Das ist eine Unterüberschrift
Heute, Montag, beginnt die Matura. Trotz Schülerprotesten ist der mündliche Teil erstmals seit Pandemiebeginn wieder verpflichtend.
Wien, 02. Mai 2022 | Jetzt beginnt sie also, die Zentralmatura – zum dritten Mal unter Pandemiebedingungen. Doch zum ersten Mal seit Pandemiebeginn wird der mündliche Teil der Matura heuer wieder verpflichtend sein und das trotz heftiger Einwände der Schülervertretung im Vorfeld. Sie hatte gefordert, den mündlichen Teil – wie auch in den beiden Jahren davor – freiwillig absolvieren zu können.
Es besteht zwar die Möglichkeit, dass bei der mündlichen Matura Stoffgebiete gestrichen werden, die nicht ausreichend durchgenommen werden konnten, dennoch hätte es das Minimum sein müssen, die mündliche Matura wie auch in den letzten zwei Jahren freiwillig zu machen, meint Mati Randow, Schulsprecher des GRG6 Rahlgasse.
Schüler-Kritik an Polaschek: “Sind die einzigen, die Reife beweisen”
“Wir merken alle, dass unsere letzten zwei Schuljahre von der Pandemie und vor allem von verantwortungsloser Pandemie-Politik an den Schulen beherrscht wurden. Dazu kommt der Krieg in der Ukraine, der natürlich immer im Hinterkopf ist. Wir müssen jetzt versuchen, diese Ausnahmesituation beim Lernen, aber vor allem bei den Prüfungen selbst auszublenden. Wir haben schon was drauf, aber für Einige ist es einfach zu viel”, so Randow.
Die Prüfungen hätten an die Umstände angepasst werden sollen, etwa durch mehr Stoffkürzungen bei der schriftlichen Mathematik-Matura am Dienstag. Gekürzt werden nur eineinhalb von 18 Stoffgebieten in Mathematik – “Ich denke das spricht für sich”, sagt der Schulsprecher. “Es wird uns nicht entgegengekommen, stattdessen will Minister Polaschek eine ‘normale Matura’.” Das sei völlig realitätsfern. “Wir sind die einzigen, die dieses Jahr ihre Reife beweisen”, so sein Fazit.
Start mit Latein, Ersatztermine Ende Mai
Bei der schriftlichen Matura gibt es wie auch in den letzten Pandemiejahren eine Stunde länger Zeit bei der Prüfung, die Abgabefrist für die Vorwissenschaftliche Arbeit wurde um zwei Wochen verlängert.
Den Anfang machen am Montag jedenfalls die Fächer Latein und Griechisch. Für die meisten der rund 46.000 Maturanten an AHS, BHS und bei der Berufsreifeprüfung steht am Dienstag Mathematik auf dem Stundenplan.
Am Donnerstag folgt Deutsch, am Freitag Englisch. In der kommenden Woche sind dann Französisch, Spanisch und Italienisch sowie jene Fächer dran, für die das Bildungsministerium die Aufgaben nicht vorgibt. Für jeden Prüfungstermin braucht man einen negativen Corona-Test, es sei denn man war in den letzten zwei Monaten infiziert. Eine Maskenpflicht gibt es nicht.
Wer krank ist oder in Quarantäne kann die Prüfungen bei den Ersatzterminen von 16. bis 25. Mai nachholen. Alternativ kann die Matura auch beim nächsten Termin im Herbst geschrieben werden.
(sm)
Titelbild: APA Picturedesk