Freitag, März 29, 2024

Teil 15: „Das wird jetzt behoben!“ Martin Ho versäumt eigenen Prozess

Martin Ho überzieht ZackZack mit Klagen. Zivilrechtlich geht es um über 1 Million Euro. Strafrechtlich hat Ho verloren, weil sein Anwalt nicht zum Prozesstermin kam. Das Verfahren ist eingestellt.

 

Wien, 11. Jänner 2022 | Dienstag, 09:00, Saal 205 des Wiener Straflandesgerichts. Angeklagt sind ZackZack und sein Herausgeber Peter Pilz. Martin Ho unterstellt beiden üble Nachrede, es geht um unsere Recherchen zu Kokain in Lokalen von Martin Ho.

Alle sind da: Richter Gerald Wagner, Journalisten, der Angeklagte und sein Anwalt. Nur vom Privatankläger Martin Ho und seinem Anwalt Georg Zanger fehlt jede Spur. Wagner überprüft, ob Ho und Zanger korrekte Ladungen erhielten (ja). Nach einiger Zeit ruft er ein zweites Mal auf, bittet einen der anwesenden Journalisten, kurz nachzusehen, ob noch jemand draußen sei, aber: „Keiner da.“

Verteidiger Volkert Sackmann steht auf und beantragt die Einstellung des Verfahrens. „Warten wir noch kurz! Er kommt sicher gleich“, protestieren die Journalisten im Saal. Niemand will mit leeren Händen von dem Termin weg. Auch Peter Pilz ist kampfeslustig und will noch warten. „Es ist zu spät“, sagt Richter Wagner und schüttelt den Kopf. Pilz: „Wollen Sie mich nicht trotzdem noch befragen?“ Wagner lächelt und stellt das Verfahren ein. „Braucht es noch mehr Beweise dafür, dass es Ho nicht um das Recht, sondern um einen Einschüchterungsversuch durch SLAPP-Klagen geht?“, fragt Peter Pilz.

Ho auf Rettungsmission

Eine Stunde später. Vor dem Landesgericht läuft Martin Ho, rausgeputzt im eleganten Kamelhaarmantel, den versammelten Prozessteilnehmern in die Arme. „Wissen Sie denn nicht, dass der Prozess eingestellt wurde?“, fragt eine Journalistenkollegin. Ho sieht die Schuld bei seinem Anwalt Zanger: „Das war ein Kanzleifehler. Das wird jetzt behoben!“

Wie Ho das machen will, bleibt sein Geheimnis. ZackZack-Anwalt Sackmann: „Da müsste man erst das Gesetz ändern.“

Erstaunlich an der Geschichte ist, dass Ho und Zanger ZackZack mit einer ganzen Flut von Anträgen und Schriftsätzen zu der Privatanklage eingedeckt haben. Ho gab Interviews und beklagte sich öffentlich, dass sein guter Ruf unter den Veröffentlichungen von ZackZack litte. Noch am Prozesstag brachte ein Mitarbeiter Zangers einen Schriftsatz bei Richter Wagner vorbei. Doch sein Chef kam nicht zur Verhandlung.

Wie kann das passieren? Wollte Zanger verhindern, dass Pilz vor den versammelten Medienvertretern aussagt? Oder hat er schlicht vergessen? Telefonisch ist Zanger nicht erreichbar, denn laut einer Mitarbeiterin ist er – kein Scherz – bei einem Auswärtstermin.

Strafrechtlich hat Ho also verloren, indem er den eigentlichen Prozess gar nicht erst führte. Seine zivilrechtliche Millionenklage gegen ZackZack läuft noch.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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75 Kommentare

  1. Es ist einfach unglaublich wie dreist die Bande rund um Kurz vorgeht.
    Wer denkt, mit dem Abgang von Kurz sein nun Schluss mit allen diesen Dingen, täuscht sich gewaltig. Der Verdacht, dass ein internationales mafiöses Korruptionsnetzwerk, ausgehend aus dem Herzen der EU dahintersteckt, bestätigt sich immer weiter.

  2. Ist die statistische Aufklärung von Delikten mit Kokain in Wien durchschnittlich gleich wie in den anderen Städten Europas? Weiß das wer?

  3. Das wird jetzt behoben!

    Da sieht man wie abgehoben der Kasperl ist. Glaubt er kann einfach reingehen und sagen – Hey, du wiederholst das jetzt…

    Was macht eigentlich die Kriminalpolizei so? Die müssten doch schon lange dort aktiv sein, oder gibt es eine interne Abmachung dem seine Hütten zu verschonen?

