Freitag, April 19, 2024

U-Haft für Frauenmörder in OÖ

Nach dem Femizid von Vöcklabruck wurde U-Haft über den geständigen, mutmaßlichen Frauenmörder verhängt. Für den heutigen Montag wird ein vorläufiges Obduktionsergebnis erwartet.

Vöcklabruck, 10. Jänner 2022 | Nachdem ein 46-Jähriger am Samstagnachmittag im Bezirk Vöcklabruck seiner 42-jährigen Ehefrau in den Hinterkopf geschossen hatte, ist bereits am Sonntag Untersuchungshaft über den Mann verhängt worden. Das erfuhr die APA am Montag von der Staatsanwaltschaft Wels. Die Obduktion des Opfers soll am heutigen Montag stattfinden, ein vorläufiges Ergebnis wird erwartet.

Drei weitere Langwaffen sichergestellt

Der Täter habe sich bei seiner polizeilichen Einvernahme umfassend geständig gezeigt, hatte Christoph Weber, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels, gegenüber der APA berichtet. Der 46-Jährige gab bei seiner Befragung an, dass es zwischen den Eheleuten immer wieder zu Konflikten gekommen sei. Behördlich war der Mann bisher völlig unauffällig, es sei nie ein Betretungsverbot ausgesprochen worden. Sonst hätte er auch seine Waffen nicht mehr legal besitzen dürfen, hieß es. Die Polizei stellte aber neben der auf ihn zugelassenen Tatwaffe drei weitere Langwaffen sicher.

Der gebürtige Deutsche hatte am Samstagnachmittag gegen 14.45 Uhr im gemeinsamen Haus eine Faustfeuerwaffe auf seine am Esstisch sitzende Ehefrau gerichtet und sie durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet. Die Frau starb nach der Einlieferung am Abend im Kepler Uniklinikum. Das Landeskriminalamt Oberösterreich ermittelt wegen Mordverdachts. Nach der Tat informierte der Mann über Notruf die Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Der erste Femizid in Österreich in diesem erst wenige Tage alten Jahr sorgte für zahlreiche Reaktionen auf politischer Ebene. Unter anderem fordert Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenringes, die sofortige Einrichtung eines Krisenstabes, der sich ausschließlich mit Gewalt gegen Frauen befasst. Außerdem müsse dringend über ein Waffenverbot in privaten Haushalten diskutiert werden. Auch SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner und NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter verlangen besseren Gewaltschutz.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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12 Kommentare

  1. Warum hat jemand der im Stande ist einem Menschen kaltblütig von hinten in den Kopf zu schießen einen Waffenschein? Warum gibt es in Österreich überhaupt Menschen denen man den Besitz von Waffen erlaubt? Niemand braucht so etwas in Österreich mit Ausnahme von Jägern. Wozu auch? Damit man einen Einbrecher erschießen kann wenn der den Fernseher stehlen will? Oder die Ehefrau samt den Kindern niedermetzeln?

  2. Gewalt gegen Frauen ist aufgrund der Corona-Massnahmen stark angestiegen. Oder wie ZZ es schreiben würde, die “Zahlen gehen durch die Decke”.
    Frauen und Kinder leiden ganz besonders unter den Massnahmen. In Österreich und weltweit.
    Das ist unserer Gerontokratie wurscht.

    • Gerontokratie? Warum äußern sie sich nicht gleich in Richtung Euthanasie? Weg mit den alten und Hinfälligen sie sollen doch am Virus sterben, was kümmert uns Junge Gesunde das? Und was die Gewalt gegen Frauen betrifft, die war schon vor Corona hoch. Und der Grund dafür sind nicht irgendwelche Maßnahmen sondern die Tatsache, dass Frauen in einer Welt der Männer noch immer als Besitz angesehen werden. Und in dem Artikel geht es primär um weiblichen Mordopfer und nicht um sie, weil sie seit zwei Jahren nicht mehr alles tun können oder dürfen was sie wollen, das hat eine völlig andere Dimension.

      • “….der Grund dafür sind nicht irgendwelche Maßnahmen….”. Das sehen Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser ganz anders. Gewalt gegen Frauen war zwar schon vor Corona hoch, hat aber seither noch massiv zugenommen. Auf die dümmliche Bemerkung zur Euthanasie gehe ich nicht ein.

        • Wenn sie hier schreiben, dass wir eine Diktatur der Alten hätten in Zusammenhang mit der Pandemie dann liegt doch sehr nahe, das sie indirekt Alt gegen Jung ausspielen wollen, oder? Und in ihrem post ging es doch gar nicht um die hohe Zahl an Frauenmorden die wir seit ewigen Zeiten haben sondern darum sich negativ über die Coronamaßnahmen zu äußern und dazu ist mittlerweile jeder Artikel recht, egal um was es wirklich geht Hauptsache er liefert einen Grund.

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