Freitag, April 19, 2024

Wieder warten auf Verordnung – Kritik von Opposition

Kritik von Opposition

Ab Freitag wird es nur noch ein eingeschränktes Test-Angebot in Sachen Corona geben. Das heißt aber nicht, dass zwei Tage davor jene Verordnung vorliegt, die das ganze Prozedere genau regelt. Die Opposition kritisiert scharf.

Wien, 30. März 2022 | Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) meinte dazu im Pressefoyer nach dem Ministerrat, sie werde rechtzeitig fertig. Man arbeite präzise, damit die Verordnung auch bei Einsprüchen halte.

Wiederholt wurde vom Minister bloß ein weiteres Mal, dass fünf PCR- und fünf Antigen-Tests im Monat zur Verfügung stehen würden. Damit könnte man das System im Herbst, sollte eine Welle kommen, wieder hoch fahren.

Frühestens Mittwochabend, möglicherweise erst Donnerstag

Klar ist für Rauch, dass es für diesen Fall bessere Vorbereitungen braucht. Daher hat er für kommende Woche ein Treffen mit den Ländern vorgesehen. Ziel sei, zu nachvollziehbareren Regeln insgesamt zu kommen und dass die Abstimmungsarbeiten stringenter verlaufen sollen.

Vorliegen soll die Verordnung für die Test-Kontingentierung – wie am Mittwochvormittag zu hören war – frühestens am Abend, möglicherweise aber auch erst am Donnerstag. Für SPÖ und FPÖ war dies Anlass für scharfe Kritik.

“In weniger als 48 Stunden soll eine neue Corona-Teststrategie in Kraft treten und es gibt noch keine Zeile der notwendigen Verordnung”, konstatierte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher, dass hier nicht von “Strategie” gesprochen werden können, sondern ein “Chaos” der Regierung vorliege. Aus seiner Sicht ist es “völlig unsinnig”, die Gratistests ausgerechnet zu einem Zeitpunkt zu beschränken wo sich täglich Zehntausende mit Corona anstecken.

FPÖ: “Frotzelei”

FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak nahm den Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ins Visier: Selbst der dritte grüne Ressortchef zeige “dieselbe Ziel- und Planlosigkeit wie seine Vorgänger”. Insgesamt sieht er das Corona-Management der Regierung als “erbärmliches Schauspiel an politischem Unvermögen” und jetzt auch mit der Test-Verordnung eine “Frotzelei zulasten der Bürger und Betriebe”.

Kritisch vermerkten die Oppositionspolitiker, dass noch zahlreiche Fragen zum neuen Testregime offen seien – auch für die Bundesländer, die mit der Kontingentierung die von ihnen organisierte Abwicklung ändern. Die meisten setzen künftig auf die Gurgel-Tests, teilweise – mit Blick auf Menschen, die keinen Internetzugang haben – mit Beteiligung der Apotheken, die Steiermark stellt ganz auf Testabnahme in den Apotheken um.

Nicht geschmälert werden soll das Fünfer-PCR-Kontingent durch behördlich angeordnete Tests und durch Tests für Besuche in und Mitarbeiter von “vulnerablen Bereichen”. Wer genau dazu zählt ist eine der offenen Fragen – ebenso jene, wie man (bei nicht geplantem Datenabgleich zwischen den Ländern) den mehrfachen Abruf von Fünfer-Gratis-Kontingenten in mehreren Bundesländern verhindert.

In Niederösterreich wartet man auch hinsichtlich der kostenlosen Testmöglichkeit in Apotheken auf die Vorgaben des Ministeriums. Es sei “noch vieles unklar”, meinte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Mittwoch – so etwa auch, welche vulnerablen Gruppen die Einschränkungen nicht treffen oder “auch die Frage der Kostentragung insgesamt”. Klar ist, dass die Antigen-Teststraßen in NÖ eingestellt werden, weil die Finanzierung durch den Bund nicht verlängert wurde.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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5 Kommentare

  1. Keine Maßnahmen mehr in der Schweiz ab heute. Und bei uns geht die Massenhysterie unter dem Applaus weinerlicher PCR-Grippejünger weiter ohne Ende. Zum Glück dürfen die Corona-Gläubigen jetzt für ihre sinnlosen Tests endlich selbst blechen. Das sollte doch für etwas Unruhe sorgen.

  2. Haben die Leute im Gesundheitsministerium die letzten zwei drei Wochen frei gehabt oder durften sie nicht am Text der Verordnung arbeiten oder sind sie dazu da, so viel wie möglich Gesundheitsminister aufzureiben. Liebe Regierung – Lasst es einfach, ihr könnt es nicht.

  3. Wir brauchen keine neuen Verordnungen die sowieso keiner mehr befolgt oder versteht. Der Zug ist abgefahren. Das Vertrauen ist verspielt und das schon seit Beginn der nicht vorhandenen Impfkampagne im vorigen Frühjahr. Keine Ahnung ob wir ewig so weiterwursteln wollen, zu befürchten ist es.

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