Samstag, April 20, 2024

Kann Putin einfach den Roten Knopf drücken?

Das ist ein Unterüberschrift

Russlands Diktator Wladimir Putin bedroht die Welt offen mit Atomkrieg. Wie ernst ist das? Und kann Putin einfach den Roten Knopf drücken?

 

Analyse von Thomas Walach

Wien/Moskau, 01. März 2022 | Am Sonntag versetzte Russlands Diktator Wladimir Putin die russischen „Abschreckungskräfte“, darunter die Atomwaffen-Einheiten, in erhöhte Alarmbereitschaft. Schon zuvor hatte Putin dem Westen mit Konsequenzen gedroht, wie sie in der Geschichte noch nie vorgekommen seien, falls jemand der Ukraine zur Hilfe käme.

Ist das nur atomares Säbelrasseln, oder steckt mehr dahinter? Was sind Putins Optionen? Und: Kann ein Mann alleine die menschliche Zivilisation auslöschen?

Einen strategischen Atomschlag Russlands gegen den Westen halten Experten für praktisch ausgeschlossen. „Strategisch“ bedeutet: gegen zivile Ziele wie Städte oder Infrastruktur gerichtet. Schon in den letzten Jahren des Kalten Krieges waren sowjetische Strategen zu dem Schluss gekommen, dass ein vollständiger atomarer Schlagabtausch mit der NATO nicht zu gewinnen wäre – für niemanden. Diese Erkenntnis gilt auch heute noch.

Aber begrenzte, sogenannte taktische Atomschläge spielen in Russlands Militärdoktrin eine wichtige Rolle. Das liegt laut David S. Yost vor allem an der deutlichen Unterlegenheit des konventionellen russischen Militärs im Vergleich zur NATO. Yost ist einer der führenden Experten im Bereich internationaler Sicherheit und Atomwaffen.

Russland, der Zwerg mit der Bombe

Russlands Regierung fühle sich dem Westen politisch, wirtschaftlich und militärisch derart unterlegen, dass in der Sicht russischer Führer allein seine Atomwaffen das Land davor bewahrten, unter westlichen Einfluss zu geraten, so Yost. Dieser Ansicht schließen sich viele westliche Außenpolitiker an. Russland sei eine „Tankstelle mit Atomwaffen“, so ein beliebter Witz in diesen Kreisen. Der finnische Russland-Spezialist Stefan Forss sagt: „Ohne Atomwaffen wäre Russland auf der globalen Bühne ein Zwerg.“ In der russischen Militärdoktrin steht die NATO als wahrgenommene Bedrohung an Platz 1.

Kein Wunder, dass nach einer Phase nuklearer Abrüstung unter Gorbatschow und Jelzin eine Aufrüstung des russischen Atomarsenals unter Putin folgte. Mindestens 20 Programme zur nuklearen Aufrüstung kündigte Putin seit Beginn seiner Herrschaft an. Russland verfügt heute über rund 6.000 Atomsprengköpfe unterschiedlicher Wirkung und Bauweise. Nicht alle davon sind ständig einsatzbereit.

Gerade im Bereich taktischer Atomwaffen hat Russland in den letzten 20 Jahren große Rüstungsfortschritte gemacht und ist derzeit dem Westen überlegen. Um das zu erreichen, hat Russland auch Abrüstungsverträge umgangen oder gebrochen. Der Grund dafür: Die russische Militärdoktrin sieht den Einsatz von Atomwaffen vor, wenn seine konventionellen Kräfte überwältigt werden. Russland weiß, dass seine Streitkräfte in schlechtem Zustand sind. Also droht es öffentlich mit dem Einsatz von Atomwaffen. Eine Militärdoktrin ist immer auch eine politische Willenserklärung.

„Atomare Deeskalation“

Westliche Experten sind der Überzeugung, dass Russlands Militärstrategie den Plan beinhaltet, taktische Atomschläge auch in konventionellen Konflikten einzusetzen. So sollen westliche Staaten abgehalten werden, Gegnern Russlands in regionalen Konflikten zur Hilfe zu kommen. „Eskalation für den Sieg“, nennen westliche Militärstrategen das. Die russische Sprachregelung ist zurückhaltender. Dort heißt die Strategie „Eskalation zur Deeskalation“.

