Donnerstag, April 25, 2024

Neusiedler See auf historischem März-Tiefststand

Trockenheit belastet die Natur

Der Winter war ungewöhnlich trocken, der März bisher der sonnigste seit 60 Jahren. Und es ist keine Regenperiode in Sicht.

Neusiedl am See/Eisenstadt, 14. März 2022 | Das Wasser des Neusiedler Sees steht so tief wie seit 1965 nicht. Bei der Messung am Samstag lag die Wasseroberfläche 115,23 Meter über der Adria. Normalerweise müsste der Wasserpegel zu dieser Jahreszeit 35 Zentimeter höher liegen. In einem See, der ohnehin nur eine mittlere Tiefe von einem Meter hat, macht das einen beträchtlichen Unterschied. Für die nächsten Tage ist zwar Regen angesagt, dieser dürfte aber nicht besonders ergiebig sein und den Wasserstand nicht nachhaltig heben.

März ist sehr kalt und zu trocken

Seit Wochen fehlt es in Österreich an Niederschlag. Überhaupt war der Winter vielerorts zu trocken. Es ist derzeit zwar sehr kalt, aber die erste Märzhälfte war die sonnigsten seit über 60 Jahren. Was die Menschen freut und die Vitamin-D-Spiegel ansteigen lässt, hat unangehme Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft. In Tirol hat in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder Wald gebrannt, am Wochenende im Außerfern. Am Montagnachmittag mussten im Bezirk St. Pölten neun Feuerwehrleute einen Waldbrand stoppen.

Schon der Februar war ungewöhnlich trocken. In Wien rechnet man im Februar mit rund 40 Litern pro Quadratmetern Niederschlag. Dieses Jahr kam der Februar nur auf 22 Liter pro Quadratmeter, knapp über die Hälfte des normalen Niederschlags.

Neusiedler See um 1870 vollkommen ausgetrocknet

Der Wasserstand des Neusiedler Sees ist auch in der Vergangenheit immer wieder sehr niedrig gewesen. Um 1870 war er für sechs Jahre sogar fast ganz ausgetrocknet, nach einem heißen Sommer 1865, Föhnwinden und anhaltender Trockenheit.

Update: Der Artikel wurde um 13.05 Uhr um die Meldung über den Waldbrand im Bezirk St. Pölten ergänzt.

(pma/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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9 Kommentare

  1. Danke für den Hinweis, daß der See im 19. Jhdt. jahrelang fast ausgetrocknet war. So werden Klimahysteriker abgehalten, voreilig Schlüsse zu ziehen…

  2. “Was die Menschen freut und die Vitamin-D-Spiegel ansteigen lässt…”

    I’m Winter kann kein Vitamin D gebildet werden, denn der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen ist zu flach. Bleibt nur die Freude an der Sonne ;-))

    • ….neben anderen Faktoren ist die Höhe des Sonnenstands entscheidend für die Vitamin-D(3)-Bildung. In den gemäßigten Breiten steigt die Vitamin-D-Bildung in der Haut mit der Höhe des Sonnenstands stark an und ist daher maßgeblich von der Jahres- und Tageszeit abhängig. Bei niedrigem Sonnenstand mit vorwiegendem UV-A-Anteil des Sonnenlichts ist der Grenzbereich zwischen einer für effektive Vitamin-D-Bildung in der Haut ausreichenden Lichtdosis und einem Sonnenbrand schmal oder gar nicht vorhanden.

      Grundvoraussetzung für einen ausreichenden UV-B-Anteil im Sonnenlicht ist, dass der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf die Erde nicht zu gering ist. Demnach kann im Winter nördlich des 51. Breitengrads (Köln–Erfurt–Dresden) zeitweise selbst zur Mittagszeit kein Vitamin D3 in der Haut gebildet werden. Südlich des 37. Breitengrads (San Francisco–Algarve–südliches Sizilien–Antalya) sei dagegen eine ausreichende Vitamin-D-Biosynthese sicher über das ganze Jahr möglich.
      Österreich liegt zwischen dem 46. und 48. Breitengrad, also keine Sorge, außer Sie haben eine dunkle bis sehr dunkle Hautfarbe, da ist es dann tatsächlich ein Problem.
      teilw. Wiki.
      Edit: vielleicht ist da auch noch nützlich.
      https://mfe.webhop.me/gesundheit-medizin/das-menschliche-immunsystem-abwehr-von-infektionen/

      • Um Vitamin D zu bilden, muss der Höhenwinkel der Sonne über dem Horizont mindestens 42° betragen. Laut https://www.sonnenverlauf.de wird der Höchststand der Sonne morgen 39.73° in Wien betragen.
        Also war nichts mit Vitamin D! Wir können uns trotzdem an der Sonne freuen ;-))

        • Sie haben recht, allerdings erlaubt es die Physik und auch die Atmosphäre den hochenergetischen UV-B Strahlen (>5.5 Ev) in flacheren Winkel die Erdoberfläche zu bereisen. Die Grenzen sind dynamisch und hängen von vielen Parametern ab.
          Im Vergleich: 5G (Mobilfunk) hat eine Photonenenergiedichte von ~0,46 mEv.

      • Danke für das Filmchen. Bei so braven Fress und Gedächtniszellen verstehe ich nun warum mich mein angeborenes und erworbenes Immunsystem so tadellos durch die Corona-Infektion gebracht hat. Mein Vertrauen in meinem Körber war berechtig und nun auch bestätigt. Und alles ohne Medikamente. Die habe ich immer mit On Board…..

        • … vielleicht hatte Ihr Immunsystem bisher einen kleinen “Informationsvorsprung”, einen den es unbemerkt erworben hat.

  3. Ja der Wasserstand vom Neusiedlersee macht mir Sorgen, aber der Wissensstand der Regierung noch mehr.

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