Freitag, April 19, 2024

Corona: Pandemie raubt Kindern und Jugendlichen Schlaf

Corona

Bereits jedes dritte Volksschulkind ist von Schlafstörungen betroffen. Psychischer Stress, Bewegungsmangel und mehr Display-Zeit könnten Ursachen sein.

Salzburg/Wien, 17. März 2022 | Laut einer Studie haben Schlafstörungen während der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen massiv zugenommen. “Das sind Probleme, die wir vor der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen praktisch gar nicht gekannt haben”, erläuterte der Salzburger Schlafforscher Manuel Schabus, der gemeinsam mit einem Team die Studie mit insgesamt 2.232 jungen Menschen in Österreich durchgeführt hat gegenüber der APA.

Starke Zunahme im Vergleich zu vor Corona

Die Befragung wurde nach rund einem Jahr Corona im Frühjahr 2021 durchgeführt. Dabei klagte bereits jedes dritte Volksschulkind über Schlafstörungen wie Albträume, Ein- oder Durchschlaf-Probleme. Ähnlich hoch lag dieser Wert auch in der Mittelschul-Unterstufe. Bei den Jugendlichen von 15 bis 18 Jahren berichtete hingegen schon fast die Hälfte von Schlafstörungen. Wie stark die Störungen zugenommen haben, zeigt eine Erhebung vor Ausbruch der Pandemie: Damals hatten noch rund ein Zehntel der Volksschüler Probleme, in der Unterstufe waren es ein Fünftel und bei den Jugendlichen etwa ein Drittel.

Pandemie-Stress, Bewegungsmangel und Displays

Eigentlich hätte sich der Schlaf der Kinder und Jugendlichen durch Lockdowns und Home-Schooling verbessern können, weil sie länger schlafen konnten. “Aber der Effekt wurde wegen der Belastungen durch die Pandemie nicht wirksam”, so Schabus, der an der Universität Salzburg das Labor für Schlaf-, Kognitions- und Bewusstseinsforschung leitet. Die Experten erhoben aber auch noch andere Lebensumstände mit erschreckendem Ergebnis: Drei Viertel aller jungen Menschen räumten ein, sich seit Ausbruch der Pandemie weniger zu bewegen. Dabei fördert regelmäßige tägliche Bewegung laut Experten einen ausgeglichenen Schlaf-Wach-Rhythmus und guten Schlaf.

Knapp jeder Zweite unter den Befragten kam seltener ans Tageslicht und 85 Prozent gaben an, dass sie mehr Zeit mit Smartphone und/oder Tablet verbringen. Licht beeinflusst die menschliche innere Uhr: Tageslicht hemmt die Produktion des Hormons Melatonin, das uns müde macht, und sorgt dafür, dass wir aktivierendes Serotonin produzieren. Natürliches Licht stabilisiert damit den Schlaf-Wach-Rhythmus. Helles Licht vor dem Schlafengehen – etwa von Bildschirmen – hemmt ebenfalls die Melatonin-Produktion, verzögert damit das Einschlafen und beeinträchtigt die Schlafqualität.

Schlechtere Stimmung und Konzentration

Schlafstörungen führen dazu, dass Kinder emotional instabiler sind, dass sie unkonzentrierter sind und sich weniger merken können, sagte Schabus. Außerdem werde auch das Immunsystem angegriffen und geschwächt. Kinder würden dann schneller krank werden, erklärte der Psychologe.

Frühere Studie zeigte bereits Auswirkungen der Pandemie

Im Herbst 2021 hatten Schabus und seine Kollegin Esther Sevil-Eigl bereits eine Studie dazu veröffentlicht, inwiefern die Pandemie Kinder und Jugendliche belastet. Von 5.483 online Befragten gaben besonders Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren und in allen Altersgruppen Mädchen stärker als Buben an, dass Corona ihnen Angst mache. Etwa Dreiviertel der Kinder und Jugendlichen sagten, es ginge ihnen schlechter als vor der Pandemie und dass sie glaubten, dass das Leben erst 2022 oder später wieder einigermaßen normal sein würde.

(pma/apa)

Titelbild: Pixabay

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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43 Kommentare

  1. Es ist nicht “die Pandemie” an sich, die Kindern und Jugendlichen stark zusetzt. Es sind die Massnahmen. Und es raubt den Kindern nicht nur den Schlaf. Es raubt ihnen Lebensjahre, Gesundheit, normale Entwicklung, gute Bildung und Zuversicht in die Zukunft. Junge Menschen, die von den Gefahren der Pandemie praktisch nicht betroffen sind, sind diejenigen, die psychisch am meisten darunter leiden müssen, Lockdowns, Kontakteinschränkungen, Lebensfreude, die Folgen der Massnahmen werden die junge Generation noch lange beschäftigen.

