Dienstag, April 23, 2024

Tourismus und Corona: Flachau mit Inzidenz von 9700

Tourismus und Corona

Im Tourismus-Hotspot gehen die Corona-Zahlen durch die Decke. Mit einer 7-Tages-Inzidenz von 9700 steht man einsam und allein österreichweit an der Spitze. In der Gemeinde leben 3000 Menschen, 297 davon sind zur Zeit infiziert. Laut Kronen Zeitung steht bereits eine Quarantäne für den gesamten Ort im Raum.

Bürgermeister Thomas Oberreiter (ÖVP) versucht das Ruder noch herumzureißen. Auf der Gemeindehomepage wird die Bevölkerung dringend aufgerufen, „Schutzmaßnahmen, wie das Minimieren von Sozialkontakten und das Tragen einer FFP2-Maske bei jedem Kontakt mit haushaltsfremden Personen, anzuwenden. Auch wird eindringlich gebeten, in allen gastronomischen und touristischen Betrieben die vorgegebenen Covid-Bestimmungen genauestens einzuhalten, damit unsere Gäste einen sicheren Skiurlaub verbringen können“.

Bürgermeister relativiert

Mittwoch, als die Inzidenz bereits bei über 7.600 lag, erklärte Oberreiter noch, man müsse die Zahlen in Relation setzen. „Wir haben gut 3000 Einwohner, derzeit halten sich mit Gästen und Bediensteten aber 15.000 bis 16.000 Menschen im Ort auf. Wir sind im Moment eine Kleinstadt.“ Im Oktober waren andere Salzburger Gemeinden bei einer solchen Inzidenz längst unter Quarantäne gestellt worden.
Laut Krone behauptet man, der Großteil der Infizierten wäre unter den Saisonarbeitskräften zu finden, die meistens in kleinen Mehr-Personen-Unterkünften untergebracht sind. Ob diese Behauptung stimmt, bleibt offen. Ein Zusammenhang von Tourismus und steigenden Corona-Zahlen ist aber angesichts der beiden Bundesländer mit der höchsten Inzidenz, Tirol und Salzburg, nicht von der Hand zu weisen.

(bp)

Titelbild: APA Picturedesk

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8 Kommentare

  1. Spitze. Ihr seid Spdaitze!

    Mich erinnert das alles immer mehr an Kafkas Schloss. Invertiert. Bei Kafka ist das Skurrile, dass ein Schloss ein Dorf verwaltet. Die Bürokratie hat die 10fachen Ausmaße, vielleicht 100fachen. Das Leben wird verwaltet.

    In Flachau und anderswo invertiert sich das, wie vom anderen Ufer, bleibt aber skurril: Ein 3000 Einwohnerdorf leistet sich Wohneinheiten für 18.000 Menschen. Ohne mit der Wimper zu zucken wird das hinausposaunt. Aber die Wohneinheiten werden nicht der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Nein, Migranten auf Zeit kriegen sie: Es gilt die Formel: Ihr könnts da wohnen, wenns euch wieder schleichts. Aber blechn müssts schon ordentlich.

    So, nun sind ja sowohl Personal (“Man findet kein gutes Personal mehr”) als auch Bewirtete und Begattete jene Migranten, die man eigentlich weghaben will. Drum holt man sie herein. Ist alles logisch. Weil 2/3 des Jahres is eh Leerstand, da fällt das nicht auf.

  2. Nur mehr symptomatische Personen testen, dann passts wieder,
    Die Märchenzahlen werden spätestens am 11.1.2022 zu Fabelzahlen wenn die Schultests vorliegen 😉 Dann wird von den Journalisten der Überdrübertotalnotstand ausgerufen und neue Superlative für das nahende Ende müssen gefunden werden. /Sarc off

  3. Das Beispiel zeigt deutlich, welche Märchenzahl die Inzidenz ist. Mittlerweile müsste das die dümmste Hohlbirne begreifen.

    • Nein, das ist keine Mär, keine Geschichte, die für die Gute Nacht geeignet ist. Die Inzidenz sagt etwas aus. Aber nicht jeder versteht, was. Das ist auch nur zu verständlich. Wer hat schon studiert? Und dann noch Modellrechnungen? Modellierungen?

      Modellrechnungen sind nicht weniger imposant und komplex als ein 300 Meter hoher Kran. Beiden muss man mit Ehrfurcht begegnen.

  4. Die Zahlen gehen also wieder einmal “durch die Decke”. Nach 22 Monaten noch immer nicht gelernt, dass Inzidenzzahlen aussagelos sind. Kleines Beispiel aus Vorarlberg gefällig? Da waren vor einigen Wochen bei den beiden Nachbargemeinden Düns und Dünserberg die Zahlen so unterschiedlich wie kaum sonst irgendwo. Düns hatte damals die Inzidenz = 0 seit mehreren Tagen, Dünserberg dagegen deutlich über 6’000 (in Worten: sechstausend). In Düns war logischerweise niemand erkrankt, no na, aber Überraschung, Überraschung: Auch in Dünserberg war niemand wirklich krank.
    Jetzt seid ihr wieder dran.

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