Spott für Werbespot
Der neue Werbeclip der Initiative „Österreich impft“ wird in den Sozialen Medien verspottet.
Wien, 03. Februar 2022 | Die Initiative „Österreich impft“ hat ein Video veröffentlicht, das die Booster-Impfung bewerben soll, im Netz aber bisher viel Spott erntete. Im Video stürmen die drei Musketiere mit Gebrüll aus einer Burg und werden von einer Reporterin aufgehalten, die fragt, wie sie es schaffen, “immer wieder das Böse zu besiegen”. „Ich glaube das liegt daran, weil wir zu dritt sind“, sagt einer von ihnen, die anderen bestätigen. „Okay, danke“, sagt die Reporterin und die drei Musketiere stürzen weiter.
Auch die Kinderreimen nachempfundenen Impf-Slogans erlebten eine Neuauflage, etwa „Alle haben den Booster. Nur nicht Jasmin, die geht gar nicht hin.“ Die Impfkampagne wird in den Sozialen Medien als uninspiriert und beliebig bezeichnet. Twitter-User haben ihrerseits Slogan-Vorschläge veröffentlicht.
Alle haben den Booster,
nur nicht Klaus, der wandert aus.— Tini Paspertini (@gruen_wald) February 1, 2022
Kritik von Kommunikationsexperten
Die österreichische Impfkampagne wurde in der Vergangenheit immer wieder kritisiert. Im Sommer 2021 hat das Rote Kreuz die Kampagnen-Betreuung an das Bundeskanzleramt abgegeben. Kommunikationsexperten kritisierten, dass die Kampagne zu jenem Zeitpunkt übergeben wurde, an dem sie hätte durchstarten sollen. Auch dafür, dass es über den Sommer hinweg keine große Kampagne für die Impfung in Vorbereitung auf den Herbst gegeben hat, gab es Kritik. Die Zahl der Neuimpfungen ging über den Sommer stark zurück – ZackZack berichtete. Bis 2. Februar haben in Österreich 4.490.854 Menschen die dritte Impfdosis erhalten. Das ist rund die Hälfte der Gesamtbevölkerung.
Auch deutscher Spot floppte
Und in Oberösterreich hat die neue Impfkampagne der SPÖ für emotionale Reaktionen gesorgt – aber wohl für andere als erhofft. Ein Plakat, das ein trauriges Kind mit der Aufschrift „Ich will dich nicht verlieren“ zeigt, sorgte für Kritik der politischen Konkurrenz und wurde zum Anlass für einen Wechsel an der Landespartei-Spitze.
Auch die deutsche Bundesregierung kommt mit ihrer Impfkampagne nicht besser weg. Ende Jänner wurden die Sujets mit dem Übertitel „Impfen hilft“ von Bundeskanzler Olaf Scholz präsentiert. 60 Millionen Euro soll die Kampagne kosten, die Kommunikationsexperte Karsten Göbel „banal“ und „mehr Witz als Wortwitz“ nannte. Das ZDF hat die Impfkampagne in einem Sketch parodiert.
https://twitter.com/claudisbest/status/1488787811981529088
(pma)
Titelbild: Screenshot