Freitag, März 29, 2024

Ärztekammer-Wahlen: Szekeres strebt Wiederwahl an

Ärztekammer-Wahlen:

Mitten in der Corona-Pandemie starten in knapp zwei Wochen die Ärztekammer-Wahlen. Der derzeitige Präsident Thomas Szekeres strebt eine Wiederwahl an.

Wien, 09. Februar 2022 | Den Anfang machen am 22. Februar die Tiroler, die anderen Bundesländer folgen von Mitte März bis Anfang April, den Abschluss bildet am 8. April Salzburg. Aus dem Kreis der neun Landespräsidenten wird dann am 24. Juni der Präsident der Bundes-Ärztekammer gewählt. Der derzeitige Präsident Thomas Szekeres strebt eine Wiederwahl an. Wahlberechtigt sind in ganz Österreich rund 48.000 Ärzte.

Zweikampf erwartet

Szekeres muss zuerst am 19. März in Wien wiedergewählt werden, um als Präsident der Bundeskammer bestätigt werden zu können. Dass dies nicht so einfach ist, hat er bereits bei den letzten Wahlen gesehen. Sowohl vor zehn Jahren, als er noch an der Spitze der Sozialdemokratischen Ärzte ins Rennen gegangen ist, als auch vor fünf Jahren mit seiner eigenen “Liste Szekeres” musste er bei der Wahl in Wien der ÖVP-nahen Vereinigung Österreichischer Ärzte von Vizepräsident Johannes Steinhart den Vortritt lassen, die jeweils stimmenstärkste Partei wurde. Szekeres schaffte es aber als zweistärkste Kraft eine Koalition gegen die relative Mehrheit der Steinhart-Liste zu bilden und in weiterer Folge 2017 auch die Wahlen auf Bundesebene für sich zu entscheiden. Dieser Zweikampf auf Wiener und auch auf Bundesebene ist auch heuer wieder zu erwarten.

Szekeres strebt jedenfalls eine Wiederwahl auch auf Bundesebene an: “Ich hätte nichts dagegen, wenn ich gewählt würde”, sagte er im Gespräch mit der APA. Gleichzeitig betonte er aber, dass man zunächst den ersten Schritt machen und schauen müssen, wie die Wahlen in Wien ausgehen und welche Koalitionen sich dann bilden. Erst dann könne man über Österreich nachdenken. Szekeres, der wieder mit seiner eigenen Liste antritt, glaubt aber, dass er “gute Chancen” habe. Er geht davon aus, dass er in den letzten Jahren “unter sehr widrigen Rahmenbedingungen” seinen Job “sehr gut gemacht” hat. Die Ärztekammer habe auch bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eine gute Rolle gespielt.

Aber auch Vizepräsident Steinhart nennt gegenüber der APA als Ziel mit seiner Vereinigung Österreichischer Ärzte “selbstverständlich” wieder Platz eins in Wien zu erreichen. Und er hofft diesmal dann auch zum Präsidenten gewählt zu werden und eine “Koalition der Verlierer” wie bei den letzten beiden Wahlen zu verhindern, als Szekeres jeweils als zweitstärkste Kraft eine Koalition gegen die relative Mehrheit der Vereinigung schafft. Der Urologe, der auch Bundes-Kurienobmann der Niedergelassenen Ärzte ist, verweist auf gute Leistungen, “dort wo wir Verantwortung tragen”. Und sollte er zum Wiener Präsidenten gewählt werden, dann würde Steinhart auch das Amt des Präsidenten der Bundes-Ärztekammer nicht ablehnen: “Ich betrachte mich als einen Dienenden und wenn es gewünscht werden sollte, dann würde ich ja sagen.”

Vier Landespräsidenten kandidieren nicht mehr

In den Bundesländern steht zum Teil ein Generationenwechsel bevor, gleich vier Landespräsidenten kandidieren nicht mehr. In Tirol endet dabei eine Ära: Der seit dem Jahr 1990 als Präsident der Tiroler Ärztekammer fungierende Artur Wechselberger tritt nicht mehr an. Der Allgemeinmediziner, der von 2012 bis 2017 auch Präsident der Österreichischen Ärztekammer war, tritt aus Altersgründen (er wird im November 70 Jahre alt) nicht mehr an. Zudem stehe mit Allgemeinchirurg Stefan Kastner der “perfekte Nachfolger” mit einer “hohen Akzeptanz” bereit, so Wechselberger zur APA. Dieser sitzt bereits jetzt im Vorstand und führt nunmehr Wechselbergers Gruppierung “Verein unabhängiger Tiroler Ärzte” an. Ziel sei es, die absolute Mehrheit der letzten Wahl zu halten, erklärte Wechselberger. Mit Szekeres ist Wechselberger indessen nicht uneingeschränkt zufrieden. Er ortete “Luft nach oben” und wünschte sich ein “besseres politisches Gewicht”. Im Gesetzwerdungsprozess wieder mit mehr Nachdruck eine politische Rolle zu spielen – dies müsse das Ziel der Bundesärztekammer sein.