1999 veröffentlichten drei ranghohe russische Offiziere einen Fachbeitrag, in dem sie die Doktrin erklärten, einige andere Beiträge aus dem russischen Militär folgten: Ein atomare Präventivschlag käme für Russland nicht in Frage. Würde es jedoch angegriffen, würde das Russland im Zweifel Atomwaffen einsetzen, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern – gerade weil es einer Ausweitung mit konventionellen Mitteln vielleicht nicht gewachsen wäre.

Die Offiziere sprechen von sechs Stufen einer solchen „atomaren Deeskalation“, von der reinen Demonstration nuklearer Waffen bis zur vollständigen nuklearen Vernichtung konventioneller Truppen, die drohen, ihre russischen Gegner zu überrennen.

Die Strategie, begrenzte Atomschläge auch in konventionellen Konflikten einzusetzen, dient also der Abschreckung. Indem Putin mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, folgt er also genau der russischen Doktrin. Die sieht auch vor, einen Nuklearsprengkopf in einem menschenleeren Gebiet zu zünden, um die eigene Entschlossenheit zu zeigen. Der russische Militärexperte Pavel Felgenhauer sagte gegenüber BBC, die Nordsee zwischen Dänemark und dem UK sei ein wahrscheinlicher Ort, falls es zu so einer Demonstration nuklearer Stärke käme.

Der Atomkoffer

Den ursprünglichen Befehl zum Einsatz von Atomwaffen müsste Putin selbst geben. Je weiter ein Atomwaffeneinsatz eskaliert, desto weiter rutscht die Befehlsgewalt nach unten, bis hin zu Kommandeuren von Einheiten an der Front. Doch die Rahmenbedingungen gibt die Staatsspitze vor. Putin verfügt zu diesem Zweck über einen Atomkoffer mit Abschusscodes. Kann er also jederzeit den roten Knopf drücken?

Nein, denn Putin selbst hat nur einen Teil der Codes. Auch Verteidigungsminister Sergei K. Schoigu muss den Einsatz von Atomwaffen freigeben, ebenso wie der Generalstab, Schogiu und Generalstabschef Walerij W. Gerassimow kennen westliche Medienkonsumenten als die beiden Generale, die am Ende des langen Tisches saßen, an dessen Kopf Putin die erhöhte Alarmbereitschaft der Atomstreitkräfte verkündete. General Schoigu wurde von Putin als Minister eingesetzt, nachdem dessen Vorgänger seinen Posten 2012 wegen eines Immobilienskandals verloren hatte. Auch Gerassimow kam im Rahmen der Rochade in sein Amt.

Kann im Ukraine-Krieg ein Fall eintreten, in dem Russland Atomwaffen zur „Deeskalation“ einsetzen würde? Das ist kaum denkbar. Wörtlich heißt es in Russlands Militärdoktrin:

„Die Russische Föderation behält sich das Recht vor, als Antwort auf einen gegen sie oder ihre Verbündeten erfolgten Einsatz von Kernwaffen oder anderer Massenvernichtungswaffen ihrerseits Kernwaffen einzusetzen.“ Das steht nicht zur Debatte. Aber weiter heißt es: „Das gilt auch für den Fall einer Aggression mit konventionellen Waffen gegen die Russische Föderation, bei der die Existenz des Staates selbst in Gefahr gerät.“

Pokern mit Putin

Auch das wird nicht passieren. Aber Putins Rhetorik der letzten Tage – so nannte er Wortmeldungen westlicher Politiker „aggressive Äußerungen“, auf die Russland mit der Alarmbereitschaft der Atomstreitkräfte reagieren müsse – erfüllt einen bestimmten Zweck in diesem Zusammenhang. Westliche Politiker und Militärs kennen Russlands Abschreckungsdoktrin. Sie sollen glauben, dass Putin Sanktionen oder Waffenhilfe für die Ukraine als Aggression gegen Russland verstünde.

Der Westen reagierte, indem er Putins Karten sehen wollte und erließ Sanktionen in bisher nicht gekanntem Ausmaß, lieferte Waffen an die Ukraine – Deutschland und die EU änderten dabei ihre jahrzehntelange politische Linie. Es sieht aus, aus wäre Putin beim Bluffen erwischt worden.

