Montag, September 9, 2024

Belarus-Diktator zeigt Schlachtplan im TV – Auch Angriff auf Moldau eingezeichnet

Auch Angriff auf Moldau eingezeichnet

Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko zeigte sich im Fernsehen mit einem Schlachtplan. Auf der Karte ist auch ein Angriff auf die Republik Moldau zu sehen.

Minsk, 02. März 2022 | Schlachtpläne über bevorstehende Angriffe im Fernsehen zu zeigen, ist definitiv keine gute Idee. Doch der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko hat genau das gemacht. In einem Video des belarussischen Journalisten Tadeusz Giczan zeigt Lukaschenko eine Karte mit Angriffen auf die Ukraine vor seinem Sicherheitsrat. Auf dem Plan ist die Ukraine in vier Sektoren eingeteilt.

Angriff auf Moldau abgebildet

Die Karte zeigt vorgeschlagene Schlachtpläne für russische Truppen im ganzen Land. Ebenso werden die russischen Angriffslinien auf die Ukraine, von denen einige bereits in den ersten Tagen der Invasion verwirklicht wurden, wie z. B. Kräfte, die von Norden her auf Kiew und von der Krim aus auf Cherson vorstoßen, abgebildet.

Der Großteil der Angriffe fand auch bisher so statt, wie auf der Karte abgebildet. Es sind allerdings auch Angriffe eingezeichnet, die am Dienstag noch nicht erfolgten. Etwa auf die ukrainische Stadt Schytomyr. Besonders brisant ist ein eingezeichneter Angriff von der ukrainischen Hafenstadt Odessa aus auf die international nicht anerkannte Region Transnistrien in der Republik Moldau. Transnistrien wird von den Russen gestützt und befindet sich an der Südwestlichen Grenze zur Ukraine.

Ukraine befürchtet Belarus-Angriff

Aus Belarus kam es offiziell noch zu keinen Angriffen auf die Ukraine. Das ukrainische Verteidigungsministerium erwartet allerdings einen Angriff aus Belarus. “Die belarussischen Truppen wurden in Alarmbereitschaft versetzt und befinden sich in den Konzentrationszonen, die der ukrainischen Grenze am nächsten liegen”, erklärte das Ministerium auf Facebook. Im Laufe des Dienstags habe der ukrainische Geheimdienst “erhebliche Aktivitäten” von Flugzeugen im Grenzgebiet festgestellt. Es wurden Fahrzeugkonvois mit Lebensmitteln und Munition beobachtet, hieß es in einer nächtlichen Erklärung.

Angesichts dieser Bewegungen könnte Belarus “in Zukunft wahrscheinlich die russischen Invasoren im russisch-ukrainischen Krieg unterstützen”, warnte das Ministerium. Seit Beginn der russischen Invasion am vergangenen Donnerstag würden zudem von belarussischem Territorium aus “systematische” Raketenangriffe auf militärische und zivile Ziele in der Ukraine gestartet, hieß es weiter. Lukaschenko hatte am Dienstag die Entsendung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet.  Am Krieg in der Ukraine beteiligen wolle Lukaschenko sich allerdings nicht – sagt er zumindest offiziell: “Das ist nicht unsere Aufgabe”.

(bf)

Titelbild: screenshot/Tadeusz Giczan 

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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