  2. Der Umgang mit den Kindern entspricht in etwa der politischen Einstellung, “Kinder sind schädliche CO2 Schleudern”, “Abtreibung bis ins 9 Monat”, Bewährungsstrafen bei Kindesmissbrauch oder wenn man Kinderpornos teilt.
    Früher haben sich die Eltern vor ihre Kinder gestellt, heute verstecken sie sich dahinter. Für die Wirtschaft sind sie ein Geschäft, für den Rest nur lästiger Ballast.

  3. Na so was aber auch noch ….
    Man den Zwergen 2 Jahre lang: “Wenn du Oma + Opa ein Bussi gibts müßen sie wegen dir sterben.”
    Und schon werden sie emotionell unrund.
    Das hat jetzt aber wirklich niemand ahnen können …

  4. Klar haben die alle Albträume, denn die wie viele “unserer” Kinder kommen aus Kriegsgebieten oder sind von ihren Eltern nach Österreich verschleppt worden, weil es hier so schön ist. Wie viele sollen allein seit 2015 gekommen sein?

  5. Nein, nicht die Pandemie, sondern die schwachsinnigen, rechtswidrigen und verfassungswidrigen Maßnahmen, die aus Österreich das reinste Corona Irrenhaus gemacht haben. Und der Daueralarmismus, das ständige Schüren von Panik, das Herumwerfen von “Zahlen” und dieser ganze Mist macht die Menschen, und insbesondere die Kinder, kaputt, nicht die Pandemie.
    An der Pandemie ist in Österreich kein einziges Kind und kein einziger Jugendlicher ohne schwerste Vorerkrankungen gestorben, dafür haben sich etliche Jugendliche wegen dem Wahnsinn umgebracht, so schauts aus.

    • Völlig paradox ist ja der angebliche Ruf nach Solidarität, in Wirklichkeit ist es purer Egoismus. “Du hast mich zu schützen, egal um welchen Preis”, allerdings sagen das nicht die Großeltern der Kinder. Wer von Kindern verlangt, aus Solidarität Masken zu tragen und Abstand zu halten, weil er vor den Kindern Angst hat, soll gefälligst selbst zu Hause bleiben. Das wäre echte Solidarität. Opfer zu verlangen ist Egoismus.

  6. Trottel-TV, unausgeglichene Eltern, die den Stress weitergeben, ein Mangel an Bewegung und die falsche Ernährung waren schon immer die Hauptgründe vielen Übels. Oder ist das neu?

    • Aha, sie geben jetzt den Eltern die Schuld, was von dieser Regierung unteranderem in den Schulen verbreitet wird, auch nicht schlecht. Jahrelang Masken den ganzen Tag tragen müssen. Beibackzetteln einfach ändern und ignorieren.

          • Bei Beibackzettel, war es auch erforderlich. Wenn die Argumente ausgehen, dann kann man so ablenken.
            Bravo.

          • Ach, seit wann braucht es denn Argumente, im Bullshit zu entlarven? Die im Artikel beschriebenen Probleme lassen sich nicht auf das Tragen von Masken in der Schule zurück führen. Kinder tragen die Masken auch nicht den ganzen Tag. Beides ist Bullshit. Wenn es jemandem an Argumenten mangelt, dann wohl eher dir. Hätte der Papa mal den Beibackzettel gelesen…

          • Wenn sie sonst keine Sorgen haben, dann ist es gut.
            Okay, diese Regierung macht alles richtig und hat alles im Griff. Lügen tut sie auch nicht. Auf der einen Seite macht sie alles richtig und auf der anderen Seite, kann man ihr nicht trauen. Diesen Spagat muss man mal zusammenbringen. Gratuliere.

          • wo genau habe ich gesagt, dass die regierung alles richtig macht und nicht lügt? ich habe selber 2 halbwüchsige kinder denen die gesichtswindel gehörig auf die nerven geht, aber sie tragen sie aus selbstschutz und zum schutz anderer. Man sollte halt den Kindern mehr zutrauen ( denn sie haben mit der situation oft weniger probleme als so mancher “erwachsene” ) und sie nicht bis zum abwinken bevormunden, verhätscheln oder gar unter einen quargelsturz stellen.

          • Man sollte den Kindern mehr zutrauen!?!
            Wenn jedes dritte Volksschulkind an Schlafstörungen und sonstiges leidet.
            Lesen sie noch einmal diesen Artikel.