Putin und die russische Führungselite haben keinen Todeswunsch. Putin will, wie es in einem Essay heißt, der anlässlich des Überfalls auf die Ukraine von den russischen Medien veröffentlicht wurde, de facto den Zerfall der Sowjetunion rückgängig machen. Er will ein historisches Erbe hinterlassen, nicht Russland in den nuklearen Holocaust führen. Die Frage ist: Wird Putin seinen eigenen Sturz als Bedrohung für Russland selbst auffassen? Dann kann, wie Außenpolitik-Doyenne Susanne Scholl sagte, nur eine Palastrevolution im Kreml Putins Regime einigermaßen unblutig beenden.

Russland und den Russen würde das einen neuen Herrscher, vielleicht auch ein Ende der imperialistischen Politik bringen – aber weder Freiheit noch Demokratie.

So in einem 2017er Memorandum von 31 führenden Militär- und Außenpolitikexperten für das „National Institute for Public Policy“ (das in den USA als außenpolitischer Hardliner-Think Tank gilt).

V. I. Levshin, A. V. Nedelin, M. E. Sosnovskyi

Titelbild: APA Picturedesk

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70 Kommentare

  1. Mich dünkt, die EU sind nicht die einzigen, die schlafen…Sogar Biden hat schon Stellung bezogen zum Angriff auf das AKW. Und auf zackzack gibt’s noch nicht einmal einen Bericht dazu. Im ORF betont man, dass keine Gefahr besteht…immer wieder. Was gelogen ist, denn wenn ein Atomkraftwerk unter Beschuss steht, eingenommen wird und möglicherweise noch weitere…dann ist das etwas, was uns was angeht. Ob man nun will oder nicht!

  2. Russland beschließt ein AKW und nimmt es ein. Selenski fordert Europa müsse jetzt aufwachen und ich muss ihm Recht geben. Die Sanktionen sind ihm Wurscht… Da hilft die beste PR nichts!!! Die Ukraine muss augenblicklich in die EU.

  3. Bleibts am Teppich, da gibt es keinen Atomangriff, das riskiert niemand…den einzigen dem ich das zutraue ist Kim von NK….weil der gibt den Befehl direkt und alle horchen sonst sinds Hundefutter..

    • Spätestens seit dem Film Wargames weiß jeder, dass es keinen Atomangriff geben wird (weil man nicht gewinnen kann). Sogar der Computer WOPR hat (in dem Film) feststellen müssen: “Der einzig gewinnbringende Zug ist nicht zu spielen.” Sollte man sich ansehen – bevor man unnötig Panik verbreitet.

  4. Die Österreichschafe lesen Atom und hamstern plötzlich Jod-Tabletten um sich gegen Atomschläge zu schützen. Und ich dachte schon, ich hätte in den letzten beiden Jahren alles gesehen. Jod-Tabletten gegen eine Wasserstoffbombe, darauf kommt nur das Österreichschaf. Das ist ungefähr so als würde man sich gegen Corona impfen. ^^ Aber was soll’s, der senile alte US-Präsident Biden kennt auch nicht den Unterschied zwischen der Ukraine und dem Iran. ^^
    https://report24.news/linker-us-praesidentendarsteller-joe-biden-verwechselt-ukraine-mit-dem-iran/

  5. Laut russ. Aussenminister Lawrow „drehe der Westen“ am Atomkrieg… Diese Aussage wird vom Westen als „völlig absurd“ qualifiziert. Und wenn es verklausuliert heisst „wenn der Westen so weitermacht „müssen“ wir (Putin und sein Hof) den Atomkrieg beginnen? Natürlich soll diese Rhetorik dem Westen Angst machen. Aber welche Mittel hätten Putin und die Seinen sonst noch? Verschiedene Beobachter äusserten die Vermutung, dass Putin womöglich schwer krank und seine Lebenszeit begrenzt sei. Und wenn er denkt, „dann gehe ich nicht allein“? Gespenstische Vorstellung.

  6. Meinl-Reisinger: Europa stehe geschlossen da. – Das ist auch gut so und bietet neue Chancen. Aber vorher ist noch zu präzisieren – Europa steht geschlossen für Europa bzw. die EU oder Europa steht geschlossen hinter den USA?

