Donnerstag, April 25, 2024

Wie Omikron die Pandemie beenden könnte

Das ist ein Unterüberschrift

Hochansteckend, aber weniger gefährlich als Delta: die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Omikron stimmen optimistisch. Ein Datenanalyst aus dem Silicon Valley sagt nun gar das Ende der Pandemie nach der aktuellen Welle vorher.

Wien, 19. Jänner 2022 | Gut zwei Jahre ist es jetzt her, seit in der chinesischen Stadt Wuhan der erste Corona-Fall bestätigt wurde und das Virus von dort seinen Weg in die ganze Welt gefunden hat. Mit der Omikron-Welle, die derzeit die Zahlen weltweit in die Höhe schießen lässt, könnte nun die Pandemie endlich ihr Ende gefunden haben. Das behauptet der Datenanalyst und ehemalige Berater im Silicon Valley, Tomas Pueyo, in einem seiner neuesten Artikel.

Erfinder von “Hammer und Tanz”

Der Stanford-Absolvent hat mit seinem „The Hammer and the Dance“-Modell (damit ist ein Brechen der Infektionswelle mithilfe eines harten Lockdowns (Hammer) gefolgt von phasenweise Lockerungen (Tanz) gemeint) schon früh beschrieben, wie auf die Ausbreitung des Virus zu reagieren ist. Zahlreiche Länder bauten in Folge ihre Lockdown-Strategie auf seine Prognosen auf.

Solange also keine neue Variante auftaucht, die dem Immunsystem entkommt und eine höhere Virulenz aufweist, sollten wir anfangen, uns zu entspannen und unser Leben so zu leben, wie wir es wollen“,

 schreibt Tomas Pueyo in seinem neuesten Text „Game over“.

90 Prozent weniger Todesfälle als bei Delta

Doch auf Basis welcher Faktoren baut Pueyo nun seine neueste Vorhersage, nach der die Omikron-Welle die letzte besorgniserregende sein wird, auf?

  1. So würde Omikron im Vergleich zu Delta zu 50 Prozent weniger Krankenhauseinweisungen führen. Auch würde Omikron 90 Prozent weniger Todesfälle als Delta und rund 75 Prozent weniger als die ursprüngliche Variante mit sich bringen. Er schließt daraus: Omikron sei nur etwa zweimal so virulent wie eine normale Grippe. Pueyo bezieht sich dabei auf jüngste wissenschaftliche Veröffentlichungen aus Großbritannien, Kalifornien sowie aus Südafrika und Schottland.

  1. Omikron verbreite sich außerdem so schnell, dass der Anstieg der Fälle nach rund einem Monat wieder beendet sei und dann auch wieder schnell sinken werde. Als Beispiel führt Pueyo die Entwicklungen in Südafrika und Großbritannien an.

Weltweite Neuinfektionen Stand 18. Jänner 2022, Quelle: statista.com

Für Pueyo ist daher klar: Wenn keine neue Variante mit vielen Vorteilen auftaucht, könne die Mehrheit wieder „normal“ leben. Ausgeschlossen davon sind vorerst noch: Gesundheitspersonal, Schwellen- und Entwicklungsländer, wo die Impfquote noch sehr gering ist, sowie immungeschwächte Personen und Kinder, da von diesen noch wenige geimpft oder genesen sind.

Während Großbritannien und Südafrika die Spitze der Omikron-Welle bereits erreicht haben, ist Österreich derzeit noch auf dem Weg dorthin. Mit über 31.000 neuen Fällen wurde am Mittwoch erneut ein Allzeithoch erreicht. Und auch hierzulande zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Denn während die Zahlen steigen, schaut die Entwicklung in den Spitälern im Vergleich gut aus. Zwar sind insgesamt gesehen mehr Spitalsaufenthalte wegen Covid zu verzeichnen, jedoch landen immer weniger Menschen auf Intensivstationen (197 am Mittwoch, 15 weniger als am Vortag).

