Mittwoch, April 24, 2024

Neuer Kärntner LVT-Leiter war zweimal Redner bei Ulrichsbergtreffen

Weil er zwei Mal Reden am Ulrichsbergtreffen, das Rechtsextreme und Neonazis anzog, gehalten hatte, hat es am Freitag Kritik am neuen Leiter des Kärntner Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) und Ex-ÖVP-Klubobmann Stephan Tauschitz, gegeben.

Wien, 04. Februar 2022 | Grünen-Landessprecherin Olga Voglauer forderte im Gespräch mit “Ö1”, dass der ehemalige Kärntner ÖVP-Klubobmann wegen seiner Teilnahmen am bei Rechtsextremen und Neonazis beliebten Treffen von dem Posten zurücktritt und dieser neu ausgeschrieben wird.

Als ÖVP-Klubobmann zweimal Redner

In seiner Funktion als ÖVP-Klubobmann war Tauschitz 2008 und 2010 ans Rednerpult des Ulrichsbergtreffens getreten. 2010 hatte er dazu aufgefordert, “nicht über die Toten zu richten”, das müsse man Gott überlassen. Er hatte auch den damaligen Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) kritisiert: Im Jahr zuvor hatte dieser die Teilnahme des Bundesheers an der Veranstaltung untersagt, nachdem der Handel mit NS-Devotionalien im Umfeld der Urichsberggemeinschaft bekanntgeworden war.

Vor seiner Bestellung zum LVT-Leiter hatten im zuständigen Ausschuss auch die Personalvertreter von SPÖ und FPÖ für Tauschitz gestimmt, er war der einzige Bewerber. Tauschitz war 2004 als Abgeordneter in den Landtag eingezogen, von 2007 bis 2012 war er Klubobmann. Im August 2012 trat er als Klubobmann zurück, als Gabriel Obernosterer die Partei nach den Turbulenzen rund um die Causa Birnbacher übernahm. Tauschitz zog sich nach der Landtagswahl 2013, für die er nicht mehr kandidierte, aus der Politik zurück. Er wechselte nach Wien, wo er vier Jahre lang im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung tätig war. Dann kehrte er nach Kärnten zurück und wurde Referatsleiter im LVT.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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80 Kommentare

  1. Mir gehen diese Gedenkreden usw. am A vorbei. Es ist schon klar, man sollte aus der Geschichte lernen, nur, bitte wir leben jetzt und sollten uns den derzeitigen Problemen stellen.

    • Ich denke das Alter des Universums ist unberechenbar. Ich denke sogar das es in keiner Epoche den Menschen gelingen wird hinter das Universum zu blicken.

      • …und glaube mir ich liebe das Ganze und bin sowas von neugierig. Trotzdem nö, oh Goad es wäre fantastisch!

      • … wir blicken an den Rand der Zeit, das wird wahrscheinlich so bleiben. Hinter das Universum kann man nicht blicken, da gab/gibt es keinen Raum und auch keine Zeit, nichtmal Nichts war da, Nichts wäre ja was….
        Vermutlich ist das Universum bereits 70, oder mehr, Milliarden Lichtjahre groß, wir sehen da aber nicht hin, weil das Licht noch nicht lange genug (~13,8 Milliarden Jahre) unterwegs ist, auch das ist ein Hinweis für die Plausibilität der Urknalltheorie.

          • Optional: Big Rip, Big Freeze, Big Crunch oder Big Chill.
            Was genau ist noch nicht raus, es kommt auf die Dunkle Energie und die Dunkle Materie an, Gegenstände der aktuellen Forschung.
            Ohne Raum und Zeit ist auch Nichts nicht vorhanden… 😉

          • Raum und Zeit sind berechenbare keine Ahnung was.
            Unberechenbar, unbeschreiblich und unbegreifbar…..

          • Raum und Zeit sind beobachtbar und messbar, alles außerhalb nicht.
            Unberechenbar, unbeschreiblich und unbegreifbar….., für die Meisten, nicht für die Wenigen.
            Das James Webb wird unseren Horizont erweitern, erheblich…

          • macht nix, dank Guglielmo Marconi können wir kommunizieren, dauert nichtmal 20 Sekunden eine Antwort zu bekommen.
            L2 ist dafür sehr stabil und der (Radio/Licht/EM) Müll der Erde kommt da noch nicht hin, bester Platz ever….
            Sogar ein Tankstuzen wurde eingebaut, vielleicht in der Hoffnung das der Elon da einen Kanister hin bringen kann….., irgendwann. ESA und NASA haben da die schlechteren Karten….

          • Super!… James ist an Genialität kaum zu übertreffen und wird hoffentlich auch den winzigen Punkt noch lösen…in Gedanken an Stephen William Hawking

          • 😀 Dazu kann ich die Bücher:
            Einsteins Traum
            Der große Entwurf
            Das Universum in der Nußschale
            empfehlen (S. Hawking).
            Weiters auch “Mein Leben mit Stephen Hawking”, von Jane Hawking
            Leseproben hab ich auf Anfrage auch.

