Montag, September 9, 2024

Sachslehner dementiert ihre Ablöse – »Profi« Hanger als Co-General im Gespräch

»Profi« Hanger als Co-General im Gespräch

Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass in der ÖVP nach dem Bundesparteitag eine Rochade geschehen soll. Eine der Ablösekandidatinnen dementiert ihr Aus. Stattdessen könnte ihr ein „Profi“ zur Seite gestellt werden. Ein Profi namens Hanger.

 

Wien, 04. Mai 2022 | Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck und ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner gelten innerparteilich als angezählt. Sachslehner sei zwar parteiintern ein Polittalent, aber Generalsekretärin sei “eine Nummer zu groß”, wird ein namentlich nicht genannter Nehammer-Vertrauter vom “Kurier” zitiert.

Co-General Hanger?

Am Dienstag dementierte Sachslehner nun ihre geplante Ablöse. Sie bezeichnete diese als “absurd und völlig aus der Luft gegriffen”. Im Vorfeld des Parteitages würden ganz gezielt verschiedene Gerüchte gestreut, sagte die Generalsekretärin und witterte eine Attacke der Opposition. Kurioserweise sollen diese Gerüchte – zumindest laut oe24 – aus ihrer eigenen Partei kommen. „ÖVP-Strategen“ berichten dem Blatt, dass „das Umfeld von Nehammer so versucht habe, den Ärger gegen Sachslehner aufzufangen“. Nehammer war es auch, der Sachslehner nach dem Rückzug von Axel Melchior im Dezember zur Generalin machte.

Möglicherweise muss Sachslehner wirklich nicht gehen, kolportiert wird, dass ihr ein “Profi“ zur Seite gestellt werde. Eben jener „Profi“ soll Andreas Hanger, der U-Ausschuss-Fraktionsführer für die Volkspartei, sein.

Platter: Schramböck macht engagierte Arbeit

In Sachen Schramböck-Ablöse äußerte sich der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter, wenn auch nur sehr bedeckt. Er habe die Medienberichte auch gelesen, aber ihm sei “diesbezüglich nichts bekannt”, sagte er im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag in Innsbruck. Die Tiroler Ministerin mache “eine engagierte Arbeit wie alle anderen Regierungsmitglieder”, unterstrich der schwarze Landeshauptmann. Eine Bewertung stehe ihm nicht zu, so Platter auf Nachfrage, das müsse “in erster Linie der Bundeskanzler machen”. Ausschlaggebend seien dessen Überlegungen: “Wenn hier eine mediale Diskussion stattfindet, ist das das eine – aber andererseits ist es doch entscheidend, was der Parteichef vorhat.”

Mit heftiger Kritik auf die Gerüchte reagierte die SPÖ. “Statt für die Menschen in Österreich zu arbeiten, herrscht in der Regierung Stillstand. Schon wieder sind ÖVP und Grüne nur mit sich selbst beschäftigt”, sagte Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch in einer Aussendung. “Statt das türkis-grüne Chaos durch eine weitere Regierungsumbildung auf die Spitze zu treiben, sollen Nehammer und Kogler (Vizekanzler, Werner, Anm.) endlich ihr Scheitern eingestehen und den Weg für Neuwahlen freimachen”, forderte Deutsch.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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