Markowich mahnt zur Vorsicht

Also einfach das Ende der Welle abwarten und danach weiterleben wie davor? Ganz so einfach gestaltet sich die derzeitige Lage nicht. Der Mathematiker und Professor an der Universtität Wien, Peter Markowich, bremst im Gespräch mit ZackZack die Erwartungen: “Im Moment ist Vorsicht angebracht, gepaart mit leichtem Optimismus.” Klar sei, dass Omikron bei Geimpften und Genesenen einen schwächeren Krankheitsverlauf zeigt. Aber deswegen alles aufsperren? Die Gesetze der Mathematik würden anders funktionieren, so Markowich:

“Wenn man exponentiellen Anstieg versteht, weiß man, dass Vorsicht die Mutter der Pandemiebeherrschung ist.”

Seine Einschätzung zur jetzigen Lage daher: weiter das Infektionsgeschehen kontrollieren, denn die Zahl der Ungeimpften und der Menschen, die schwer an Omikron erkranken könnten, ist nach wie vor hoch. Auch dürfe man die vielen Long Covid-Fälle nicht vergessen. Und: auch Delta ist noch im Umlauf.

Endemischer Zustand nach Omikron möglich

Wie wahrscheinlich ist also der Übergang zu einem endemischen Zustand, und damit einem Ende der Pandemie? Markowich ist sicher: “Das Virus wird weiter mutieren. Unklar ist, ob die nächste und übernächste Mutation auf Omikron erzeugte- und Impfantikörper anspricht. Wenn das der Fall ist, würde ich sagen, dass wir auf dem Weg in einen endemischen Zustand sind.” Wenn das nicht so eintritt, würde man es mit einer weiteren Welle zu tun bekommen.

Omikron werde jedenfalls eine gewisse Grundimmunität in der Bevölkerung legen – gepaart mit der Impfung könne man durchaus optimistisch in die Zukunft blicken. Die Impfpflicht aufgrund der milderen Omikron-Variante zu überdenken, darüber will Markowich nicht diskutieren. Noch könne man die Verantwortung nicht individuell abgeben.

Sollte die Pandemie für beendet erklärt werden, müssten für die Zukunft auch mehr Geld in virale Abwehr investiert werden: “Wir haben jetzt gesehen, wie leicht es passieren kann, dass ein neuer Virus die Welt aushebeln kann. Und sowas wird wieder passieren. Je mehr der Mensch der Natur zu nahe rückt, desto wahrscheinlicher wird ein neuerlicher Ausbruch.”

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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67 Kommentare

  1. GM Klabauterbach hat ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass man in Deutschland die Beendigung der Pandemie verhindern wird. Wer gibt schon freiwillig seine Macht ab, noch dazu, wenn die von Medien weich gewaschene Mehrheit gar nicht genug von ihren Freiheitseinschränkungen bekommen kann?

  2. Und für so ein Schwachsinn brauchte der einen Stanford-Abschluß – und Zahlreiche Länder bauten … ihre Lockdown-Strategie auf seine Prognosen auf..

  3. „Nein, die Pandemie darf nicht aufhören!“
    Prof. Dr. Nopopovitsch, Virologe, Mathematiker
    Was würde dann aus uns werden?

    • Schade,jeden Autoreifen kann man wuchten,nur bei Menschen geht das irgendwie nicht,bei euch Schwurblern wäre es wirklich toll,wenn man eure Gehirnwindungen mal so richtig wuchten könnte,damit ihr wieder rund läuft,weil rund läuft in eurem Hirn echt nix mehr!

      Und wer meint hier das N Wort verwenden zu müssen,bei dem gehörte wirklich das Gehirn schnell gewuchtet.

  4. Peter Markowich ein zynischer Mensch, der sogar bestreitet dass es keinen einzigen Geimpften gibt, der nach der Impfung an Herzproblemen gestorben ist. Obwohl es sowohl das Paul Ehrlich Institut und die Ema auf deren Homepage veröffentlicht hat.

    Bei Servus TV hat dieser Mann gezeigt, wie er tickt. Wenn man so verliebt in seine selbst errechnten Zahlen ist, bekommt man leicht einen Tunnelblick.