Zu einem Wechsel wird es neben Tirol auch in Vorarlberg, Niederösterreich und dem Burgenland kommen. Im Burgenland tritt am 30. März der amtierende Präsident Michael Lang nicht mehr an. “Nach 15 Jahren ist es an der Zeit für neue Gesichter”, nun solle die Jugend zum Zug kommen, stellte Lang, der im Pensionsalter ist, fest. Ebenfalls nach 15 Jahren an der Spitze wird in Niederösterreich Christoph Reisner am 2. April nicht mehr kandidieren. Und in Vorarlberg wird der seit 2011 im Amt befindliche Michael Jonas nach der Wahl am 2. April “in den wohlverdienten standespolitischen Ruhestand gehen”. Die amtierenden Vizepräsidenten und Kurienobleute Burkhard Walla und Hermann Blaßnig werden eine Gemeinschaftsliste bilden und “versuchen, die Vorarlberger Ärzteschaft von ihren Ideen zu überzeugen”. Wen Vorarlberg auf der Bundesebene unterstützen wird, ist damit noch völlig offen.

Oberösterreichs Präsident Peter Niedermoser wird am 6. April hingegen zum vierten Mal seit 2007 antreten. Ob er für Szekeres als Präsident der Bundes-Ärztekammer stimmen wird, ließ der Oberösterreicher noch offen. Es gelte “emotionslos mit Vertretern der Politik und dem Gesundheitswesen zu analysieren”, was in zwei Jahren Pandemie “gut und was nicht geklappt hat”. Auf der Plusseite steht für den Pathologen die “Arbeitsleistung der Kollegen”. Weniger gut habe etwa die Organisation der Schutzausrüstung funktioniert.

In Kärnten wird mit Petra Preiss am 1. April die einzige Frau an der Spitze einer Ärztekammer wieder kandidieren. Ob sie Szekeres an der Spitze der Bundes-Ärztekammer unterstützen würde, ließ sie noch offen.”Man wählt ja nicht eine Person, sondern ein Team” und das sei noch nicht bekannt. Dass sie je nach Wahlverlauf am Ende selbst als Präsidentin der Bundeskammer kandidieren könnte, hält Preiss “für ausgeschlossen”.

Auch in Salzburg stellt sich Präsident Karl Forstner am 8. April der Wiederwahl. Zu einer möglichen Unterstützung von Szekeres wollte er sich nicht äußern. “Zuerst wird gewählt. Erst dann weiß man, welche Konstellationen sich ergeben”. Bedeckt hielt man sich vorerst noch in der Steiermark, wo am 7. April gewählt wird. Amtsmüdigkeit hat Präsident Herwig Lindner jedenfalls bisher nicht erkennen lassen.

Spannung verspricht auch bei diesen standespolitischen Wahlen das Antreten der impfkritischen MFG, die zumindest in Wien schon ihre Kandidatur angekündigt haben. Szekeres sieht deren Antreten jedenfalls “entspannt”. Unter den Ärzten seien die Impfgegner eine Minderheit und nicht gut zu vergleichen mit allgemeinen Wahlen, wo die MFG in den oberösterreichischen Landtag und zuletzt auch mit 17 Prozent in den Gemeinderat von Waidhofen an der Ybbs eingezogen ist. Steinhart meinte zur MFG-Kandidatur, man müsse die Dialogfähigkeit aufrecht erhalten, um zu konstruktiven Lösungen zu kommen. Ein großes Problem in der Gesellschaft sei die Polarisierung, und gerade den Ärzten stehe es gut an zu versuchen, diese zu überwinden.

