Mittwoch, September 11, 2024

Nach Räumung: Lobau-Aktivisten wollen Protest »in Stadt hineintragen«

Nach Räumung:

Die Bilder vom Räumungschaos in der Donaustadt prägten am Dienstag die Titelseiten sämtlicher Tageszeitungen. Aber auch wenn das Stadtstraße-Camp zerstört wurde, ans Aufgeben denken die Umweltschützer nicht.

Wien, 02. Februar 2022 | Am gestrigen Dienstag wurde im Zuge eines stundenlanges Polizeieinsatzes das Lobau-Protestcamp geräumt. Dieses wurde im Sommer errichtet, um die Stadtstraßen-Baustelle zu blockieren. Die Einsatzkräfte schritten nach einem Ersuchen der Grundstückeigentümerin, der Stadt Wien, zur Tat. Dabei wurden 48 Personen vorläufig festgenommen. Während des Einsatzes erfolgten auch schon die ersten Aufräumarbeiten im Camp. Bagger rissen etwa eine von den Aktivistinnen und Aktivisten errichtete Holzpyramide ab.

Parallel zur Räumung wurden auch erste Bäume entlang der Stadtstraßen-Trasse gefällt, insgesamt müssen 380 weichen. Auch das wollten die Umweltschützerinnen und Umweltschützer verhindern, in dem sie in die Bäume kletterten.

Hunderte Demonstranten vor SPÖ-Zentrale

Am Abend fand noch eine (angemeldete) Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmern und Teilnehmerinnen vor der SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße statt, zu der NGOs aufgerufen hatten. Der Tross vollzog dann später (unangemeldet) einen Ortswechsel und zog am Rathaus vorbei zu einem Polizei-Anhaltezentrum, wo sich die bei der Räumung Festgenommenen befunden hatten.

“Protest nicht beendet”

“Dieser Protest wird nicht beendet sein, weil die Pyramide abgerissen wurde”, sagte Lucia Steinwender, Sprecherin von “LobauBleibt” und “System Change not Climate Change”, im APA-Gespräch am Mittwoch. Sie kündigte auch an: “Wir werden den Protest in die Stadt hineintragen.” Wie, wollte sie vorerst nicht verraten.

Auch Lena Schilling vom Jugendrat und Sprecherin von LobauBleibt kündigte an: “Wir sind zwar räumbar, aber wir sind unaufhaltbar. Und das auch in den nächsten Monaten.” Es werde Protestaktionen geben, Details wollte auch sie nicht verraten.

Sie erinnerte dabei aber auch daran, dass es sich bei dem nunmehr geräumten Camp, das sich nahe der U2-Station Hausfeldstraße befand, nicht um die einzige derartige Örtlichkeit dort handelte. Es gibt in der Nähe noch zwei weitere Camps, eines in der Hirschstettner Straße bzw. eine “Mahnwache” in der Anfanggasse, wo laut Schilling ebenfalls Aktivisten übernachten.

(mst/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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