Freitag, April 19, 2024

Wegen Frisur: Fridays for Future lädt Sängerin von Demo aus

Wegen Frisur

Eigentlich hätte Ronja Maltzahn am Freitag bei einer Fridays for Future-Demo in Hannover auftreten sollen. Doch die Sängerin wurde kurzfristig ausgeladen, weil sie Dreadlocks trägt. Sie könne auftreten, wenn sie sich vorher die Haare schneidet.

Hannover, 23. März 2022 | Dürfen weiße Menschen Dreadlocks tragen? Diese Frage spaltet derzeit das Netz. Ausgelöst wurde die Debatte am Mittwoch durch die Ausladung Ronja Maltzahns von ihrem Auftritt bei einer Klima-Demo in Hannover.

Weiße Person mit Dreadlocks auf der Bühne “nicht vertretbar”

Die Veranstalter, die Klimaaktivsten von Fridays for Future, haben der Musikerin aus Bad Pyrmont zwei Tage vor dem Auftritt abgesagt. Die Begründung: Man setze bei Fridays for Future auf ein “antikolonialistisches und antirassisitisches Narrativ”, es sei daher nicht vertretbar “eine weiße Person mit Dreadlocks auf unserer Bühne zu haben”, heißt es in der Absage, die Maltzahn via Instagram bekommen hatte.

Für Fridays for Future ist die Frisur ein Fall von Kultureller Aneignung, eine vor allem dann umstrittene Praxis, wenn sich Mitglieder dominanter Kulturen Elemente von Minderheitskulturen aneignen, oder wie die Aktivisten in der Absage erklären: “Dreadlocks bei weißen Menschen sind eine Form der kulturellen Aneigung, da (…) es in den Zeiten der Sklaverei von weißen Menschen als ein Zeichen der Unterdrückung genutzt wurde.”

Sängerin enttäuscht

Man hoffe, dass sich Maltzahn mit diesem Thema “auseinandersetzt” und lud sie zu einem Austausch bei einer der nächsten Demos ein. Auch die Möglichkeit, vorher noch zum Friseur zu gehen, gab man ihr: “Solltest du dich bis Freitag dazu entscheiden, deine Dreadlocks abzuschneiden, würden wir dich natürlich auf der Demo begrüßen und spielen lassen”, hieß es am Ende der Nachricht mit erneuter Entschuldigung, es überhaupt zu dieser Situation kommen haben zu lassen.

Maltzahn selbst zeigt sich enttäuscht von der Absage. Sie findet es schade, aufgrund äußerlicher Merkmale davon ausgeschlossen zu werden. “Wir möchten keinen Menschen aufgrund von seiner/ihrer kulturellen Herkunft diskriminieren, sondern vielmehr kultureller Vielfalt eine Bühne geben, sie wertschätzen und zelebrieren, für Gender-Equality, Achtsamkeit und Toleranz einstehen”, schrieb sie in einer Stellungnahme auf Instagram.

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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25 Kommentare

  1. “Dürfen weiße Menschen Dreadlocks tragen?” – Wer hat Patent auf Kultur? Dreadlocks wurden in vielen Kulturen getragen.

    Verzeihung, aber wenn wir schon über die Geschichte der Afroamerikaner sprechen, dann ist es auch erwähnenswert, dass ein dunkelhäutiger US Amerikaner ein Buch geschrieben hat, indem belegt wird, dass der Großteil der “weißen” SklavenhalterInnen in den USA jüdischer Abstammung war.

    Daraufhin wurde er als Geschichtsprofessor gefeuert. Falls es jemand lesen möchte, das Buch heißt The Jewish Onslaught: Dispatches from the Wellesley Battlefront und der Professor heißt Dr. Tony Martin. Sie finden es hier: https://www.amazon.com/Jewish-Onslaught-Despatches-Wellesley-Battlefront/dp/0912469307

    Darüber darf man nicht reden, aber weiße Dreadlocks werden gecancelt.
    Die Welt ist ein Zirkus.