48.000 Ärzte wahlberechtigt

Wahlberechtigt sind österreichweit rund 48.000 Ärzte, die als ordentliche Kammermitglieder in der Ärzteliste eingetragen sind und regelmäßig ihren Beruf ausüben. Das sind um rund 5.000 mehr als noch vor fünf Jahren. Wie viele Listen antreten werden, steht noch nicht in allen Bundesländern fest. Gewählt wird dabei in den Kurien der Niedergelassenen und der Angestellten Ärzte. Am Österreichischen Ärztekammertag am 24. Juni wird dann aus dem Kreise der Landes-Präsidenten der Präsident der Bundes-Ärztekammer gewählt. Stimmberechtigt sind dabei neben den Landes-Präsidenten auch die Kurienobleute der Landeskammern, wobei die Stimmen gemäß der Mitgliederstärke einer Kammer gewichtet werden.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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48 Kommentare

  1. Der sollte den Rauchenden Aschenbecher von der Hofburg an der Hand nehmen, und sich in die Pension verabschieden.

  2. Gott verschone uns vor Irrlichtern wie diesen Szekeres. Man schaue sich mal die Postings (Chats) in der geschlössenen Ärzte-FB-Gruppe an. Was da an Ergüssen dieser selbsternannten “Gscheiten” daherkommt! Jenseitig!

    • Lieber Reini1118, das ist sogar ganz leicht erklärbar. Er ist ein gut steuerbarer und williger Erfüllungsgehilfe seiner Herren…
      Es muss heller werden Österreich!

  3. Der Hr.Dr. sollte sich in die Pension verabschieden. Den Schaden den er angerichtet hat, der ist nicht mehr zu kitten.

  4. Bleibt zu hoffen, dass dieser “Suppenschlurf” den Weg nimmt, wo er hingehört, in den Abfluß. Dieser Mensch hat keinerlei Befähigung außer andere zu maßregeln, was ihm aber in keiner Weise zusteht, diesem Kasperl.Bitte weit weg mit ihm.

  5. Dietrich Bonhoeffer hat es erkannt….
    Die Macht der Einen braucht immer die Dummheit der Anderen.
    Dummheit ist kein intellektueller Defekt sondern ein menschlicher.
    Der Bösartigkeit können Grenzen gesetzt werden, die Dummheit ist oft grenzenlos….

  6. Ärtze hatten früher die Verpflichtung, ihre Patienten nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten. Wenn heute ein Arzt der Überzeugung ist, dass ein Patient sich besser nicht der Behandlung mit den neuartigen Genpräperaten gegen Corona unterziehen sollte, dann darf er das seinem Patienten nicht mehr sagen, das hat ihm Herr Szekeres verboten. Aus dieser Sicht wäre es wünschenswert, wenn alle Patienten Österreichs über diesen Präsidenten abstimmen dürften, sie sind nämlich die Leidtragenden.

  7. “Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selber”, also wird er es wohl wieder werden, der nette Kerl, der seinen Ärzten droht.

  8. Geht alles mit rechten Dingen zu, kann es für Szekeres nur eines geben. In Bälde wird eine Übersiedlung von der Ärztekammer in die JVA Josefstadt stattfinden. Auch Szekeres wird letztendlich auffliegen.

    • Wie der Geldfluss von Pfizer zu Szekeres organisiert ist, wird man hoffentlich noch herausfinden. Oder gehört Szekeres zu denjenigen, die erpressbar sind, ihm wäre vieles zuzutrauen ….

    • Danke Drachenelfe. Spannend, hoffe dass diese Anhörungen Früchte bringen. Meine Schwiegertochter verlor ihr Baby 14 Tage nach der Impfung.

      • Wegen der Impfung? Nachgewiesen?
        Ich hoffe wirklich sehr, daß das nicht ein Gschichterl von Ihnen ist.
        Das wäre nämlich sehr erbärmlich.

        • Erbärmlich bist du, weil dich ein Schicksal wie es dieser Frau passiert ist, völlig kalt lässt. Deine Erbärmlichkeit geht schön langsam ins Pathologische über. Da verliert eine Frau ihr Baby und du redest von Gschichterl. So ein kranker Typ bist du.

          • Wo steht das mich das kalt lässt?
            Da verliert eine Frau ihr Baby, furchtbar.
            Aber wer sagt mir, daß die Geschichte stimmt?
            Du?

          • Ein primitiver Frosch quackt, und niemand kümmert es.
            Warum beschimpfst Du mich?
            Lässt Rückschlüsse auf Deine Intelligenz zu. Ist Dein Teich zugefroren?

      • tut mir leid für Sie.
        Allerdings gibt es auf der Welt 44 Fehlgeburten pro Minute, ohne die Dunkelziffer zu kennen. Das bedeutet jede 7. Schwangerschaft geht schief, nicht erst seit C.

