Freitag, April 19, 2024

Ganz Wien ist nun Kurzparkzone

Ab heute, Dienstag, ist ganz Wien Kurzparkzone. Die Parkraumbewirtschaftung wurde auf die noch fehlenden Bezirke ausgeweitet. Was nun gilt.

Wien, 01. März 2022 |  Somit können Fahrzeuge dort nicht mehr unbegrenzt und kostenfrei auf öffentlichen Straßen abgestellt werden. Für Anrainer mit eigenem Gefährt gibt es eine Ausnahme. Sie können das sogenannte Parkpickerl lösen und sind von der zeitlichen Beschränkung ausgenommen.

Nicht wenige haben das bereits getan: Bisher gab es 112.500 Anträge auf das Pickerl, wie ein Sprecher der zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag der APA mitteilte. Sie erhalten um zehn Euro pro Monat eine Plakette, mit der sie im ganzen Bezirk ihr Auto abstellen dürfen. Wienerinnen und Wiener, die kein eigenes Gefährt besitzen und etwa Carsharing-Modelle oder Leihfahrzeuge nutzen, bleiben davon ausgenommen.

Strafzettel 36 Euro

Sie müssen – so wie jene Menschen, die nicht im Bezirk wohnen – ebenfalls Parkscheine lösen und sich an die Abstellzeiten halten. Die Kostenspanne reicht von 1,10 Euro (30 Minuten) bis zu 4,40 für die Maximaldauer von 120 Minuten. Überschreitet man die Zeit, wird es deutlich teurer: Ein Strafzettel schlägt mit 36 Euro zu Buche.

Zwischen den Bezirken gibt es zwar auch Überlappungsgebiete, prinzipiell dürfen Autobesitzer ihr Kfz aber nur im eigenen Wohnbezirk unbegrenzt parken. Einige wenige Straßenzüge, etwa in Industriegebieten, werden nicht zur Kurzparkzone. Im Rest der Stadt gilt diese mit einer Höchstparkdauer von zwei Stunden künftig überall einheitlich. Der Zeitraum wurde mit 9.00 bis 22.00 Uhr festgelegt. Bisher gab es hier Unterschiede.

Viereinhalb Bezirke kommen dazu

Neu kommt die Parkraumbewirtschaftung nun also in Liesing, der Donaustadt, in Floridsdorf und in Hietzing. Simmering wird zur Gänze Parkpickerl-Bezirk, nachdem dort zum Teil bereits eine Kurzparkzone verordnet wurde. Um die neuen Gebiete der erweiterten Parkraumbewirtschaftung auch betreuen zu können, stellt die Stadt rund 250 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Bisher waren 600 Parkraumüberwachungsorgane im Einsatz.

Wien betont stets, dass die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung direkt in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel fließen. Pendlern, die nicht auf Öffis umsteigen, wird empfohlen, Park & Ride Anlagen zu nutzen.

Das Modell flächendeckender Kurzparkzone wurde in Wien 1993 erstmals erprobt, und zwar in der Innenstadt. Seither wurde sukzessive ausgedehnt – auch weil Autonutzer ohne Abstellberechtigung auf jene Bezirke auswichen, in denen noch unbegrenzt geparkt werden konnte. Zuletzt war 2019 Döbling an der Reihe.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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5 Kommentare

  1. Im 22. Bezirk sind jetzt auch Naherholungsgebiete wie die Lobau Kurzparkzone, wo weit und breit kein Mensch wohnt. Selbst der blödeste SPÖ-Wähler sollte allmählich begreifen, dass es hier nur darum geht, den Leistungsträgern die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Aber nein, der rotverstrahlte Wiener wählt diese Halunken immer und immer wieder. Wien ist eben anders.

  2. und das ist gut so.
    jetzt brauch ma noch ein ordentliches mautsystem.
    aber das wird sich demnächst wohl niemand trauen.

    • …aber dann noch raunzen, wenn alles sooooo teuer wird. Anscheinend habt ihr Sozialisten immer noch nicht begriffen, dass Kosten immer auf den Endkunden abgewälzt werden.

      • Wer primär vom Geld anderer lebt, dem sind dessen Kosten völlig wurscht, bis der andere selbst kein Geld mehr hat. Üblicherweise fallen die sozialistischen Diktaturen dann in sich zusammen.

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