    • „Weder über humanitäre Unterstützung von leidgeprüften Menschen im Kriegsgebiet noch Hilfslieferungen jeglicher Art muss man diskutieren: Dass Österreich bereit sein muss, hier zu helfen, versteht sich von selbst. Was aber diskutiert werden muss, ist die befremdliche, beinahe euphorische Bereitschaft der heimischen Bundesregierung, in den westlichen, vor allem seitens der EU lancierten Sanktionen-Kanon gegen Russland einzustimmen, einschließlich dem Abbruch der Kommunikation. Erstens ist auch das völkerrechtlich nicht in Ordnung, so wie Russlands Vormarsch in die Ukraine. Und zweitens sollte sich Österreich gerade jetzt der gern mal erwähnten ‚Schönheit“ unserer Verfassung besinnen und auf diplomatischem Wege versuchen, die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen. Gerade in Krisenzeiten die wirkliche Aufgabe eines neutralen Staates, die ihm in einem historisch tragischen Moment zufällt.“
      https://mfg-oe.at/kampfhandlungen-in-europa-waffenruhe-jetzt-oesterreichs-neutralitaet-muss-immerwaehrend-bleiben/

    • Sie haben die Zeitenwende nicht verstanden. Sie wenden sich an das Alte, das gestorben ist. Bereits tot. Wir können gern gemeinsam trauern, dass die USA die Führungsmacht in der Welt abgegeben hat, aber dazu müssten wir beide das anerkennen. Sie rittern wie Don Quichote. Und so sind auch Ihre Beiträge jenseitig, weil Sie sich auf etwas beziehen, das es nicht mehr gibt.

  7. Putin wird nicht auf den Knopf drücken. Denn er weiß, wohin das führte. Die USA haben bereits zweimal auf den Knopf gedrückt, oder besser gesagt: das Ding ausgeklinkt. Sie mussten nicht das befürchten, was Putin befürchten muss. Sie mussten zu diesem Zeitpunkt gar nichts mehr befürchten. Aber sie wollten das Ding einfach ausprobieren, so richtig ausprobieren, nicht in der Wüste Nevada oder auf irgendeinem Atoll, nein; sondern an zwei großen Städten, welche voll mit Zivilisten waren. Gab das ein Hurra und ein Juche in Washington. Aber freilich: Das waren die Sünden von gestern. Heutzutage ist man völlig anderen Geistes. Take it for granted! God save the United States of America! Yeah!

    • Nachdem Sie nicht vorhersagen konnten, dass Putin die Ukraine überfallen würde, zweifle ich a Ihren hellseherischen Fähigkeiten. Im Gegenteil haben Sie behauptet, dass Putin die Ukraine niemals überfallen würde.

      • Sie scheinen an Leseschwäche zu leiden. Ich habe nirgendwo behauptet, dass Putin unter keinen Umständen in die Ukraine einmarschieren würde. Ich habe mich aber sehr wohl NACH der Invasion dahingehend geäußert, dass ich sie aufgrund der Nato-Provokationen nachvollziehen könne. Und jetzt laufen Sie mit Ihren USA-und Ukraine-Papierfähnchen dreimal die Straße rauf und runter! And take the lead out!

        • Irgendwann werden auch Sie es kapieren müssen. Putin hat ein freies Land überfallen und scheut nicht davor zurück auch Zivilisten zu töten.
          Das ist Fakt.

          • Jetzt weiß ich, wie sich der kleine Samuizi die Weltpolitik vorstellt. Und noch etwas, mein lieber kleiner Samuizi: Weißt du, wie viele Zivilisten bereits der Nato zum Opfer gefallen sind? Nein? Dann mach dich schlau. Frag die Mama! Oder das Pentagon…
            PS.: Dir ist noch immer nichts aufgefallen…

          • Gesetzt den Fall, ich mache das: Wie soll man dann deine Beiträge bezeichnen?

    • Doch, er wird! Nämlich dann, wenn rationales Denken und Handeln von vorgefertigten Abläufen abgelöst werden. Nachdem die Procedures eigentlich von den Amis erfunden wurden, damit auch Affen einen BicMac zubereiten können, wissen sie (hoffentlich), wo der Point Of No Return ist. In der Kubakrise wussten sie es. Wenn nicht, dann haben wir wirklich ein Problem. Aber solange rationales Handeln möglich ist, wird der Knopf nicht wegen gekränkter Eitelkeit gedrückt.

