Freitag, April 19, 2024

Machtwechsel in der Ärztekammer – Szekeres bald nicht mehr Präsident

Machtwechsel in der Ärztekammer

Wie Montagnachmittag bekannt wurde, wird Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres bald von Johannes Steinhart abgelöst. Der Vize-Präsident, der bei der Ärztekammerwahl am 19. März die meisten Stimmen erhalten hatte, hat eine Mandatsmehrheit hinter sich.

Wien, 29. März 2022 | Der derzeitige Vizepräsident Johannes Steinhart wird neuer Präsident der Wiener Ärztekammer. Steinhart teilte am Montag mit, dass er eine neue Koalition aus sieben Fraktionen gebildet habe und davon ausgeht, in der konstituierenden Sitzung am 3. Mai gewählt zu werden. Steinhart löst den bisherigen Präsidenten Thomas Szekeres ab. Szekeres muss damit auch als Präsident der Bundes-Ärztekammer abdanken, weil diese Position nur einer der Landespräsidenten ausüben kann.

Auf die Frage, ob er auch als Präsident der Österreichischen Ärztekammer kandidieren wird, sagte Steinhart im Gespräch mit der APA, jetzt habe er einmal den “ersten Schritt” gemacht. Ob er bei der konstituierenden Sitzung der Österreichischen Ärztekammer am 24. Juni den nächsten Schritt machen könne, das werde man “dann schauen”. Szekeres kann dabei jedenfalls nicht mehr antreten.

ÖVP-nahe “Vereinigung” war stimmenstärkste Fraktion

Steinharts Fraktion “Vereinigung” gilt als ÖVP-nah und kam bei der Kammerwahl am 19. März auf 26 Mandate und war damit die stimmenstärkste Fraktion vor der Liste von Szekeres. Das war auch bei den letzten Wahlen so, damals hatte Szekeres es noch geschafft, als zweitstärkste Kraft eine Koalition gegen die relative Mehrheit der Steinhart-Liste zu bilden. Diesmal drehte der niedergelassene Urologe Steinhart, der auch Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene ist, den Spieß um.

Wie Steinhart nun mitteilte, habe er eine Koalition aus insgesamt sieben Fraktionen gebildet und die neuen Partner haben demnach am gestrigen Sonntag auch bereits einen Koalitionsvertrag für die kommende Funktionsperiode bis 2027 unterzeichnet. Die Wahl selbst findet in der konstituierenden Sitzung am 3. Mai statt. In der Vollversammlung hat diese Koalition 46 von 90 Stimmen, wobei aber davon auszugehen ist, dass die impfkritische MFG angesichts ihrer Attacken im Vorfeld der Wahl auch nicht für Szekeres stimmen wird.

Koalition aus sieben Fraktionen

Unterzeichnet wurde der Koalitionsvertrag nicht nur von der “Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte – Liste Steinhart” sondern auch von den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der “Turnusärzte für Turnusärzte – Assistenzärzt*inneninitiative”, der Liste “We4U”, den “Grünen Ärztinnen und Ärzten”, der Liste “Asklepios – die Alternative mit Mut”, den “Wahlärzten Wien” und der “Liste Integrative Medizin”.

Steinhart kündigte an, eine “transparentere und kommunikativere Führung” in der Wiener Ärztekammer etablieren zu wollen. Er wolle etwas “für die nächsten 20 Jahre aufbauen”. Inhaltlich hat sich seine Koalition vor allem auf eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Spitals- und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte geeinigt. Vor allem für junge Menschen wollen man den Beruf attraktiver machen.

Steinhart sprach von einer Erneuerung und Anpassung an die neue Generation. “Wir stehen für eine junge Kammer” ergänzte der Listenführer der “Turnusärzte für Turnusärzte”, Bernhard Schönthoner. Der Spitzenkandidat der “Grünen Ärztinnen und Ärzte”, Michael Lazansky und George Zabaneh von der Liste “We4U” hoben mehr Transparenz als Schwerpunkt hervor, die auch angesichts des Immobilienkaufs in der Wiener Innenstadt von Bedeutung sei, der zuletzt für Aufregung gesorgt hatte.

Renate Heinz, Spitzenkandidatin der Liste “Wahlärzte Wien”, freute sich, dass erstmals eine Wahlärztin in den Vorstand der Kammer einzieht. Die Liste “Asklepios – die Alternative mit Mut” will sich mit ihrer Spitzenkandidatin Anna Kreil schwerpunktmäßig um die Arbeitsbedingungen der Spitalsärzte kümmern. Und der Spitzenkandidat der “Liste Integrative Medizin – LIM”, Felix Badelt, betont den umfassenden Ansatz der neuen Kammerführung.

(apa/mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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25 Kommentare

  1. Im Grunde ist es doch nicht relevant wer an der Spitze der Ärztekammer steht, wichtig ist doch viel mehr, dass er sich an den Eid – zumindest erinnert – der einst von angehenden Ärzten geleistet wurde.
    Nur den hippokratischen Eid in seiner ursprünglichen Form muss heute allerdings kein angehender Mediziner mehr leisten – leider, somit gibt es auch keine Rechtswirksamkeit.
    Die Politik der vergangenen Jahren hat doch seit 2005 nur noch jämmerlich versagt, dipl. Pflegepersonen sind noch immer dienende “Zuarbeiter” der Ärzte. Weder in diesem Berufsbereich noch bei der Ärzteschaft hat sich eine gesetzlich und besser bezahlte “Symbiose” entwickelt.
    Diese Symbiose ist die einzig richtige “neue Zukunft” die gemeinsam aufgestellt werden sollte.
    Vom Impfgesetz rede ich jetzt gar nicht, weil mit diesem Gesetz hat man – egal ob Arzt, Pflegeperson, Mensch/Wähler – die freie Entscheidung “Im Bedarfsfall” genommen.
    Die früheren “Impfgesetze” waren der damaligen Zeit geschuldet.

  2. No matter how fast you are, no one outruns their past.
    F9 Dominic Toretto

    In diesem Kontext ist absolut sicher, dass Herr Szekeres, definitiv gewillsmitht wird.

  3. Der machtgierige, der unabhängigen Wissenschaft feindlich gegenüber stehende Kammertyrann ist Vergangenheit. Ärztinnen und Ärzte haben wieder Hoffnung, dass sie ihren Beruf nach bestem Wissen und Gewissen und nicht nach unsinnigen Vorgaben eines Szekeres ausüben dürfen.

  4. Diesem grauslichen Impfzwang-Sadisten weine ich keine Träne nach, ganz im Gegenteil. Neben Szekeres kommen hoffentlich auch die zahllosen ignoranten und geldgierigen Impffanatiker in der Ärzteschaft auf die Anklagebank, welche durch ihr Verhalten unzählige Impfopfer und Impftote zu verantworten haben. Neben ÖVP/DabeiInnen/SPÖ/Neos müssen auch alle anderen Gen-Therapie-Mittäter zur Rechenschaft gezogen werden.

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