Samstag, April 20, 2024

»Maria 2.0« fordert: Benedikt soll seinen Namen zurücklegen

»Maria 2.0« fordert:

Die katholische Reformbewegung “Maria 2.0” fordert Papst Benedikt XVI. nach dem Gutachten zu sexueller Gewalt im Erzbistum München und Freising auf, seinen Papstnamen abzulegen.

München, 24. Jänner 2022 |  “Wir erwarten, dass Joseph Ratzinger in Anbetracht dessen auf die Verwendung seines päpstlichen Namens sowie seiner damit verbundenen Titel und Insignien verzichtet”, teilte die feministische Initiative mit. Er habe den sexuellen Missbrauch Minderjähriger “auf geradezu dreiste Weise verharmlost”.

Gutachten “darf nicht ohne Folgen bleiben”

Benedikt, der frühere Kardinal Joseph Ratzinger, hatte das Erzbistum München und Freising von 1977 bis 1982 geführt. Ein vom Erzbistum selbst in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt worden seien. Benedikts Rolle ist besonders brisant. Ihm werden vier Fälle von Fehlverhalten angelastet. Er wies die Vorwürfe in einer Verteidigungsschrift zurück. Die Gutachter gehen davon aus, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Wahrheit gesagt habe.

“Dieses Gutachten darf für die Erzdiözese München und Freising, aber auch für die katholische Kirche insgesamt, nicht ohne Folgen bleiben”, teilte “Maria 2.0” mit und forderte auch Konsequenzen für weitere Verantwortungsträger, denen das Gutachten Fehlverhalten vorwirft. Neben Ratzinger sind das unter anderen auch seine Nachfolger als Erzbischöfe, Kardinal Friedrich Wetter und Amtsinhaber Kardinal Reinhard Marx, dem formales Fehlverhalten in zwei Fällen vorgeworfen werden.

“Wir sind der Meinung, dass keine dieser Personen in ihrer derzeitigen Position verbleiben kann. Wir halten es für geboten, dass sie auf alle Ämter, Funktionen und Ehrentitel, die sie aktuell innehaben, ebenso verzichten wie auf alle damit verbundenen Einkünfte.”

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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17 Kommentare

  1. Der Papst und die Lüge. Und das Dogma der Unfehlbarkeit. Und jetzt? Wird er exkommuniziert?

      • Na ja,die,die sehr glücklich mit ihrer Köchin,oder Sekretärin sind,die sind anders.

        Aber sie sind trotz allem ein Teil dieses abscheulichen System.

        Weil wissen tun es alle und wer den Mund hält macht sich meiner Meinung nach zum Mittäter,aber viele sagen,mir geht es soweit gut,alles andere,egal und ich bin ja kein Täter.

  2. Dunkelster Punkt der modernen Kirchengeschichte ist der jahrzehntelange Missbrauch Tausender Minderjähriger durch Kleriker und der Umgang damit.

    Papst Franziskus hatte zwar beim Anti-Missbrauch-Gipfel im Februar 2019 ein konsequentes Durchgreifen gegen Täter und das Ende der Vertuschung versprochen:
    „Sollte in der Kirche auch nur ein Missbrauchsfall ausfindig gemacht werden – was an sich schon eine Abscheulichkeit darstellt – so wird dieser Fall mit der größten Ernsthaftigkeit angegangen„.

    Geändert hat sich aber wenig bis nichts.

    https://www.hagerhard.at/blog/2020/04/gottes-stellvertreter-auf-erden-und-die-heilige-zweifaltigkeit/

    • Wenn man die Geschichte vom Argentinier genau verfolgt, weiß man auch warum sich nichts ändert bzw. manches noch schlimmer wird.

      • Wenn man es sich genauer anschaut,dann merkt man schnell,daß der Argentinier viel machen wollte,aber schnell gemerkt hat,daß er im Prinzip nichts machen kann,gibt sehr tolle Bücher,wo genau beschrieben wird,wie stark die Gay Gruppe im Vatikan ist und welche Macht die haben.

        Er dachte ja am Anfang,mit denen wird er fertig,er schafft es,daß diese Gruppe an Macht verliert,musste aber schnell merken,das Gegenteil ist der Fall.

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