          • Und wo hast du das jetzt her? Wenn man deinem Blödsinn widerspricht befürwortet man die Regierung? Soooo wichtig bist du? Wohl eher nicht.

      • Haha, jahrelang … den ganzen Tag …
        Wo, außer in den Schulen, müssen Kinder denn Masken tragen?
        Und wenn die Kinder überfordert sind mit Beipackzetteln, dann steht es echt schlimm um das Bildungssystem.

        Ja, die Eltern sind hochgradig schuld, aber auch die Politiker und die Medien, die jeden in Atem halten.

        • Es sieht so aus, als ob Niemand ein Problem mit den Vorgaben hat.
          Den letzten Satz kann ich zustimmen.

      • Welche Regierung, die Bundes- oder Wiener Stadtregierung?
        Die Stadt Wien kocht ja unter dem Zwerg Nase ihr eigenes Süppchen.
        Übrigens waren viele Kinder eh mehr zuhause als in der Schule, leider!
        Also woher kam der ganze Psychostress?

  7. Es ist kolossal, wie sehr man plötzlich einen Grund gegen Maßnahmen sucht. Aber all die Kinder, die aufgrund Armut deppert werden, zur Waise nach Eltern-COVID werden, Kinder von Migranten sind oder im Bildungssystem rausgekickt werden, das ist wurscht. Leistbare Psychotherapie? Nein. Gerechtigkeit im Werdegang? Wie denn, wenn Famililen durch Parteizugehörigkeit entsteht. Chance auf Eigenheim oder irgendetwas, das alleine durch Arbeit erreicht werden kann? Nein. Zukunft ohne Klimakatastrophen? Schon gar nicht. Hinterfotzige Heuchelei.

    • Die Erzählungen von Kindern die wegen COVID zu Waisen geworden sind, sind wohl stark übertrieben. Außer Sie meinen die 65-jährigen Kinder, die ihre 85-jährigen Mütter, 3-Jahre älter als die Lebenserwartung, verloren haben. Ist schon faszienierend, woher solche “Annahmen”/”Behauptungen”/”Gerüchte” kommen, speziell da ja Mückstein die Zahlen längst geliefert hat.

      • Wie kann da was übertrieben sein?

        Kann man nur halbtot sein?

        Es gibt sehr wohl Waisenkinder, die ihre Eltern aufgrund von Covid verloren haben; manche sogar bei der Geburt. Oder sterben bei uns nur mehr kinderlose Covidpatienten oder Alte?

        • In D-Land haben fünf Kinder einer Familie beide Eltern und ein Geschwister verloren. Das ist bestimmt sehr tröstlich für sie und ihre Angehörigen, wenn sie das blöde Geschwalle von Unbekannt lesen und so erfahren dürfen, dass sie gar keine Waisen sind. 🙁

        • Wieviele Kinder werden durch Autounfälle, Arbeitsunfälle, Freizeitunfälle, Krebs, ungesunde Lebensweise u.s.w. zu Waisen und Halbwaisen? Soll der Staat jetzt alles verbieten, was auch nur irgendwie ein Lebensrisiko mit sich bringt. Dann viel Spaß in Ihrer neuen Freiheit. Es ist nicht Aufgabe des Staates jedes Menschenleben zu retten und schon gar nicht, indem er die gesamte Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt um damit sämtliche Grundrechte auszuschalten. Und ja, es sterben primär sehr Alte, siehe Mücksteins Daten, und Leute, die sich selbst in die vulnerable Gruppe gefressen haben – womit sich auch die Zahlen der fettesten Länder der Welt (u.b. USA, UK) erklären..
          Wenn der Staat junge Leute schützen will, sollte er eher dafür sorgen, dass die sich nicht fett fressen können.

      • Erzählung, na klar. Und übertrieben auch noch. Wie das mit den Fakten so ist, nicht wahr? Bestenfalls übertrieben, meistens erfunden von bezahlten Böslingen.
        Weltweit sind 6,7 Millionen Kinder Waisen oder Halbwaisen geworden.
        USA 140.000 Kinder.
        Peru 90.000.
        Deutschland ca. 2.000.
        Mindestens 690 in Österreich.

        Ist dir das wirklich unbekannt? Dann erkundige dich doch einfach, ehe du abschwallst. Dauert keine fünf Minuten.

        • danke. jetzt das wieder suchen haett ich nicht geschafft. sie haben etwas gut bei mir

    • Bravo. Die Kids interessieren bestenfalls am Rande, aber wenn sie für die Agenda genutzt werden könnten versucht man sich im Empörung.

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