Freitag, April 19, 2024

Korruptionsvorwürfe – Millionenklage gegen Airbus in den Niederlanden

Korruptionsvorwürfe

Airbus wird in den Niederlanden auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. Im Zentrum steht der Vorwurf, Anleger hätten Aktien zu teuer gekauft, weil Informationen zu Korruption vorenthalten worden sein.  

 

Den Haag, 07. Jänner 2022 | Airbus wird in den Niederlanden auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. In der Klageschrift, die am 3. Jänner bei einem Gericht in Den Haag eingereicht wurde, geht es um Korruptionsvorwürfe. Anleger hätten Airbus-Aktien zu überhöhten Preisen gekauft und Verluste von mindestens 300 Millionen Euro erlitten, weil das Unternehmen Informationen zu Korruption zurückgehalten hatte.

Auch Wirtschaftsprüfer im Fokus

Auch die Wirtschaftsprüfer KPMG und Ernst & Young (EY) stehen im Fokus der Kläger. Airbus äußerte sich nicht zu dem laufenden Verfahren. Die beiden Wirtschaftsprüfer antworteten zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Für EY ist es der nächste Dämpfer, nachdem sich der Prüferriese im Zuge des Wirecard-Skandals schweren Vorwürfen ausgesetzt sah.

Bisher hätten sich mehr als 100 institutionelle Investoren der Klägergruppe angeschlossen, hieß es in den Gerichtsunterlagen, über die die niederländische Zeitung “Het Financieele Dagblad” zuerst berichtet hatte. “Die Erwartung ist, dass diese Zahl steigt.” Sollten sich weitere Anleger an der Klage beteiligen, dürfte auch die Schadenssumme zunehmen. Eine gerichtliche Anhörung ist für den 6. April geplant.

Airbus will sich wehren

Airbus hatte bereits im Geschäftsbericht zum dritten Quartal eingeräumt, dass Zivilklagen in den Niederlanden drohen und angekündigt, sich dagegen zu wehren. 2020 hatte der Flugzeugbauer sich auf einen Vergleich mit einem Volumen von 4 Milliarden Dollar (3,5 Mrd. Euro) mit französischen, britischen und US-Behörden geeinigt. Dabei ging es um Ermittlungen im Zusammenhang mit Bestechung und Korruption bei Verkaufspraktiken, die sich drei Jahre lang hingezogen hatten. In Österreich wurden zahlreiche „Eurofighter-Verfahren“ mittlerweile eingestellt. In vielen Fällen war der Grund allerdings Verjährung.   

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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4 Kommentare

  1. An die Niederlanden. Wenden Sie sich bitte an unsere Verteidigungsministerin. Die dürfte Erfahrung haben, weil die kennt sich da aus.

  2. Na geht doch – aber nicht in Österreich.
    Da wird entweder “daschlogn” oder “verjährt” gespielt.
    Und wenn gar nichts mehr geht, dann ist die Suppe zu dünn.

  3. Da man in Österreich das alles was mit dem Eurofighterskandal zu tun hat vertuscht hat, hatte man und hat wohl auch damit noch immer eine Auswirung auf die damaligen und heutigen Börsenkurse?

    Vielleicht gibt es auch dafür noch im Verborgenen ein System welche diese mehrfach kriminellen Vorgänge an der Börse noch zusätzlich zu Kohle macht?
    Wenn alles ohehin gesteuert ist, ein wahrlich totsicheres Zusatzgeschäft!

  4. „Geld ist das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, daß Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, daß man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, daß das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, daß Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, daß die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, daß Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, daß Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.“
    ―Ayn Rand

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