Freitag, März 29, 2024

NEOS fordern »Rot-Weiß-Rot-Karte« für Lehrlinge

Die NEOS fordern, Lehrstellen in österreichischen Betrieben auch für Menschen aus Drittländern zugänglich zu machen. Durch eine “RotWeißRot-Karte” für Lehrberufe könne einem Lehrlingsmangel und damit langfristig einem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Wien, 21. Februar 2022 | Die Voraussetzung für eine solche Karte solle die Zusage eines Ausbildungsbetriebs für eine Lehrstelle in einem Mangelberuf sein.  Der Regierung werfen die NEOS fehlende Ambition im Kampf gegen den Fachkräftemangel vor. “Seit zwei Jahren leiden die österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer unter der Pandemie – und viel länger schon unter der Reformunwilligkeit der ÖVP. Der Fachkräftemangel war jahrelang ein Problem, das die Regierungen verschlafen haben”, kritisiert NEOS-Abgeordneter und Sprecher für Lehre, Yannick Shetty. Arbeitgeber, die selbst ausbilden, würden einem Arbeitskräftemangel am effektivsten entgegenwirken. Derzeit bestehe aber keine rechtliche Möglichkeit für junge Menschen aus Drittstaaten, eine Lehre in Österreich zu beginnen, so Shetty.

In Pflege, Gastronomie und Tourismus fehlen Arbeitskräfte

Die Zahl der Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, sei in den letzten Jahren um 10.000 zurückgegangen, die der Lehrlinge um 25.000 gesunken. Deshalb fordert Shetty eine “Willkommenskultur für qualifizierte Zuwanderung”. Über 6.800 Lehrstellen seien derzeit unbesetzt. Vor allem in den Bereichen Pflege, Gastronomie und Tourismus würden Arbeitskräfte fehlen. “Wir haben einen branchenweiten Arbeitskräftemangel, der gerade in den laufenden Semesterferien klar spürbar wird. Es braucht jetzt grundlegende Reformen, denn nach 35 Jahren ÖVP-Wirtschaftsministerinnen und Wirtschaftsministern finden unsere Unternehmen keine Mitarbeiter mehr und noch weniger Fachkräfte”, so Shetty.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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8 Kommentare

  1. „Rot-Weiss-Rot-Karte“ für Lehrlinge. Warum nicht? In den 60er-Jahren holten wir junge Frauen aus dem asiatischen Raum in die Krankenpflege. Gegen 24-Stunden-Betreuerinnen und Erntehelfer hat man auch heute nichts. Aber fähige und willige junge Menschen schafft man ausser Landes. Woher kommt dieser Sinneswandel? Ja, eigentlich muss man nicht fragen. Es ist einfach nur beschämend.

  2. Und damit sind die NEOS unwählbar beworden (ok, war’s schon vorher).
    Die Rot-Weiß-Rot Karte ist eine permanente Aufenthaltserlaubnis für Fachkräfte, nicht für Auszubildende, die vielleicht einmal Fachkräfte werden wollen. Dafür gibt’s andere Visas.

    Und nein, Österreich hat keinen Fachkräftemangel. Österreich hat einen Mangel an adäquat bezahlten Stellen. Also zahlts mehr ihr Gfrasta.

  3. Wir haben keinen Mangel an 15-jährigen.
    Wir haben einen Mangel an 15-jährigen die lesen, schreiben und rechnen können.
    Etwa ein Viertel aller Pflichtschulabgänger in Wien gilt als “funktionaller Analphabet”.
    Das heißt: Die Person ist nicht in der Lage einen durchnittlichen Zeitungsartikel zu lesen und mit eigenen Worten widerzugeben.

    Wer den 100.000-fachen Zuzug aus bildungsfeindlichen Gesellschaften als Errungenschaft feiert,
    dem sollte sollte eine gaaanz lange politische Sendepause verordnet werden.
    Dazu zähle ich ganz bewußt auch Teile der FPÖ.
    Die waren nicht immer “Die Partei des kleinen Mannes” sondern die Partei eines Thomas Prinzhorn und anderer Multimillionäre.

    • “Wer den 100.000-fachen Zuzug aus bildungsfeindlichen Gesellschaften…”
      Vielleicht den Artikel noch mal langsam lesen und auch verstehen? (So viel zu den “funktionallen Analphabeten”.) Der erste Satz lautet: “Die Voraussetzung für eine solche Karte solle die Zusage eines Ausbildungsbetriebs für eine Lehrstelle in einem Mangelberuf sein.” Du kannst ruhig davon ausgehen, dass ein Unternehmen keine Ausbildungszusage für ungeeignete Bewerber macht, sondern nur für solche, die für die Ausbildung geeignet erscheinen.

  4. Man kann heute keiner / keinem Jugendlichen mehr mit gutem Gewissen anraten, in die Pflege, die Gastronomie oder die Hotellerie zu gehen. Wir haben zwei Jahre lang zugesehen, übrigens auch die Neos, wie die Menschen in diesen Berufen von Politik und Gesellschaft behandelt wurden und noch immer werden. Ich rate jeder / jedem Jugendlichen, sich in anderen Berufen ausbilden zu lassen, Handwerk, Technick usw., aber Pflege und Gastronomie zu meiden.

  5. Klar ist es billiger, aus Drittstaaten die Fachkräfte holen statt in diesen Branchen die Rahmenbedingungen und Gehälter zu verbessern und hier lebende Bewerber zu generieren ….
    Gieriges Gsindl!

  6. Dabei wird doch so Händeringend um Fachkräfte gesucht…mit Mindestgehältern.
    So sehr kann ich meine Hände nichtmal ringen.

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