Umfrage
Ein Drittel der österreichischen Wahlberechtigten klagt laut einer neuen Umfrage über zu wenig Mitsprache in der Politik. Auch das Vertrauen ist erschüttert. Nur vier Prozent der Befragten sind sich ganz sicher, dass Politiker gute Absichten haben.
Wien, 07. März 2022 | Die neuesten Erkenntnisse gehen aus einer Market-Umfrage im Auftrag des “Standard” hervor. Den Befragten wurden dabei mehrere Aussagen vorgelegt, denen sie in Form von Schulnoten (1-5) mehr oder weniger stark zustimmen konnten.
Besonders auffällig: die Aussage “Ich habe genügend Mitsprache in politischen Fragen” wurde großteils unterdurchschnittlich bzw. negativ bewertet. Unter allen wahlberechtigten Befragten gaben über ein Drittel dieser Aussage einen “Fleck”. Nur drei Prozent stimmten der Aussage voll und ganz zu und vergaben einen Einser. Mit jeweils 24 Prozent war auch die Zahl jener Befragten hoch, die ihre politische Mitsprache nur mit einem “Befriedigend” oder einem “Genügend” bewerteten.
Kaum Vertrauen in Politikern
Auch Aussagen wie “Ich habe den Eindruck, dass sich Politiker im Allgemeinen dafür interessieren, was Menschen wie ich denken” oder “Ich glaube, dass die meisten Politiker, egal von welcher Partei, gute Absichten haben” wurden abgefragt. Die nur im unteren Durschnitt liegenden Mittelwerte der zwei bewerteten Aussagen (3,68 bzw. 3,32) zeugen von einem eher durchwachsenen Vertrauen der Österreicher in die Politik. Nur vier Prozent finden, dass Politiker, egal welcher Partei, auf jeden Fall gute Absichten haben. 35 Prozent gaben dieser Aussage einen Dreier, 24 Prozent einen Vierer und 16 Prozent glauben überhaupt nicht an gute Absichten unter Politikern.
Bei Aussagen bezüglich Postenschacher war die Zustimmung schon größer. Dem Satz “Politiker und Funktionäre verwenden ihren Einfluss bei Postenbesetzungen für die falschen Leute” stimmten 31 Prozent voll und ganz zu vergaben einen Einser. 30 Prozent fanden, dass diese Aussage “gut” zutrifft. Nur drei Prozent sind der Meinung, dass das überhaupt nicht stimmt.
Interessant auch das Ergebnis folgender Aussage: “Wäre ich Politiker, würde es mir schwerfallen, Angebote von Lobbyisten, die mir einen persönlichen Vorteil bringen, abzulehnen”. Fünf Prozent stimmten dem Satz voll zu. 30 Prozent überhaupt nicht.
(mst)
Titelbild: APA Picturedesk