Donnerstag, März 28, 2024

Gazpacho-Polizei: US-Abgeordnete erntet Spott nach Versprecher

Gazpacho-Polizei

Eigentlich wollte die umstrittene US-Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kritisieren. Wegen eines Versprechers, bei dem die Republikanerin statt von der Gestapo von einer Suppe sprach, hat sie nun aber Häme geerntet.

Washington, 10. Februar 2022 | “Nun haben wir die Gazpacho-Polizei von Nancy Pelosi, die die Mitglieder des Kongresses ausspioniert, die unsere legislative Arbeit ausspioniert, die unsere Mitarbeiter ausspioniert und die amerikanische Bürger ausspioniert”, sagte die Anhängerin des Ex-Präsidenten Donald Trump am Dienstag dem rechten Sender OAN, ohne Beweise vorzulegen. Ziel von Greenes Kritik waren offenbar die Ermittlungen des von Pelosi unterstützten Untersuchungsausschusses zur Erstürmung des US-Kapitols vor rund einem Jahr.

Netz-Spott ließ nicht lange auf sich warten

Der Spott über ihren Versprecher ließ nicht lange auf sich warten. “Nur um die Dinge klarzustellen”, twitterte das Republican Accountablility Project am Mittwoch zu einem Videoclip von Greenes Auftritt. “Gazpacho: eine kalte spanische Gemüsesuppe, Gestapo: Nazi-Deutschlands Geheimpolizei”.

Auch Greenes Amtskollegin Alexandria Ocasio-Cortez ließ sich einen Kommentar nicht nehmen. “Wenigstens geht sie mit gutem Beispiel voran. Sie hat offenkundig schon vor Jahren alle Bücher aus ihrem Haus verbannt”, twitterte die Demokratin am Mittwoch. Damit spielte sie auf jüngste Bemühungen unter anderem von Republikanern an, bestimmte Bücher zu Themen wie Rassismus in manchen Schulbibliotheken auf die Giftliste setzen zu lassen.

Greene nahm den Spott offenbar gelassen. “Keine Suppe für diejenigen, die illegal Mitglieder des Kongresses ausspionieren, aber sie werden in den Gulasch geworfen”, schrieb sie später auf Twitter in Anspielung auf Gulags, die Straflager zu Zeiten des Sowjetdiktators Josef Stalin. Greene gilt als Verfechterin von Verschwörungstheorien. Seit ihrer Wahl Ende 2020 ist sie immer wieder mit provokativen Äußerungen aufgefallen. Vor einigen Monaten etwa verglich sie Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie mit der Judenverfolgung durch die Nazis – wofür sie sich später entschuldigte.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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3 Kommentare

  1. Wenn man sich verspricht dann wird das von den Republikanern groß aufgeblasen, aber wenn es verstörende Fakten zu den Republikanern gibt dann wird das totgeschwiegen.

    Kommt mir verdächtig bekannt vor.

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