  9. Er geht davon aus, dass er in den letzten Jahren “unter sehr widrigen Rahmenbedingungen” seinen Job “sehr gut gemacht” hat.

    Was nimmt der Szekeres???
    Legal ist es nicht

  10. Wichtig ist, dass der Einfluss der Pharmaindustrie auf unsere Medizin weiter ausgebaut wird. Da ist Szekeres eine gute Wahl.

  11. Wenn man das Volk entscheiden lassen würde, dann wäre er nie Ärztekammerpräsident geworden. Lassen wir uns überraschen. Vielleicht siegt doch die Intelligenz bei den Ärzten. Zu befürchten ist, dass die Parteizugehörigkeit den Ausschlag gibt. Oder BIG PHARMA bringt soviel Geld ins Rennen, dass er es bleibt. Wir werden es sehen.

  12. Zweiter,aber nach den neuen Forenregeln Erster 🙂

    Egal,wie unwählbar,die Bevölkerung ihn hält,wir entscheiden das nicht,das entscheiden die Ärzte unter sich und da haben wir nichts zu sagen.

    • Hallo liebe soschautsaus, Sie haben vollkommen Recht. Und diese internen Vorgänge sind genauso intransparent, wie die Finanzgebahrung der Ärztekammer…
      Es muss heller werden Österreich!

      • Hallo lieber Beobachter,

        wenn man schaut,daß er in der Chatgruppe dabei war,wo sich Ärzte sowas von unterirdisch über Patienten geäussert haben,so nach dem Motto,wenn die Covididioten gleich sterben würden,hätten wir keine Probleme in den KH usw.
        Angeblich war da die Mücke auch dabei,aber seine Chats sind angeblich alle verschwunden.
        Also diese Chatgruppe der Ärzte ist sowas von unterirdisch,ich hoffe,daß da ZZ auch noch was dazu schreibt.

        Also 3.000 Ärzte waren da wohl dabei,er auch,er hat angeblich nicht gesagt,stop Leute so nicht,ein paar mutige Ärzte haben da wohl geschrieben,so nicht.

        Er selber soll angeblich voriges Jahr schon da drinnen geschrieben hat,es gibt einen Nasenspray,der sehr gut helfen soll,daß man sich nicht schwer ansteckt,also diese Chats wären mehr als nur wichtig,daß wir die schlimmsten Dinge zum Lesen kriegen.

        Also eigentlich muß man sagen,so, 3.000 waren da dabei,ein paar die sich gegen das was dort geschrieben wurden von Ärzten untereinander,der Rest war entweder dafür oder hat den Mund gehalten. Dann schauen wir uns mal an,wie hoch die Dunkelziffer wie bei allem ist,also ich möchte nicht wissen,wieviele dort zwar nicht geschrieben haben,aber doch der gleichen Meinung sind.

        Dann,ja dann wird er es wieder,falls er nicht über die Chats stolpert und das wird er wohl nicht.
        Der Anstand würde sagen,gut,ich stehe nicht mehr zur Wahl zur Verfügung,aber Anstand……….

        Da wird es noch lange dunkel bleiben und ich persönlich kann nur sagen,seit ich von dieser Chatgruppe weiß,sehe ich so manchen Arzt ein wenig anders an,so nach dem Motto,na die Grantscherm bist da auch dabei. Vorher dachte ich halt,so ein Ungustl,aber man muß froh sein,wenn man überhaupt einen Arzttermin bekommt,heute denke ich bei so manchen,hast auch mitgeschrieben in der Gruppe.

        Ein Sittenbild wohin man schaut,einfach nur zum Grausen.

        • Ja liebe soschautsaus, dieser feine Herr ist nichts anderes als ein opportunistischer Machtpolitiker, der wiederum am Gängelband der Pharmaindustrie hängt und gleichzeitig dem Einflussbereich der realpolitischen Verhältnisse in Österreich unterworfen ist. Wie kann es in einer Demokratie möglich sein, eine absolutistische Institution wie die Ärztekammer zu betreiben? Es gilt die Zwangsmitgliedschaft. Selbst mit einem Medizinstudium sub auspiciis in Mindestdauer, darf man in Österreich als Arzt nicht arbeiten, wenn man sich der Ärztekammer als Pflichtmitglied nicht zwangsunterwirft.
          Auch in diesem Bereich ist es ziemlich dunkel.
          Es muss heller werden Österreich!

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