    • “In ihnen ist die ursprüngliche Zusammensetzung der Elemente konserviert”
      Ich falte meine einzigen zwei Hände vor diesem Phänomen und verstehe nicht, warum Feinde und Waffen gebraucht werden.

      • … unser beider Atome wurden in einem Vorgängerstern der Sonne erbrütet, dieser musste erst als Supernova vergehen um unsere Elemente zu erschaffen. Wir sind Kinder eines vergangenen Sterns.
        Warum die Evolution über fast 4 Milliarden Jahre entwickelt hat, um letztendlich “Waffenfähige” Organismen zu erschaffen, erschließt sich mir auch nicht….

        • …ja, das mit “Waffenfähige” ist für mich auch nicht zu erfassen. Würde ich es tun, na ja ich tue es, da wird mein Wortgebrauch eher in niedrige Gefilde geschleudert, wie ihnen sicher schon aufgefallen ist.

          • “Waffenfähig” ist unser Gehirn, einst nötig um unsere Art zu erhalten, mittlerweile geeignet unser Art zu Vernichten.
            Sprache ist eine, die Erste, der Waffen die Zerstörung vorbereiten.
            Die Wenigen nutzen die um zu erschaffen, die Meisten können die nicht effizient nutzen und die Wenigen verwenden die als Waffe.

          • Jeder ist irgendwann in einer der Gruppen, mal mehr mal weniger, Wahrheit und Lüge sind keine Bezeichnungen welche die Realität beschreiben können. 😉

  2. Zwischen der angeblichen “rechts der Mitte” ÖVP und “rechtsextremen Parteien” passt kein Blatt von einem Papier!

  3. Redner bei Ulrichsbergtreffen?
    Das war von Interesse, weil es massiv/gekünstelten Widerstand gab. Mittlerweile hat sich das erledigt und wenn einer auch wiederholt nur Grabreden hält, so sind das eben Grabreden.

  4. Ein vernünftiger Journalist hätte wenigstens Links auf die vollständigen Reden geliefert, damit man sich ein Bild von den Inhalten der Reden machen kann. Der heute übliche Haltungsjournalismus will offenbar nur noch lenken und das gängige Framing betreiben, Kontaktschuld wird zum Kult.
    Bin ich jetzt auch ein Rechter wenn ich im Supermarkt einkaufen gehe wo vielleicht auch mal ein “Rechter” einkaufen geht? Bin ich jetzt ein Nazi wenn ich Stiefel oder Schäferhunde mag oder mir die Musik von Richard Wagner gefällt?
    Diese von krankem Fanatismus durchsetzte Gesellschaft dieser Linksblase wird wirklich von Tag zu Tag lächerlicher, und ich sage das als jemand der sich jahrzehntelang für SPÖ und Grüne stark gemacht hat.

      • Es ist genau diese Mischung aus unglaublichem Fanatismus, blanker Dummheit und Ignoranz die so gefährlich ist. Hättest du auch nur einen Funken Hirn würdest du nicht versuchen mit Dinge zu unterstellen, sondern den Kern der Sache verstehen. Nämlich die Tatsache, dass Unrecht Unrecht bleibt, und es niemals legitimiert werden kann wenn man gegen Leute die man nicht mag mit solchen Methoden vorgeht. Aber Leuten wie dir geht es nicht um Wahrheit oder Gerechtigkeit, es geht dir um Vernichtung andersdenkender, und dafür ist dir jedes Mittel recht wie du mit deinem unfassbar dummen Posting zeigst.
        Ich hatte mit keinen Wort und auch mit keiner Andeutung nahegelegt irgendeine Meinung zu den Inhalten dieser Treffen zu haben, ich habe nur gezeigt, wie linke Extremisten einmal mehr unsere Gesellschaft zunehmend kapern, und von verblendeten und gehirnamputierten Gesinnungsterroristen dafür gefeiert werden.
        Auch jemand den man nicht mag, hat das Recht auf objektive Berichterstattung, schreib dir das hinter die Ohren.

        • Nau, jetzt lassens mal die Kirche im Dorf stehen sie aufgeblasene Dramaqueen. Ist ja unfassbar was für geistige Fehlzündungen sie da vom Stapel lassen. Bastelfan geht es um Vernichtung Andersdenkender da er völlig zu Recht anmerkte dass sie da am relativieren sind? Also seins mir nicht bös, aber das hört sich wirklich nicht mehr gesund an. Weiß ja nicht was sie für Probleme mit sich rumtragen aber wenn sie hier, ohne nachvollziehenden Anlass, missliebige Mitposter mit ihrem Kopfmist bewerfen, ersetzt dies keine sich aufdrängendeTherapie.

      • Kann ich bestätigen, habe letztens dort kein Klopapier kaufen können.

    • Ob sie sich verdächtig machen ein verkappter Nazi zu sein kommt auf Details an. Z.B. welche Stiefel sie da bevorzugen oder welchen Namen sie ihrem deutschen Schäferhund geben 😉. Auch machts einen Unterschied welche Bilder ihnen so unterkommen wenn sie sich die Götterdämmerung oder den Wallkürenritt reinziehen🤔. Dass die Skepsis gegenüber altbekannten Rechtsauslegern krankhaft und hasserfüllt sein soll, fällt trotzdem eher gleich mal einem verkappten Nazi ein als wem der damit nichts zu tun haben möchte.