    Werden dunkelhäutige Frauen mit blondierten Haaren auch so diskriminiert?

    Egal ob bei Kriegen oder Ethnikfragen, die Welt ist scheinheilig und doppelmoralisch.

  2. Sind jetzt schon alle deppert worden?
    Soll jeder die frisur haben die er will.
    Werden jetzt farbige frauen, die ihre haare glätten (tw müssen, da vom arbeitgeber gewünscht) auchcausgeschlossen?
    Demokratur

    • Diese Vollkoffer tun so als ob Sklaverei eine Frage der Hautfarbe wäre und “die Weißen” als Kollektiv daran Schuld tragen bis in alle Ewigkeit.

      Sklaverei innerhalb von Subsahara-Afrika umfasst Sklaverei und Sklavenhandel innerhalb der Länder Subsahara-Afrikas und existierte bereits vor der Ankunft arabischer und europäischer Sklavenhändler.

      Genaue Daten sind kaum zu erhalten, da im Gegensatz etwa zum Atlantischen Sklavenhandel keine Aufzeichnungen und Statistiken existieren. Die innerafrikanische Sklaverei betraf schätzungsweise etwa 10–15 Millionen Menschen.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_innerhalb_von_Subsahara-Afrika

      Böser alter weißer Mann is bad, mkay?!

  3. Wenn diese „Kids“ freitags besser in die Schule, statt schwänzen gegangen wären!🤦‍♀️ Da hätte man lernen können, das Dreadlocks in verschiedensten Kulturen und Religionen, erstreckt über Jahrhunderte, vorkamen und noch vorkommen.
    Von Europa über Asien, von verschiedensten Epochen über diverse Religionen und/oder Überzeugungen.

    Zum fremdschämen solche Aussagen!

  4. Dann sollten Schwarze, die nie in der Sklaverei gelebt haben, auch keine Dreadlocks tragen dürfen. Denn auch da ist es kulturelle Aneignung. 😆

    Und die Nichtsleister, die auf solchen Demos sind, sollen alle Glatze tragen, nicht die Frisuren ihren Vorfahren, die alles aufgebaut haben und dank derer sie heute so gut leben können.

  5. “Ich stehe nicht auf der Seite der Weißen, ich stehe nicht auf der Seite der Schwarzen, ich stehe auf der Seite Gottes” – Bob Marley

    Diese Woko Haram Terroristen gehören allesamt hinter Gitter. Ideologisch gleich verblendet, aggressiv und gesellschaftsschädigend wie die Verrückten des IS.

    One Love ✝️

    • Bob marleys rastabewegung wurde in den 1930ern gegründet.
      Wo soll da ein gott dabei gewesen sein.
      Alle religionen derselbe schmähfu.

      • Rastafari ist Teil des christlichen Glaubens.

        Hören Sie sich die Songtexte an, in den meisten wird Jah geehrt (das Rastafariwort für Gott von Jehovah).

        Wenn Sie Rastafari als Schwachsinn erachten ist das Ihre persönliche Entscheidung, das ändert nichts daran dass es Teil des Christentums ist und die Rastafaris der Bibel folgen.

        Ich weiß auch nicht woher das Denken kommt, dass Rastas Hippies sind. Die Rastafaris sind streng gläubig, lehnen Homosexualität strikt ab und möchten das System Babylon aktiv durch eine christliche Revolution zerstören.

        Sowohl Bob Marley als auch dessen Sohn Damian sprechen von “Revolutionary Warfare” in ihren Liedern.

  6. Mir ist zum Beispiel beim Bob Marley nie aufgefallen, daß er Dunkelhäutig war. Und wenn ich mich richtig erinnere hat diese Haartracht etwas mit dem Glauben ( Rastfari) zu tun und nicht mit irgendeiner Hautfarbe. Aber die Dummheit der Freitag Fest Feiern Idioten ist ja sowieso grenzenlos.

  7. Kann man bitte auch Kocher und Polaschek aus der Regierung ausladen?
    Die Frisur ist nicht der Hauptgrund.

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