Freitag, März 29, 2024

Britischer Abgeordneter soll Porno im Parlament geschaut haben

Ein Abgeordneter der Konservativen Partei soll im Sitzungssaal des britischen Parlaments auf seinem Handy einen Porno geschaut haben. Der Chefeinpeitscher (Chief Whip) der Tories, Chris Heaton-Harris, kündigte am Mittwoch eine Untersuchung zu dem “völlig inakzeptablen” Verhalten an.

Wien/London, 27. April 2022 | Nach Informationen der Zeitung “Daily Mirror” handelt es sich bei dem Beschuldigten um ein Regierungsmitglied. Eine neben ihm sitzende Kabinettskollegin habe den Vorfall miterlebt und gemeldet, berichtete das Blatt. Die Zeitung “The Sun” schrieb, schockierte Abgeordnete hätten Heaton-Harris aufgefordert, den Parlamentarier aus der Fraktion zu werfen. Premierminister Boris Johnson betonte, sexuelles Fehlverhalten sei ein Entlassungsgrund. Frauenfeindlichkeit habe keinen Platz im Parlament, sagte Johnson am Mittwoch im Unterhaus.

Debatte über Sexismus entbrannt

Derzeit tobt in Großbritannien eine Debatte über Sexismus in der Politik. Die “Mail on Sunday” hatte berichtet, mehrere konservative Abgeordnete würden der Vize-Chefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, vorwerfen, Johnson bei der wöchentlichen Befragung des Premiers abzulenken, indem sie ihm gegenüber sitzend gezielt ihre Beine überschlüge. Johnson kritisierte die anonymen Aussagen scharf und sprach Rayner seine Unterstützung aus.

Ebenfalls am Sonntag war bekanntgeworden, dass drei Regierungsmitglieder und Dutzende weitere Abgeordnete wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung an ein entsprechendes Aufsichtsgremium gemeldet worden sind. Bei einem ranghohen Krisentreffen am Dienstagabend schilderten mehrere konservative Abgeordnete ihre Erfahrungen mit Frauenfeindlichkeit im Parlament, wie die “Sun” berichtete. Eine Sprecherin Johnsons wies Vorwürfe zurück, dass die Tories ein Sexismus-Problem hätten.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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15 Kommentare

  1. Empfehle dem Abgeordneten einen Besuch der Tempelanlage Khajuraho in Indien. Detailverliebt, ästhetisch und nicht minder zufriedenstellend werden sämtliche seiner Fragen beantwortet.

  2. also ich hab heute keine pornos geschaut sondern meinen steuerausgleich eingereicht – geht niemals durch – so beschiessen habe ich noch nie – aber zumindest bin ich im RECHT – FAIRE STEUERN FÜR ALLE – also ich werd dann mal spenden gehen – weiss noch nicht für wen – ukraine – zack zack – bob marley – irgendwas fällt mir sicher ein
    und jetzt ist noch doktor ostbahn verunglückt
    was die menschen nicht verstehen – ist was CHUMBAWAMBA vorhergesagt hat
    https://www.youtube.com/watch?v=EdliBSqrIfg

    • … es rumpelt halt eben allerorts … (finde Ihre dahin gehend spendenorientiert motivierte Steuerpflicht übrigens sehr sympathisch!)

  3. Der jüngste Skandal im britischen Parlament ereignete sich nur wenige Tage, nachdem eine Zeitung die Behauptung eines anonymen konservativen Abgeordneten veröffentlicht hatte, die oppositionelle Abgeordnete der Labour-Partei, Angela Rayner, schlage ihre Beine übereinander und wieder auseinander (wie Sharon Stone in dem Film “Basic Instinct” von 1992) um Boris Johnson abzulenken, wenn sie ihm während der Debatten im Unterhaus direkt gegenübersitzt.

    • … man kann aber auch eine andere “Dose” öffnen (Narrativ-Knochen in den öffentlichen Diskurs hin-schmeissen), um von eigenen Unannehmlichkeiten ein wenig abzulenken … 😉 (und Mainstream-Medien als bequemes Vehikel dazu be-nutzen, um “diskussions-würdige”(?) topics zu lancieren – gibt ja sonst nix zu tun / klären)

    • Interessante Info. Wenns stimmt ist dies ein ziemlich schäbiger Move von der Dame. Nebenbei Bemerkt: wenn Boris Johnson auf diesen billigen Move reinfällt, ist er ein Schwächling. Ein echter Leader muss sowas gekonnt Übergehen.

  4. … war der in der Gesundheitspolitik?
    Wenn ja, ist es völlig ok wenn er sich zu den menschlichen Reproduktionstechniken eine Doku anschaut. In dieser Berufsgruppe kann man nie genug Informationen über Virologische und Bakteriologische Verbreitungsmechanismen wissen, besonders auch die Entstehungsgeschichte der zukünftigen Steuerzahler ist von Belang….

    • So kann er wenigstens keinen Mist bauen
      Und wenn Pornos frauenfeindlich sind, dann sollte man sie verbieten.
      Aber die Frauen verdienen gut damit

      • sehe ich auch so…
        Porno ist erstmal die (bewegt) bildliche Darstellung von Sexualität, gabs in der frühen Steinzeit schon.
        Was gemacht wird MUSS freiwillig und ungezwungen sein, und/oder von einer Frau orchestriert.
        Ein Thema das hier schon mal ausführlich behandelt wurde…

        • Ist halt in puretanisch / calvinistischen Kreisen nicht soo einfach zu handhaben dieses (verlogen diskutierte) Thema 😉 (Katholiken haben es da schon ein wenig einfacher…)

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