  8. Als Nachtrag noch die Verlinkung der Youtube Videos Gentscher 1990 und ZDF Reportage.
    https://youtu.be/o8rarwFKjw8

    https://youtu.be/S5HtBba-i28

    Daran muss sich auch der Westen messen lassen. Dieser kriegerische Überfall ist durch nichts zu rechtfertigen aber unsere Politiker sind auch an dieser Situation beteiligt und können das nicht einfach vom Tisch wischen. Es muss die Lösung der Befriedung sein nur das führt zum Ziel alles andere nur zu Zerstörung und Leid.

  9. Als Nachtrag zum unten stehenden Kommentar, noch die Verlinkung auf Youtube. Bericht im ZDF und das Video von Genscher!
    https://youtu.be/o8rarwFKjw8

    https://youtu.be/S5HtBba-i28

    Das kann niemals eine Rechtfertigung für einen kriegerischen Überfall sein und das Leid der Menschen, wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass der Westen und die NATO das IHRIGE dazu beigetragen HABEN und sich auch selbst bei der Nase nehmen müssen und jetzt so tun als wären bei ihnen nur Politiker mit Verantwortung zu gange.

  10. Mir tun die armen Leute so leid in der Ukraine, die Menschen und vor allem die Kinder. Krieg ist nie eine Lösung und es gibt nur Verlierer auf beiden Seiten. Aber jetzt so zu tun, dass der Westen gar keine Schuld daran hätte stimmt auch nicht. Die NATO und EU haben Russland immer mehr in die Enge getrieben, obwohl der Westen 1990 mit Gentscher und Baker versprochen hat es werde keine Osterweiterung der NATO geben. Video von Gentscher 1990 bei Youtube anzusehen. Dieser Krieg ist entsetzlich und zu verabscheuen aber der Westen trägt auch eine Mitschuld an der jetzigen Situation und kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Ich kann nur hoffen, dass keine Atomwaffen zum Einsatz kommen das wäre fatal und unser ENDE auf Jahrhunderte.

    • Russland hat angegegriffen, die Ukraine invadiert. Dazu haben EU, NATO, USA etc. Putin keinen Auftrag erteilt. In die Enge getrieben: Ja, seit dem Überfall wird Russland in die Enge getrieben. Und Sie merken nun, was es bedeutet, in die Enge getrieben zu werden. Nach Kriegsbeginn allerdings erst. Als Reaktion auf den Krieg.

      • Oh doch! Die USA und die EU, vulgo NATO, haben Putin bei näherer Betrachtung genau diesen Auftrag erteilt. Und bevor Sie nun aufheulen, denken Sie ein wenig nach…

        • Mit “Auftrag” werden Sie hier wenig Zustimmung finden. Aber “… in eine Zwangslage gebracht die strategisch (fast) nur diesen Ausweg zuliess …” werden sie eher richtig liegen. In unserem Rechtsystem ist die Anstiftung zu einer Straftat auch strafbar.

          • Ich persönlich habe niemandem einen Auftrag zu irgendetwas erteilt. Was ich mit “Auftrag ” zum Ausdruck bringen wollte, war die Nato-Politik der letzten dreißig Jahre. Ich beanspruche nicht das Recht auf Lüge, sehr wohl aber das auf Überspitzung. Denn diese ist (noch) nicht strafbar…

          • Putin hat immer auf das Militär gesetzt. Nicht auf wirtschaftliche Entwicklung. Insofern hat er nur diese eine Karte, die er eben ziehen muss, wenn die Zersetzungsstrategie der westlichen Demokratien nicht gelingt.

  11. „Die Atombombe ist die zweckvollste und sinnloseste Tat der modernen Naturwissenschaft, der weltweite Tod, der Tod, der nicht nur die Leben, sondern das Leben zu töten vermag, der die Heimat des Lebens zu vernichten droht: die Erde.“
    ―Max Thürkauf

  12. Für viel unterlegene Staaten ist die Atomwaffe die einzige Chance, von amerikanischer Einflussnahme und Ausbeutung verschont zu bleiben. Das zunehmende Vorrücken der Nato in die ehemaligen Sowjetstaaten, die ja doch nichts anderes ist als der verlängerte Arm der USA, hat ihren Teil zur Aufrüstung beigetragen.