  4. Könnte es sein dass Ho zum eigenen Vergnügen so agiert?
    Ich meine sein Anwalt wird ihm die Erfolgschancen genauestens berechnet haben.
    Dass der Typ genug Geld zur Verfügung hat um sich ein derartiges Hobby leisten zu können ist ziemlich sicher, zudem hat er sich gekonnt ins Scheinwerferlicht grückt und eine scheinbar beeindruckende, wenn auch kurze, Ansprache gehalten:
    “Das war ein Kanzleifehler. Das wird jetzt behoben!“

    Ging er danach schnurstracks in das Büro des zuständigen Richters?

  5. Ich hab die ganze Diskussion mit Martin Ho und seinen Lokalen nicht mitbekommen aber es erinnert mich an einen Besuch beim “Newman” (Ho’s Schnitzel Lokal im 1sten Bezirk) im Sommer von 2020. Dort begegnete ich auf dem Klo einen Mitarbeiter mit seinem Freund beim Koksen 🙂 Scheint dort relativ institutionalisiert zu sein!

  6. HO und PP….. beide entbehrlich , seit Kurz weg ist sind beide nicht mehr benötigt

  7. Tja lieber PP strafrechtlich sind die Dinge etwas einfacher was Zahlen und Schuld und Strafe betrifft . Zivilrechtlich genügt es finanziell wenn wenig picken bleibt.

    Hoffe der Richter ist so objektiv wie PP bei den Corona Berichten . Dann freut sich HO. Ich bin mir sicher am Ende des Tages gewinnt der der die Kohle hat . Nicht vergessen, der Richter könnte so wie Pilz seine eigene Wahrheit sehen, egal
    Wie Sehr PP recht hat . BSP Westenthaler

    • Nun, dann wird es Zeit, dass Sie sich endgültig auf die Seite des Geldes schlagen, damit Sie nicht unter die Räder kommen. Die Reichen sind ja alle geimpft. Fragen Sie Herrn Mateschitz!

      • Dazu muss man zuerst Geld haben ! Und bei einer zivilen Sache ist dies sehr hilfreich, und ich nehme an ZZ ist hier im Vergleich zu HO etwas unterlegen …… slap

  8. Dumme Psycho Spiele vom Chinesen und seinem Anwalt So bescheuert kann man doch gar nicht sein??? Oder doch???🤣😂

  9. Es ist wieder einmal mysteriös. Man hätte die Klage auch zurückziehen können. Aber nein, man erscheint einfach nicht. Dass das Verfahren damit eingestellt würde, war klar, aber die Beteiligten entschieden sich für den Weg der Legendbildung. Man weiß also nicht genau, was dahinter steckt: So, nur so entstehen Legenden. So kehrt man eine Niederlage in einen PR-Erfolg.

    Basti Doch-nicht-so-Fantasti ist zwar weg, die Kommunikationsverantwortlichen der Regierung sind zwar im ÖVP-Parlamentsclub untergeschlupft, aber für Freund und Familie macht man weiter: Legendenbildung.

    Der Anwalt beim Auswärtstermin im Bett? Man weiß es nicht. Der Kläger erlaubt sich, eine Stunde zu spät zu erscheinen. Boah, der traut sich was, nämlich die Missachtung des Gerichts. Is alles net sooooo wichtig. Jetzt ist die Spekulationsblase eröffnet, der Legendenbildung sind keine Grenzen mehr gesetzt.

  10. Koks kann das Zeitgefühl beeinträchtigen. Stündchen zu spät ist für einen Dauerkonsumenten gar nicht so schlecht. Nur eine allgemeine Feststellung, es besteht die Nüchternheitsvermtung. Unschuldsvermutung habe ich keine. Der weiß genau was Sache ist, und wenn die Presse über diese Verhandlung berichtet hätte, bräuchte er sich über seinen fiktiven Ruf nicht mehr zu sorgen. Wann kommt denn die nächste, gerichtlich verordnete Gegendarstellung? Wird mal wieder Zeit, oder nicht?

  11. Ich hoffe nur der Borderline Asiate fliegt mim gesicht in den Dreck.
    Das türkise Auftreten ruft eigentlich nur nach Tritten ins Gesicht.

