Sonntag, Dezember 8, 2024

Initiative gegen Haiflossenhandel sammelt eine Million Unterschriften

Mehr als eine Million EU-Bürger wollen dem Handel mit Haiflossen in Europa ein Ende setzen und eine brutale Behandlung der Tiere stoppen. Eine entsprechende Bürgerinitiative sammelte eigenen Angaben zufolge eine Million Unterschriften.

Wien, 19. Jänner 2022 | “Nun haben wir eine starke Stimme der EU-Bürger im Rücken, um den Handel mit Haiflossen in der EU endlich zu beenden”, sagte der Sprecher der Initiative, Nils Kluger, am Mittwoch. Nun liegt der Ball bei der EU-Kommission.

Flossen abgeschnitten und wieder ins Meer geworfen

Nach Angaben der Initiative werden die Flossen von Haien oft durch Finning gewonnen. Haien würden ihre Flossen abgeschnitten, wobei die Tiere teils noch am Leben seien. “Die Körper der Haie werden anschließend über Bord geworfen, da ihr Fleisch verglichen mit den Flossen nahezu wertlos ist”, heißt es. Ohne Flossen sänken die Haie auf den Meeresgrund, wo sie beispielsweise erstickten oder verbluteten.

Haie sorgten dafür, dass das Ökosystem Meer gesund bleibe, betonte der Meeresbiologe und Autor Robert Marc Lehmann. Er gehört zu den Unterstützern des Vorhabens. “Ich bin Meeresbiologe geworden, um genau diese grausame Praxis des Finnings und den sinnlosen Handel mit Haifischflossen im Rahmen meiner Lebenszeit zu beenden.”

Damit die EU-Kommission sich mit einer Initiative beschäftigt, sind unter anderem eine Million Unterschriften in einem bestimmten Zeitraum notwendig. Die Brüsseler Behörde muss nun entscheiden, ob sie einen entsprechenden Gesetzesvorschlag ausarbeitet.

Obwohl bereits genügend Unterschriften zusammengekommen sind, ruft die Initiative weiter zur Unterstützung auf. “Je mehr Bürger nun noch Ihre Stimme abgeben, desto gewichtiger wird der Wunsch der Bürger wahrgenommen werden”, so Kluger.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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