    Und wenn man den aktuellen Konflikt nüchtern betrachtet, dann bekommen die USA dadurch die gewünschten Lieferverträge für das NLG, aufgrund der aktuellen Angstsituation voraussichtlich den Natobeitritt von Finnland und Schweden, möglicherweise auch Österreich, die Ukraine ebenfalls, denn Russland kann die Ukraine nicht dauerhaft besetzen, und riesige Rüstungsaufträge von den Nato-Staaten, weil die Nato-Standards bewusst weitgehend auf US-Produkte ausgerichtet sind. Und die Emanzipation der EU von den USA ist im Keim erstickt. Also Weihnachten und Ostern zugleich für die USA. Allerdings müssen sie sich dazu das Feindbild erhalten, was wiederum das Überleben Russlands sichert.

    • Ich stelle mir grad vor, wie Sie heute stehend und zitternd die Order Ihrer Kommunikationspolitik erhalten haben.

      • Gibt es von Ihnen auch einen konstruktiven Beitrag der ggf. zu einer Diskussion führen könnte? Oder war’s das?

        • Wenn ein Diskussionsbeitrag vorliegt, dann ja und gerne. Wenn aber von Grosz über Wegscheider bis RT nur dieselben Stinkomben abgelassen werden, ist Diskussion sinnlos. Wer Diskussion will, muss sich der Diskussion stellen. Herr Grosz bei oe24 zuletzt, da hat man einen Eindruck, wie hysterisch abgelassen wird, ohne dass Diskussion von ihm selbst zugelassen wird. Das Werfen von Stinkbomben ist kein Diskussionsbeitrag.

    • Auf Punkt und Beistrich wahr, was Sie hier schreiben. Problem: Wie bekommt man diese Wahrheit unter jene Kalotten, unter welchen der Irrtum haust, die USA und deren europäischen Anhängsel seien irdische Filialen des Himmelreiches?

    • Das Feindbild von dem Sie schreiben ist einzig durch die Aggression der Russen entstanden. Selbst jetzt hält die USA still. Reagiert so ein kriegerisches Land?
      Die Nato hat schon seit über 20 Jahre kein Land mehr aufgenommen. Wenn die Staaten jetzt beitreten wollen, dann einzig wegen der Bedrohung durch Putin.

        • Sicher, im Gegensatz zu Ihnen, in der realen Welt. Posten Sie direkt aus dem Kreml?
          Ich kann nicht glauben dass es so minderbegabte wie Sie in Österreich gibt.

      • Ok, 18 Jahre. Und das war eigentlich bereits ein Vertragsbruch bzw. eines Versprechens, der heute schöngeredet wird.
        Die USA würden reagieren, wenn sie könnten. Gott sei Dank sind sie genug rational um zu wissen, wie knapp sie am Pulverfass sitzen und verhalten sich nur deswegen ruhig. Andererseits müssen vor Beendigung der Krise ein paar den USA dienliche Hausaufgaben erledigt werden. Vorher darf der Krieg nicht aufhören.

      • So ist es. Aber die Order hat eben ausgegeben, dass man es anders darstellt. Also muss man das tun. In Todesangst. Aber was bleibt einem übrig?

    • “Also Weihnachten und Ostern zugleich für die USA.”

      Also ich finde die Strategie der USA selten dämlich. Nämlich weil sie mit ihrer Kalten-Kriegs-Taktik die Russen direkt (und vollkommen) in die Arme Chinas treiben. Die Maoisten noch schneller zur Weltmacht aufsteigen und noch schneller Taiwan annektieren. Wenn die Russen das chinesische Swift-System verwenden und doppelt und 3x soviel Rohstoffe nach China liefern, dann wird es ihnen langsam dämmern (wie grandios (dämlich) sie doch waren). Ach ja, die Inder sanktionieren auch nicht. Warum? Ganz klar, weil sie sich (äußerst) gute Deals mit den Russen erhoffen. Auch sie haben ein eigenes Zahlungssystem, weil sie ja lange Zeit mit dem (sanktionierten) Iran gehandelt haben.

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