  5. Himmel, werden jetzt nicht nur APA Artikel, sondern auch schon Telegram Infos hier gebracht? Wo soll das nur hinführen?

    Wenn sich alles um die entscheidende Fragt dreht, wie es denn mit Covid weitergeht, so darf man keinen Studien aus verschiedenen Ländern glauben, die Hoffnung aufkeimen lassen.
    Am besten man fragt direkt bei Schmidt Futures nach, was uns noch erwartet.

    • Wenn das wissenschaftlich hält, was in dem Video gezeigt wurde hat sich das bestätigt was ich ganze Zeit gesagt habe, sie sind zu weit gegangen und können nicht mehr zurückrudern.

    • das is ned sehenswert, das is ein kompletter SKANDAL, dass so etwas nicht weit verreitet wird! ZZ ANSCHAUEN!!!

  6. Ein Ende der Pandemie? Einfach so? Jessas! Das darf`s nicht geben! Pam und Doc Gnatstone züchten bereits neue Viren! Es brodelt im Kellerlabor!

  7. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Oder um es mit Goethe zu sagen: ” Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.” Also gibt es auch keine ewig währenden “Pandemien”. Das mag für unsere Regierung enttäuschend sein, aber es ist wahr…

  8. Entscheiden ist:

    Sollte die Pandemie für beendet erklärt werden, müssten für die Zukunft auch mehr Geld in virale Abwehr investiert werden: “Wir haben jetzt gesehen, wie leicht es passieren kann, dass ein neuer Virus die Welt aushebeln kann. Und sowas wird wieder passieren. Je mehr der Mensch der Natur zu nahe rückt, desto wahrscheinlicher wird ein neuerlicher Ausbruch.”

    denn wir teilen die Welt mit Millionen von Arten und tausenden von Viren. Viele davon haben Wirbeltiere als Wirt, viele davon können auch die Artgrenze dabei überspringen.

    Es ist mathematische Gewissheit, dass wir bei ungebremstem Tempo beim Erschließen auch noch der letzten Erdenwinkel immer wieder “hübsche” Pandemien erleben werden.

    Blöd wäre, wenn die mal die Lethalität von Ebola (rund 30 %) haben würden.

  9. Vielleicht wird es Zeit mal in die Geschichte zu schauen. Um Zusammenhänge besser verstehen zu können, empfehle ich allen die sich noch einen Rest an Kritik bewahrt haben (oder wiedererlangen wollen), die sehenswerte deutsch/französische Arte Dokumentation (aus 2009) zum Thema Schweinegrippe. Die findet man entweder in der arte-Mediathek oder beim video-hoster des Vertrauens im Netz.
    Popcorn/Chips Getränk nach Wahl und 60min Zeit.
    Dann Nachdenken und staunen.

    Titel der Doku: “Profiteure der Angst” arte,2009

    Als Gute-Nacht Lektüre noch das aktuelle NEWS 1/2 2022 Seite 18ff.
    Schönen Abend 😉

    • Klabauterbach hat gesagt, es gibt keinen Impfzwang, eine Impfpflicht führt dazu, dass sich am Ende auch der Letzte ganz freiwillig in die Nadel wirft. Freiwilligkeit ganz ohne Zwang und Pflicht also.

  10. Bevor unsere Oberarme nicht aussehen wie nach einer Akupunktur wird es wohl, nicht vorbei sein, bei den bestellten Mengen.

  11. Sind wir dann die Schwurbler, sorry die Verbreiter von Halb- und Unwahrheiten los?

  12. Die WHO warnt fast täglich davor, OMIKRON als harmlos zu verkennen und zeigt die Gefahr von neuen Varianten auf…. Und das silicon valley pachtet nebenbei schon einmal alle Erhabenheitsansprüche in Sachen virologische Fachkenntnis.

    Wenns nicht so elend wär, wär es zum Lachen.

  13. “Grundimmunität, Vollimmunität, Halbimmunität,…” man sollte wirklich Journalisten und Politikern die Medizin überlassen.

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