  5. Es ist ja ganz besonders in Kärnten kein Zufall, daß ein Ullrichsbergredner so eine Karriere bei der ÖVP macht: Die ÖVP stellte sich zwar nach dem 2. Weltkrieg als das Opfer Hitler’s dar, dabei war Heimwehr und Vaterländische Front in der Wehrmacht aufgegangen wie der Germ im Teig. Zu Widerstandskämpfern sind die Faschisten nicht geworden. Und wo kamen die Vaterlandsverräter unter nachdem der Faschismus besiegt war? Keine österreichische Partei stand denen jemals näher. Das Dollfuß und Schuschnigg ihre Macht nicht an Hitler abgeben wollten, war nicht durch die Sorge um die Freiheit Österreichs, die sie selbst mit Füßen traten (mit über 50.000 von ihnen ermordeten Österreichern) begründet.

    • Stimmt schon. Fairerweise muss man aber schon erwähnen, dass auch ein Rudolf Gallob, SPÖ, Kameradschaftsbundfunktionär und großer Schutzpatron des Herrn Dr. Wurst einmal Festredner beim Waffen SS-Treffen (was anderes war das nie) am Ulrichsberg war.

      • Liebes Bigmouth! Sie haben absolut recht. In der SPÖ konnten nach dem Krieg sehr viele Nazis ihre politische Karriere machen. Auch große Karrieren. Dies geht zuerst einmal (aber nicht nur) auf die Anhaltelager der Austrofaschisten zurück, wo sich Nazis und Sozis zusammen eingesperrt fanden und auch Freundschaften fürs Leben geschlossen wurden – Freundschaften zwischen Mitgliedern der Arbeiterklasse, aus der sie beide kamen.
        Hunderte ehemalige NSDAP-Mitglieder, das wusste jeder, fanden über die Mitgliederkartei des „Bundes Sozialistischer Akademiker“ den Weg in die neue Republik. Blütenweiß traten ehemalige NS-Schergen dank der Nazi-Waschmaschine BSA den Weg in die neue Zeit an.
        Im Gegensatz zu ÖVP (und FPÖ) hat die SPÖ diese beschämende Vergangenheit aber schon längst kritisch aufgearbeitet, und schonungslos offengelegt. Da hat sich was getan, und dort tut sich noch lange nichts. Bei der SPÖ kann jeder nachlesen, welche Kriegsverbrecher in ihren Reihen Karriere gemacht hat. Bei den anderen Parteien ist man auf das DÖW angewiesen.
        Es ist die heutige Zeit auch nicht mit der Zeit nach dem Krieg vergleichbar: Damals waren sie “alle” (eh nicht alle, ich weiß) dabei, deine Verwandten, deine Nachbarn, deine Kollegen, deine Chefs, deine Arbeiter. Die waren alle normal, und die Verbrechen auch noch lange nicht in dem Ausmaß dokumentiert. Erst in den 60-er Jahren kamen die Verbrechen der Lager-SS zu ihrer Berühmtheit, und die Verbrechen der deutschen Wehrmacht erst mit der Ausstellung.
        Dieses Aufgehen der NsdAp-Mitglieder in der österreichischen Politik der Nachkriegszeit ist in sehr interessanter, ausgewogener Weise, in einem Buch dokumentiert: https://www.profil.at/home/zeitgeschichte-die-nazi-waschmaschine-102743

          • Es gab damals auch die ganz schön naive Vorstellung, daß man die Nazis durch politische Bildung zu einer vernünftigen Weltanschauung führen kann, und das hat sicher eine große Rolle gespielt – hat übrigens nicht funktioniert, die Gestrigen wurden zu den ewig Gestrigen.
            In der ÖVP sind kaum weniger Ehemalige untergetaucht, und haben Karriere gemacht. Aber die ÖVP ging schon 1948 noch viel weiter: In Gmunden trafen sich 1948 hohe ÖVP-Funktionäre mit ehemaligen Nazibonzen zu Gesprächen über eine gemeinsame Kandidatur für die Nationalsratswahl. Diese kam nicht zustande: Nicht etwa, weil die ÖVP die moralische Latte hochgehalten hätte,was nicht der Fall war, sondern weil es die Ehemaligen nicht mehr notwendig hatten und mit der FP-Vorgängerpartei VdU eine eigene Liste aufstellen konnten.
            Es sieht fast so aus, als hätte man in der Nachkriegszeit keine Chance gehabt, wenn man ehemalige NsdAp-Mitglieder ausschließen wollte. Das Verständnis fehlte auch in der Bevölkerung, und zwar nachhaltig.

  6. Parteien, die in ihren Gremien unterwandert sind

    schaffen

    Institutionen, die in ihren Strukturen unterwandert sind.

    Klar gibt es nur mehr einen Bewerber, wenn eh alles schon ausgemauschelt wurde.

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