    • Borderline Asitate = rassistisch
      Tritte in Gesicht = Gewaltverherrlichung
      Hat die ZZ Redaktion damit kein Problem? Oder nicht mehr?
      Ich kenne jemanden, dessen Account von ZZ gesperrt wurde, weil er geschrieben hatte “der Schröder hurt jetzt in Russland herum”.
      Aber das war ja nicht rassistisch und Gewalt verherrlichend. Das war gegen eine Ex-Roten.
      Jedenfalls eine interessante Entwicklung bei der ZZ Redaktion.

        • Stimmt schon, aber hier wird ja auch akzeptiert, dass impfende Ärzte mit Mengele verglichen werden. Da ist die Toleranz und das Verständnis von Meinungsfreiheit meiner Meinung nach mehr als ausgereizt. Da hört mein Verständnis von Toleranz definitiv auf, und strafrechtlich ist man da auch schon auf wackeligem Grund, als Betreiber.

      • PP sollte sich nicht zu früh freuen , es wurde nicht ohne Zufall nicht weiter ermittelt …..und schlafende Hunde sollte ZZ als finanzielles Nackerbazl was zivilrechtliche Klagen betrifft , nicht wecken

      • Entschuldigung dass meine doch sehr ausgefallene Meinungsäußerung ihnen nicht passt, dazu kann ich nur sagen: “Ist mir eigentlich relativ wurscht”
        Und Gewaltverherlichung ist auch relativ, ich hab gesagt wonach das jeweilige Auftreten ruft aber nicht dass man es direkt machen sollte.
        Aber ja bitte, stell mich weiterhin als den BUH mann dar, weil ich “schwierigere” Worte anwende.

  12. Die Frage ist ja, warum interessiert sich die Exekutive und die Justiz nicht für diesen Mann?? Alleine diese Frage müsste einen doch nachdenklich und stutzig machen. Er ist doch deshalb so abgehoben, weil er ganz genau weiß, dass ihn nichts passiert. Doch auch sein Freund Kurz hatte so gedacht und umso höher war sein Fall.

  13. Na ja,9.00 ist halt schon ein wenig früh,für den “Herrn”. Noch dazu wo er gewöhnt ist,daß die,die was wollen von ihm zu ihm kommen,also wo kommen wir denn dahin,wenn man ihn so früh schon belästigt.
    Ironie aus!

    Frage,wer bitte bezahlt nun das ganze Theater,ich hoffe,doch,daß er da nun eine gewaltige Rechnung bekommt vom Gericht,vom Anwalt von PP ,weil es kann nicht sein,daß man sowas macht,dann nicht kommt und daß wir Steuerzahler dann auch noch den Richter usw. zahlen müssen.

    PP hat seine Arbeit auch nicht umsonst gemacht,also ich würde gerne wissen,wieviel diesem “Herren” dieser “Spaß” nun kostet.Ich hoffe viel,sehr viel.

    Die Angst muß wohl groß sein,daß bei der Verhandlung die Wahrheit auf den Tisch gekommen wäre.

    Genial,der Spruch von PP ob der Richter ihn nicht doch noch befragen möchte 🙂

  14. Der Bericht von der heutigen HV ist so genial. So etwas kann man gar nicht erfinden. Offenbar haben ja auch beide (Ho und sein Rechtsvertreter) das Gericht nicht verständigt, dass sie zu spät kommen oder heute gar verhindert sind. Seinen Rechtsvertreter wechseln und den heute nicht erschienenen mit Disziplinaranzeigen eindecken, kann Ho natürlich. Nur bringen wird ihm das im konkreten Fall nichts!

    @PP: Schade, um die viele Zeit, die Sie in die bestimmt akribisch sorgfältige Verhandlungsvorbereitung investiert haben.

  15. Man fragt sich, warum der wirtschaftsflüchtling kurz einen der von ihm so verabscheuten ausländer und migrantenfreund hat.

  16. Und wann werden die verfahren gegen Ho aufgenommen, wann ermittelt die Polizei diecsich weigert….und stellt das Verfahren gegen Wallner ein der zur ermittlung Drogen kaufte und als Beweise an die Polizei übergab….

  17. Es ist gut, wenn P. Pilz diese schwindlige Figur aufradelt! Die 1,7 Millionen € Corona-Fördergeld war wohl auch eine Art Bestechung. Der Vietnamese weiß zuviel.

  18. ich glaub auch die zivilklage wird sich als nichts anderes als als luftblase herausstellen.

    nichts fürchtet diese bande mehr als ein gerichtsverfahren in dem der wahrheitsbeweis von einem/r richter*in in augeschein genommen und bewertet wird.

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