»Lieber Toni, ich war‘s nicht«
Mittwochnacht wurde die Glocken des Wiener Stephansdoms von einem Hacker angegriffen. Der „gleichnamige“ Wiener Stadtrat distanzierte sich sicherheitshalber auf Facebook. An den Dompfarrer schrieb er: „Lieber Toni, ich schwör’s, ich war’s nicht.”
Wien, 17. März 2022 | Am Mittwoch um 2:11 Uhr hielten die Glocken des Wiener Stephansdoms die Wiener Innenstadtbevölkerung auf Trab. Ein Hacker hatte sich laut Dompfarrer Toni Faber Zugang über die Firewall verschafft und ausgenutzt, dass für die Fernwartung eine Internetverbindung mit der Innsbrucker Glockenfirma besteht. Der Hacker startete zunächst das sogenannte Festgeläute im Südturm und danach das barocke Geläute im nördlichen Heidenturm. Die Pummerin habe nicht geläutet, diese sei auch nicht ans Internet angeschlossen.
Faber musste nach zweimaligem Anruf von Kardinal Christoph Schönborn via Tablet selbst einschreiten und das Glockensystem abschalten. 20 Minuten bimmelten die Glocken durch die Nacht, ehe dem Hacker das Handwerk gelegt wurde.
Hacker (SPÖ) sagt, er war es nicht
Am Mittwochnachmittag, nachdem das erste Mal von einem Hacker-Angriff die Rede gewesen war, schaltete sich der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ein. Aufgrund zahlreicher Zeitungs-Überschriften die “Hacker” – gemeint war der Cyber-Glocken-Täter, nicht der Stadtrat – die Schuld gaben, stellte der Politiker sicherheitshalber scherzhaft klar, dass er nicht für den Bimmel-Hack verantwortlich gewesen war. Auf Facebook kommentierte er unter dem “Standard”-Artikel zum Glocken-Hack Richtung Dompfarrer: „Lieber Toni, ich schwör’s, ich war’s nicht LG PH“. Ob er damit vollkommen entlastet ist, wird sich zeigen.
Bild: screenshot/facebook/standard
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk