Mittwoch, September 11, 2024

Schramböck hat schon wieder »Swift« erklärt – Verwirrung wird immer größer

Verwirrung wird immer größer

Die Erlagschein-Analogie von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, mit der sie Swift erklären wollte, sorgte für verdutzte Blicke. Gegenüber der „Heute“ erklärte sie es noch einmal. Das sorgte für noch mehr Verwirrung.

 

Wien, 03. März 2022 | Margarete Schramböck versuchte am Dienstag in einer Pressekonferenz das Bankenkommunikationsformat Swift mit einer Analogie zu erklären. Wirklich aufgegangen ist ihre Erklärung nicht. So meinte Schramböck, dass sich ein Swift-Ausschluss, wie im Falle Russlands, leicht umgehen lasse. Man müsse nur eine Überweisung händisch per Erlagschein in Auftrag geben – „Da wird dann jemand kommen, der das abwickle.“ Eine digitale Überweisung würde hingegen nicht ankommen.

Schramböck hat ihre Swift-Erklärung aus dem “Bankenbereich”

Am Mittwoch war Schramböck in einem Talk-Format “Backstage” der “Heute”-Zeitung, um ihr Beispiel noch einmal zu erklären. So wurde die Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin gefragt, ob Österreich russisches Gas nun eh „nicht mit Zahlschein einkaufen müsse“ – in Anspielung an Schramböcks Erlagschein-Analogie. Die Ministerin erläuterte kryptisch. Hier der Wortlaut: „Na, das Beispiel, ich weiß, das Beispiel hab ich verwendet, habe ich aber vom Herrn Strobl von der Raiffeisen Bank international, das war ein Beispiel, eine Analogie. Das Eine sind wir in der digitalen Welt unterwegs und das Andere sind wir in einer analogen Welt unterwegs. Das war hier sozusagen auch so gemeint, um zu zeigen, allen zu erklären, ok, wir haben die Möglichkeit, das alle auf den digitalen Weg zu machen, oder es gibt auch natürlich den händischen Weg, das war dieser Vergleich, den ich da verwendet hab. Hab ich aus dem Bankenbereich, den Vergleich.“

Die “Erklärung” Schramböcks hat in den sozialen Medien für noch mehr Verwirrung gesorgt. Das gesamte Interview mit Margarete Schramböck bei der “Heute” gibt es hier. Zur Erinnerung, was Swift ist: Banken nutzen das standardisierte Nachrichtenformat der Organisation Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (kurz Swift), um sich gegenseitig über angewiesene Überweisungen zu informieren. Eine Swift-Nachricht enthält beispielsweise Informationen zur Identität des Zahlenden und des Zahlungsempfängers sowie die entsprechenden Kontonummern.

(bf)

Titelbild: screenshot/heute-Backstage

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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