FPÖ:
Mit Privatjet und Polizeibegleitung von Prag nach Wien? Laut FPÖ soll Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka diese exklusive Reisevariante für eine dienstliche Stippvisite in Tschechien gewählt haben.
Wien/Prag 16. März 2022 | Am 7. und 8. März war Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) in Tschechien zu Gast. Laut Parlamentskorrespondenz traf er seine Prager Amtskollegin Markéta Pekarová Adamová und enthüllte eine Gedenktafel im ehemaligen KZ Theresienstadt. Schon am Hinweg veranstaltete Sobotka einigen Aufwand: Bis zur tschechischen Grenze ließ er seine Dienstlimousine von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), dem BVT-Nachfolger, begleiten. Für den Rückweg nutzte Sobotka gar einen Privatjet.
Was war so wichtig?
Das alles geht aus einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Fraktionsführers im ÖVP-Untersuchungsauschuss, Christian Hafenecker, hervor. Für den Weg vom Flughafen Schwechat in die Wiener Innenstadt ließ sich Sobotka abermals durch die DSN den Weg freimachen. Laut Hafenecker nahm Sobotka den Privatjet aus Prag, um rechtzeitig zur Nationalratssitzung um 14:30 Uhr wieder in der Hofburg zu sein.
Die FPÖ will nun wissen, warum sich Sobotka bei dieser 145. Sitzung nicht – wie sonst auch üblich – von den anderen Nationalratspräsidenten Doris Bures (SPÖ) oder Norbert Hofer (FPÖ) vertreten ließ. Die hätten die Sitzung “mit links über die Bühne gebracht”, sagte Hafenecker zu ZackZack. Er sorgt sich auch um den Koalitionsfrieden: Schließlich sei “der ökologische Fußabdruck, den Sobotka hier hinterlassen hat, riesengroß und vollkommen unnötig”.
(tw)
Titelbild: APA Picturedesk