuten……

    Viel Spaß beim Verbiegen der eigenen Aussagen, die Kurven werden immer enger…..;))))
    Ätsch…..;))

    • Wenngleich ich Ihnen Recht gebe (ernsthaft), so glaube ich doch, dass “Schadenfreude” kontraproduktiv ist und Ausstiegsszenarien (in Würde) erschweren wird

    • Das evidenzlose Geschwurbel war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Jeder infomierte und nicht geimpfte Bürger wusste das.
      Hart ist das halt für die intelligenzbefreiten Mitläufer die sich auf die Medien verlassen.
      Gibt ja hier im Forum genug dieser Würstel…

      • Stimmt , die geimpften Würstl und die ungeimpften Realitätsverweigerer ohne Hirn.
        Da bin ich doch gern ein Würstl.

        • Zackzack, meintet ihr nicht, ihr würdet gegen Hass-Postings vorgehen???? Diese Aggressivität ist echt besorgniserregend! Und kein Einzelfall…. So etwas braucht keiner im Moment!

          • Fühlst Du Dich angesprochen? Du meinst sicher das Posting von Alpe Adria?
            Ja stimmt, das ist echt aggressiv

      • Evidenzloses Geschwurbel ist das was hier stattfindet. Auslegen und verbreiten von Wissenschaftlichen Studien durch völlige Laien die dann Schlüsse daraus ziehen die in ihr egozentrisches Weltbild passen.

    • Wir werden alle schwer am Versagen der Checks and Balances in Österreich zu tragen haben, die Opfer auf der “anderen” Seite und der zukünftige Einsatz und Beitrag der Minderheit auf “unserer” Seite. Jene, die jetzt laut rufen, dass wir auf berechtigte Sozialleistungen wie ein ICU Bett verzichten sollen, werden unserer Hilfe bedürfen. Wir dürfen die Solidarität nie vergessen, um die Spaltung zu überwinden. Kurz, wir dürfen kein neues Narrativ aufstellen sondern sollten die Hand ausstrecken. Letzten Endes werden wir alle unter der sich abzeichnenden Katastrophe leiden!

    • Das hat die Edstadler schon gemacht. ” eine Impfpflicht kommt nur dann in Frage, wenn es bei Omikron wirkt. Dazu müssen wir abwarten …..”
      So ähnlich war der Wortlaut.
      Nehammer sagte auch: ” wir wurden angelogen, was die Wirkung betrifft “……..( bei einer seiner ersten Reden nach der Angelobung)…..

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