VGT-Protest gegen Köstinger
18 Mitglieder des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) haben am Montag zu Mittag das Büro der ÖVP Kärnten besetzt. Der Protest richtet sich gegen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, mit der die Aktivisten ein Gespräch fordern.
Wien, 25. April 2022 | 18 Aktivisten des Verein gegen Tierfabriken protestierten am Montag erneut gegen die Vollspaltenbodenhaltung von Schweinen. Sie besetzten das Parteibüro der Kärntner ÖVP und forderten ein Gespräch mit ÖVP-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Diese befand sich am Montag allerdings in Wien.
— Martin Balluch (@MartinBalluch) April 25, 2022
Tierschützer:innen jetzt im Büro Köstinger @ElliKoestinger der @volkspartei in Kärnten. Protest Schweine Vollspaltenboden. pic.twitter.com/QvFzViQhO6
— Martin Balluch (@MartinBalluch) April 25, 2022
Keine Zwischenfälle
Wie ein Polizeisprecher auf APA-Anfrage mitteilte, hätten sich die Tierschützer teilweise zusammengekettet. Die Lage im Parteibüro sei völlig ruhig, es habe weder besondere Zwischenfälle noch Festnahmen gegeben. Der VGT hatte vor drei Wochen ein Video aus einem Kärntner Schweinezuchtbetrieb veröffentlicht, auf dem schwer verletzte Schweine auf einem Vollspaltboden zu sehen waren. Um auf die Missstände in der Tierhaltung aufmerksam zu machen, folgte Tage später eine Protestaktion vor der Landwirtschaftskammer Kärnten, bei der drei Teilnehmer festgenommen wurden. Danach erhob der VGT Misshandlungsvorwürfe gegen die Polizei, diese hat eine Untersuchung eingeleitet.
“Ihr Leid schreit zum Himmel”
VGT-Obmann Martin Balluch richtete sich auch in einer Aussendung an die Landwirtschaftsministerin: „Wären das Landwirt:innen statt Tierschützer:innen in ihrem Büro, dann wäre Köstinger sofort persönlich da und hätte ein offenes Ohr. Diese Einseitigkeit ist wirklich unerträglich. Die Besetzer:innen sind dort im Namen der Schweine, ihnen muss zugehört werden, ihr Leid schreit zum Himmel. Nur, Köstinger ist auf diesem Ohr taub und weil sie darüber nichts hören will, verweigert sie radikal jedes Gespräch mit dem Tierschutz. Ich habe wirklich jahrzehntelange Erfahrung mit solchen Situationen, mit Tierschutzkampagnen, in deren Fokus Minister:innen standen, und noch nie hat sich ein Minister oder eine Ministerin so benommen wie Köstinger.”
(apa/bf)
Titelbild: APA Picturedesk/VGT